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Urs Kryenbühl wurde zweimal 16.

Urs Kryenbühl wurde zweimal 16. Urs Kryenbühl wurde zweimal 16.

Nur eine von zwei Abfahrten wurde in Beaver Creek ausgetragen

An der ersten Abfahrt in Beaver Creek lieferte Urs Kryenbühl wie zwei Tage zuvor im ersten Super-G ein starkes Comeback ab.

KONRAD SCHULER

Am Samstag fand auf der «Birds of Prey» die erste von zwei geplanten Abfahrten statt. Die Raubvogel-Piste zeichnet sich oben durch einen fast 30 Fahrsekunden dauernden eher flachen Abschnitt aus. Dann geht es abrupt hinein in den ersten Steilhang, bei dessen Ausgang der Mut der Fahrer getestet wird, denn sie fahren direkt auf die Fangnetze zu. Unten angekommen werden sie einem starken Druck ausgesetzt und müssen zugleich scharf nach rechts fast geradeaus fahren. Weitere Schlüsselelemente sind die vielen langen Kurven, der «Golden Eagle»-Sprung und der Zielsprung.

Erste Abfahrt seit Kitzbühel

Für Urs Kryenbühl war es der erste Abfahrtsstart seit Kitzbühel. Mit Nummer zwölf zeigte der Unteriberger eine solide Fahrt. Sehr schnell war er im obersten Drittel und dann auch wieder im untersten Abschnitt. In diesen zwei Passagen hielt er mit der absoluten Weltspitze mit. Einzig im Mittelteil holte er ein einziges Mal deutlich zu weit aus und verlor alleine an dieser Stelle so zirka sieben bis acht Zehntel auf die Konkurrenz.

Schlussendlich reichte seine beeindruckende Fahrt zum 16. Rang. Auf Sieger Aleksander Aamodt Kilde verlor er 1,74 Sekunden, auf den Drittplatzierten Beat Feuz nur 0,73 Sekunden. Ohne den Fehler im Mittelteil wäre Urs Kryenbühl wohl sehr nahe am Podest platziert. Bestresultat in Beaver Creek

Sein 16. Platz ist das persönlich bisher beste Abfahrtsergebnis in Nordamerika. Vor drei Jahren belegte er auf der gleichen Piste den 25. Rang, vor zwei Jahren klassierte er sich auf dem 23. Platz. Als 16. war er am Samstag viertbester Schweizer Abfahrer. Vor ihm platzierten sich Beat Feuz als Dritter, Niels Hintermann als Siebter und Marco Odermatt als 15. Insgesamt war er in seinen bisher sieben Weltcupsaisons viermal besser platziert in einer Weltcupabfahrt. Im letzten Winter wurde er in Val d’Isère und in Bormio jeweils Dritter sowie in der ersten Bormio-Abfahrt 13. Vor zwei Jahren gelang ihm in Bormio der Sprung aufs Podest mit dem Husarenritt auf Rang zwei. «Springe noch immer gerne»

Er selber sprach ebenfalls von einer soliden und guten Fahrt. Es sei ja immerhin die erste rennmässige Fahrt mit den ganz langen Skiern über eine gesamte Weltcupstrecke gewesen. «lm Training habe ich den Mittelteil gut erwischt, im Rennen kam ich zu weit hinaus, sodass die Skier dann nicht mehr so gegriffen hatten », analysierte er seinen einzigen gröberen Fehler. «Bei den Sprüngen musste ich wohl Kitzbühel etwas wegstecken. Ich bin grundsätzlich aber immer gerne gesprungen und ich springe noch immer gerne. So gesehen gelang es mir recht gut. Ich muss einfach wieder rangehen und wieder probieren, gut zu springen und das Beste rauszuholen», so seine typische Kryenbühl-Antwort, die von seiner mentalen Stärke zeugt.

Bis Januar keine Rennen?

In der zweiten Abfahrt am Sonntag hätte Urs Kryenbühl sicher noch einmal gerne geziegt, was in ihm steckt. Die zweite Abfahrt am Sonntag wurde abgesagt. Böiger Wind verhinderte die Austragung. Und sollte die jetzt geltende Regelung Bestand haben und eine Teilnahme an den italienischen Rennen bis Mitte Januar nur mit dem Geimpften-Status möglich sein, kann Urs Kryenbühl weder an den beiden Speedrennen in Val Gardena noch an den beiden Speedrennen in Bormio teilnehmen.

Mit Licht und Schatten: Urs Kryenbühls Auftritt bei den Rennen in Beaver Creek.

Foto: zvg

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