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Friherrenberg

LESERBRIEFE

Vielen Dank an alle für ein Feedback zu meinem Leserbrief vom 26. Oktober, insbesondere an Willy Kälin. Leider wurde ich speziell in der Sache Friherrenberg missverstanden. Ich habe absolut nichts dagegen geschrieben, den Skilift Kühlmattli wieder in Betrieb zu nehmen. Im Gegenteil, es war für mich unverständlich, dass im Winter 20/21 dies unterlassen wurde.

Ich gehe mit Herrn Kälin völlig einig, dass es für die Dorfjugend sehr wertvoll ist, am Friherrenberg Ski fahren zu lernen und so diesen schönen Sport nicht nur noch als Zuschauer wahrzunehmen. Dafür braucht es aber keine riesigen Investitionen in eine nur an wenigen Tagen belegte Tiefgarage, in zwei neue Restaurants und so weiter, wo wir heute schon das Problem haben, dass gemessen an der schwindenden Gästezahl (weil leider wenig investiert wird, was Einheimische und Gäste immer benutzen können) es zu viele Gastbetriebe im Bezirk Einsiedeln gibt.

Und ja, auch ich bin der Meinung, dass weder der heutige Kühlmattli-Skilift noch ein geplanter Sessellift eine ernsthafte Konkurrenz für das Skigebiet Hoch-Ybrig sind. Aber genau das ist ebenfalls ein Problem: Auswärtige, die hier Ski fahren wollen, werden sich nicht mit einem Skilift am Friherrenberg zufriedengeben, sondern lieber 15 Minuten weiterfahren, um den Tag in einem deutlich vielfältigeren und schneesicheren Skigebiet zu verbringen.

Zig Millionen auf der Höhe von Einsiedeln primär für Wintersport zu investieren ist heute keine gute Idee mehr, denn wir leben im Übergang von einer Eis- zu einer Warmzeit und langfristig wird es weder Gletscher in den Alpen noch Eis an den Polkappen geben, mit oder ohne etwas mehr CO2. Die Erderwärmung geht zwar nicht gleichmässig nur nach oben, sondern ist auch immer wieder gegenläufig, wie es 1940 bis 1980 der Fall war. Dies ist deshalb so (plausible Theorie meines ehemaligen Klimaprofessors), weil sich die Erde gegen zu schnelle Temperaturänderungen zu wehren weiss. Als in den 70er-Jahren Panik wegen einer angeblich drohenden Eiszeit geschürt wurde, beruhigte er uns Studenten: «Wenn es kühler wird, verdampft weniger Wasser, es gibt weniger Wolken und es wird wieder etwas wärmer. » Vice versa gilt dies wohl auch heute und immer mehr deutet darauf hin, dass eine Abkühlung in Sicht ist. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht und langfristig wird es sicher tendenziell wärmer, wenn auch weniger rasch als es uns der Mainstream indoktrinieren will. Darum: Kühlmattli ja, aber keine Megainvestitionen mehr für den Wintersport hier. Hans-Jörg Menzi Grotzenmühlestr. (Einsiedeln)

ABSTIMMUNGEN

Der Einsiedlerhof ist über 270 Jahre alt. Alt ist auch der Wille, auf diesem Areal etwas zu verändern. So ist das Projekt «Trias » seit 1982 die nunmehr achte Vorlage in diesem Zusammenhang. Dieser Umstand sowie die erschreckend schlechte Bausubstanz des momentanen Einsiedlerhofes zeigen doch deutlich auf, dass es nun endgültig an der Zeit ist, eine Veränderung herbeizuführen. Dazu kommt, dass das alte Gebäude bestehen bleiben muss, bis ein neues Projekt bewilligt wird, was immer höhere Unterhaltskosten generiert.

Mit dem geplanten Verwaltungszentrum und dem neuen Pfarreiheim stellen wir die Weichen Einsiedelns auf Zukunft. Der Bezirksrat hat erkannt, dass sich das Areal am besten in einer Mischnutzung eignet. Mit der Kirchgemeinde hat sich der Bezirk einen Partner zur Seite geholt, der mit denselben Herausforderungen kämpft wie der Bezirk. Beide verrichten ihre Tätigkeiten an diversen Standorten, was die Abläufe unnötig verkompliziert und träge macht. Mit dieser Vorlage erhalten die Verwaltung und die Pfarrei zeitgemässe Gebäude an einem zentralen Ort, der für alle gut erreichbar ist. Die Reduktion der Mietlösungen ist eine Entscheidung mit Weitsicht und für mich eines der Hauptkriterien für ein «Ja» zu dieser Vorlage.

Der Paracelsuspark wird bereits heute rege genutzt und ist ein eigentlicher Kulturplatz. Stellen wir uns mal vor, was für eine neue Ausstrahlungskraft dieser Park erhält, wenn sich dahinter nicht mehr die bröckelnde, ruinenmässige Fassade des aktuellen Einsiedlerhofs befindet, sondern ein zeitgemässes Verwaltungsgebäude.

Aus all diesen Gründen und aus der Überzeugung, dass diese Vorlage in ihrer Gesamtheit überzeugt, stimme ich klar Ja am 28. November. Dominik Süss Präsident CVP Einsiedeln

Am 28. November 2021 stimmen wir über das Projekt «Trias» ab. Es beinhaltet das Verwaltungszentrum des Bezirks, das Pfarreiheim, Wohnen/Gewerbe sowie eine Tiefgarage mit rund 80 öffentlichen Parkplätzen. Der heutige Einsiedlerhof ist für Einsiedeln ein Schandfleck. Seit 2017 wird an dieser gemischten Nutzung geplant und darüber diskutiert. Bezirk und Kirchgemeinde legen nun ein abstimmungsfertiges Projekt vor. Und nun kommt gut zwei Monate vor der Abstimmung die SVP mit Kantonsrat Daniel Kälin und findet, dass das Land auf keinen Fall verkauft, sondern nur im Baurecht abgegeben werden dürfe. Dieses Ansinnen ist absolut unverständlich, wurden doch zwischen 2011 und 2016 drei Vorlagen – mit Abgabe des Landes im Baurecht – vom Volk zum Teil sehr deutlich abgelehnt.

Vonseiten der katholischen Pfarrei würde eine Ablehnung dieser Vorlage einen enormen Verlust bedeuten, wartet sie doch schon seit Jahrzehnten auf ein Pfarreiheim. Da sie neben der Jugendkirche zu wenig Land besitzt, kann die Kirchgemeinde allein nicht bauen. Unter der Leitung von Pfarrer Basil und sehr vielen zum Teil freiwilligen Personen wird in der Pfarrei hervorragende Arbeit geleistet. Im Pfarreiblatt vom 8. Oktober hat Pfarrer Basil zirka 60 Positionen aufgezählt, wofür ein Pfarreiheim gebraucht wird. Der heutige Unterricht für Kinder und Jugendliche erfolgt immer mehr in Projektarbeit, doch die Räume, die es dafür braucht, fehlen. Darum ist auch für sie ein Pfarreiheim von eminenter Bedeutung. Auch Pfarreisekretariat, Büroräumlichkeiten für die Seelsorgenden und Verwaltung der Kirchgemeinde werden im neuen Pfarreiheim Platz finden. Alle Arbeitsräume in der Nähe der Kirche und unter dem gleichen Dach bringen enorme Vorteile. Sie setzen viele Energien frei für die Seelsorgearbeit.

Aus diesen Überlegungen bitte ich Sie, an der Abstimmung vom 28. November teilzunehmen und zweimal ein überzeugtes Ja in die Urne zu legen. Jakob Thali, alt Kirchgemeindepräsident (Einsiedeln)

Momentan sieht man im ganzen Kanton nur die Plakate der Gegner des Covid-19-Gesetzes, über das wir am 28. November abstimmen dürfen, und ich frage mich, wer wohl die Geldgeber für diese Kampagne sind? In den sogenannt Sozialen Medien hört und liest man die abstrusesten Aussagen von Massnahmengegnern zur Impfung und zum Zertifikat und ich frage mich, woher all diese Fake News kommen? Die Zeitungen und Fernsehsender zeigen Bilder von unbewilligten Demonstrationen in den Städten und ich frage mich, was die Sicherheitsdispositive dafür wohl kosten? Auf Facebook bekommen die renitenten Wirtsleute aus Zermatt, die sich nicht ans Gesetz halten, viele Likes und ich frage mich, ob wir plötzlich ein Volk von Anarchisten sind? Was soll das?

Warum liest und hört man kaum etwas von der schweigenden Mehrheit, die den Sinn der Massnahmen einsieht und mit Vernunft und gesundem Menschenverstand akzeptiert? Warum schweigen wir, schütteln innerlich den Kopf und lassen den ganzen Unsinn (Diktatur! verlorene Freiheit! Impfzwang!) über uns ergehen?

Ich gehöre auch zu denen, die dem Frieden zuliebe lange geschwiegen haben. Jetzt aber nerve ich mich jeden Tag mehr und ich denke es wird Zeit, dass man auch von den Befürwortern etwas hören müsste. Schweigen wir nicht länger, äussern wir unsere Meinung und beziehen wir Stellung, sei es im privaten oder beruflichen Umfeld. Wer sich informiert und den Abstimmungstext gründlich liest, findet sehr gute Argumente für dieses Gesetz. Ich persönlich werde am 28. November ein überzeugtes Ja in die Urne werfen.

Heidi Schnüriger-Vetter Dorfbachstrasse (Rothenthurm)

Die Justizinitiative, welche Bundesrichter künftig per Los zu bestimmen beabsichtigt, hat Mängel und ist eine Lotterie. Ich bin der Überzeugung, dass – wie in den Parlamenten – auch Richter die Bevölkerung adäquat abbilden sollen. Die Einführung eines Losentscheides wäre in dieser Hinsicht willkürlich, widerspräche zudem der politischen Tradition der Schweiz und würde die Transparenz nicht mehr gewährleisten. Es wäre nicht sichergestellt, dass das Bundesgericht ausgewogen zusammengesetzt ist. Ich empfehle Ihnen, die Initiative abzulehnen.

Roland Lutz, Kantonsrat (Einsiedeln)

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