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Alpthaler Gemeinderat budgetiert Defizit und will am Steuerfuss festhalten

Alpthaler Gemeinderat budgetiert Defizit  und will am Steuerfuss festhalten Alpthaler Gemeinderat budgetiert Defizit  und will am Steuerfuss festhalten

Bei einem Aufwand von drei Millionen und einem Ertrag von 2,7 Millionen Franken sieht der Voranschlag 2021 der Gemeinde Alpthal ein Defizit von gut 300’000 Franken vor. Der Gemeinderat will trotz Aufwandüberschüssen den Steuersatz auf 135 Prozent belassen.

MAGNUS LEIBUNDGUT

«Per 31. Dezember 2019 verfügte die Gemeinde Alpthal über ein Eigenkapital von knapp 800’000 Franken», schreibt Thomas Reichlin, Säckelmeister in der Gemeinde Alpthal, in der Botschaft zum Voranschlag und Finanzplan 2021–2014: «Für die nächsten Jahre haben wir in jedem Jahr Aufwandüberschüsse von mehreren Hunderttausend Franken zu verbuchen. » Das Eigenkapital werde voraussichtlich im Jahr 2022 aufgebraucht sein, und man sei auf Fremdkapital angewiesen.

«Das ist nicht der Weltuntergang und bereits einmal geschehen in der Geschichte der Gemeinde Alpthal», sagt Reichlin auf Anfrage: «Die Gemeinden sind aufgerufen, nicht Steuern auf Vorrat zu erheben und das Eigenkapital zu stark anhäufen zu lassen.» Ein Minus beim Eigenkapital werde sich in den kommenden Jahren wieder ausgleichen lassen.

Investitionen vorantreiben

«Der Gemeinderat ist sich bewusst, dass in den nächsten Jahren viel Geld investiert werden muss und hohe Aufwände resultieren», teilt Reichlin mit: Man habe sich aber angesichts der momentanen Lage bewusst dazu entschieden, Investitionen trotzdem voranzutreiben und nicht zuzuwarten.

«Auf die Wirtschaft haben solche Investitionen einen positiven Einfluss. Und sie müssen ohnehin früher oder später getätigt werden», konstatiert der Säckelmeister: «Es ist zudem auch zu erwähnen, dass der Kanton und der Bund den Gemeinden viele Aufgaben übertragen und diese dann gesetzlich dazu verpflichtet sind, die Aufgaben wahrzunehmen und umzusetzen.» Die Vorhersage der Aufwandüberschüsse sei jedoch auch mit einer Unsicherheit behaftet, gibt Reichlin zu bedenken: «Die Zuschüsse des innerkantonalen Finanzausgleichs machen bei unserer Gemeinde einen grossen Teil des Haushaltsbudgets aus.» Die Höhe dieser Zuschüsse unterliege jedoch erheblichen jährlichen Schwankungen.

Zum Defizit beigetragen hätten unter anderem Kosten in Zusammenhang mit der Ortsplanung, mit dem Bereich Bildung und Soziales sowie der Sanierung des Schulhauses in Alpthal, schildert Reichlin. Sanierung der Schiessanlage

Bei den Steuereinnahmen habe man angesichts der Lage die Einnahmen konservativ budgetiert, führt der Säckelmeister aus: Man rechne damit, dass die Steuereinnahmen bei den juristischen und natürlichen Personen um ein paar Prozente zurückgehen würden. «Es ist jedoch schwierig, den Rückgang der Steuereinnahmen genau zu prognostizieren », stellt Reichlin fest.

Trotz der erheblichen Aufwandüberschüssen habe der Gemeinderat beschlossen, den Steuersatz auf 135 Prozent zu belassen, fasst der Säckelmeister zusammen: «Dies auch mit Rücksicht auf die aktuelle Corona- Krise, die viele Arbeitnehmer sowie Unternehmen betrifft.» Die Gemeinde Alpthal rechnet auch in den kommenden Jahren mit einem Defizit. «Es kommen Kosten auf die Gemeinde zu, die in Zusammenhang mit dem Bedarf stehen, in die Infrastruktur zu investieren», erklärt Reichlin: Der Säckelmeister erwähnt in diesem Zusammenhang die Sanierung der Schiessanlage Alpthal, die anstehe und Kosten von gegen einer Million Franken verursache.

Die Gemeindeversammlung findet am 9. Dezember, um 20 Uhr, in der Turnhalle der Mehrzweckanlage in Alpthal statt.

Zum Defizit der Gemeinde Alpthal beigetragen haben unter anderem Kosten in Zusammenhang mit der Ortsplanung, mit dem Bereich Bildung und Soziales sowie der Sanierung des Schulhauses in Alpthal.

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