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Luxram-Gebäude in Goldau: Abriss-Bagger müssen noch warten

Luxram-Gebäude in Goldau:  Abriss-Bagger müssen noch warten Luxram-Gebäude in Goldau:  Abriss-Bagger müssen noch warten

Der Heimatschutz wird Beschwerde gegen ein Baugesuch führen. Der unschöne Anblick des maroden Luxram-Gebäudes wird noch einige Zeit so bleiben.

Der Gemeinde Arth wurde ein Baugesuch eingereicht, das den Zweck des Abrisses des alten Luxram-Gebäudes zum Ziel hat. Bereits gegen das Gesuch des Abbruchvorentscheids wurde im September 2023 durch den Schwyzer und den Schweizer Heimatschutz Beschwerde geführt, diese hatte aber nicht gefruchtet.

«Jetzt liegt ein Baugesuch vor, das den Rückbau des Gebäudes durch die Besitzerin, die Kago AG, Goldau, vorsieht», sagt Gemeindepräsident Ruedi Beeler auf Anfrage. Das Baugesuch wurde durch den Goldauer Unternehmer Patrick Kaufmann eingereicht, der für eine telefonische Stellungnahme nicht zu erreichen war. Beim Föhnsturm fielen Fassadenteile herunter Schon jetzt ist klar: Die Abbruchbagger werden vorerst in Warteposition bleiben müssen, denn gegen das Bauvorhaben beziehungsweise den Abbruch des maroden und mit Quecksilber verseuchten Gebäudes kann während 20 Tagen Beschwerde geführt werden. «Das Abbruchgesuch ist nicht rechtskräftig. Es dürfen im Moment keine Bagger auffahren», lässt sich die Präsidentin des Schwyzer Heimatschutzes, Isabelle Schwander, zitieren. Mehr wolle sie zum vorliegenden Fall nicht sagen.

Somit wird das Luxram-Gebäude beim Bahnhof Arth-Goldau noch lange nicht dem Boden gleichgemacht. Das Baugesuch sei gegenwärtig die einzige Handhabe des Schwyzer und des Schweizer Heimatschutzes, gegen den Abbruch des Gebäudes überhaupt noch eine Einsprache deponieren zu können, nachdem das Verwaltungsgericht in Schwyz bereits eine Einsprache gegen die Teilnutzungsplanung abgewiesen gehabt habe, sagte Gemeindepräsident Ruedi Beeler. Gegen die Teilnutzungsplanung, die aus Sicht des Heimatschutzes offensichtlich ebenfalls mangelhaft sei, kann erst wieder Beschwerde geführt werden, wenn das Geschäft vors Volk kommt.

Gebäude stark kontaminiert «Man sollte endlich einsichtig sein, dass dieses Gebäude nicht erhaltenswert ist. Wände und Böden sind dermassen verseucht und kontaminiert, dass es kaum Möglichkeiten gibt, künftige Bewohner vor den giftigen Auswirkungen genügend zu schützen», sagte der Gemeindepräsident weiter. Und dass etwas gehen muss, hat sich beim letzten Föhnsturm deutlich gezeigt. Teile des Trottoirs beim linken östlichen Gebäudetrakt mussten gesperrt werden, weil Fassadenteile herunterfielen.

Der Schweizer und der Schwyzer Heimatschutz hatten schon im letzten September gegen den Abriss (Abbruch-Vorentscheidungsgesuch) des Luxram-Gebäudes Einsprache erhoben, «weil die Schutzwürdigkeit fachlich unbestritten und die Schutzfähigkeit noch nicht richtig abgeklärt ist», erklärte damals Isabelle Schwander, Präsidentin des Schwyzer Heimatschutzes, gegenüber dem «Boten».

Am Ende ein Fall fürs Bundesgericht Sicher ist, dass die zu erwartenden jüngsten Beschwerden nun zu einer weiteren Verzögerung – mindestens bezüglich der Luxram-Liegenschaft – führen werden. Die Villa Sonnenheim, Bestandteil der Teilnutzungsplanung Entwicklungsachse Bahnhof Süd, konnte indessen bereits abgerissen werden. Es ist anzunehmen, dass die Luxram mit einer Beschwerde durch alle Instanzen gehen und bis zum Bundesgericht weitergezogen werden könnte.

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