Stabiles Geschäftsergebnis trotz wechselhaftem Umfeld

An einer gut besuchten Generalversammlung präsentierten Verwaltungsrat und Geschäftsleitung der Einsiedler Anzeiger AG das Jahresergebnis 2023.

Verwaltungsratspräsident Patric Birchler begrüsste am Dienstag im «Bären» Einsiedeln die Aktionärinnen und Aktionäre der Einsiedler Anzeiger AG, die mit einem hohen Stimmenanteil von rund 90 Prozent präsent waren. In seinem Jahresbericht beschrieb er 2023 als ein Jahr von relativer finanzieller Stetigkeit mit grösseren operativen Veränderungen.

Den deutlich tieferen Jahresgewinn von 86’430 Franken (Vorjahr: 162’060 Franken) begründete er unter anderem mit den gesunkenen Nettoerlösen bei Abonnementen und Inseraten, sowie durch primär inflationsbedingt höhere Kosten.

Im operativen Bereich kam er auf die Veränderungen in der Redaktion des «Einsiedler Anzeigers » zu sprechen. Nach 35 Jahren verliess auf Ende 2023 der Redaktionsleiter Victor Kälin die Zeitung, dessen Verdienste er verdankte. Als «Primus inter Pares» übernahm Magnus Leibundgut die Rolle des verantwortlichen Redaktors, zudem stiess Eugen von Arb als neuer Mitarbeiter hinzu. 2023 sei ein bewegtes, aber insgesamt positives Jahr gewesen, so Birchler.

Guter Stand des EA vor schwierigem Hintergrund Seine Rückschau begann Geschäftsleiter Andreas Keller mit einer Analyse der beunruhigenden Entwicklung im Schweizer Zeitungsmarkt. Sämtliche grossen Medienhäuser, Tamedia, Ringier und CH-Media, ha-ben in den letzten Monaten einen massiven Stellenabbau angekündigt. Zudem werden in den kommenden Jahren drei grosse Druckzentren geschlossen, und die Zahl der Schweizer Zeitungstitel nimmt weiter ab. Vor diesem Hintergrund sei der Einsiedler Anzeiger gut unterwegs und man könne stolz sein auf die letztjährige Bilanz, meinte Keller. Während die Normalauflage des Einsiedler Anzeigers leicht gesunken ist, stieg die Grossauflage an. Das zeuge einerseits vom Zuwachs der Haushalte in der Region Einsiedeln, andererseits aber auch von weniger Abonnenten, erklärte Keller und wies darauf hin, dass es nicht einfach sei, die junge Leserschaft zu mobilisieren.

Der Einsiedler Anzeiger in elf Sprachen Die Gratis-Medien und das Abfliessen von Werbung in die Kanäle der sozialen Medien hätten der Branche zu schaffen gemacht. Der Einsiedler Anzeiger biete seinen Inserenten jedoch einen festen Gegenwert.

Ein Problem ist auch die teilweise späte Zustellung der gedruckten Zeitung durch die Post. Aus diesem Grund ist das früh verfügbare E-Paper beliebter geworden. Keller wies bei dieser Gelegenheit auf die praktische und schlanke Online-Ausgabe des EA hin, die sehr viele Möglichkeiten bietet – so lässt sie sich beispielsweise in elf Sprachen lesen.

Danach stellte Keller den Aktionärinnen und Aktionären die gesamte Belegschaft der Zeitung kurz vor. Der Einsiedler Anzeiger habe ein starkes Produkt und eine starke Existenzberechtigung, sagte er abschliessend.

Keine Dividende

Bei der Vorstellung der Jahresrechnung wies Verwaltungsratspräsident Patric Birchler auf die gesunden Finanzen des Unternehmens hin, insbesondere auf die liquiden Mittel von mehr als einer Million Franken. Er lobte den Umstand, dass die IT-Kos-ten dank des Engagements von Lukas Schumacher tief gehalten werden konnten. Trotzdem schlug er vor, auf eine Dividende zu verzichten und den Gewinn als Rückstellung für künftige Risiken zu verwenden. Dieser Vorschlag, die Jahresrechnung inklusive Revisionsbericht sowie die Entlastung des Verwaltungsrats und der Geschäftsführung wurden einstimmig genehmigt. Dem Dank an sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und an die Aktionärsversammlung folgte der lockere Austausch am Apéro.