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«Wir sind vom frühen Frühling vollends überrascht worden»

«Wir sind vom frühen Frühling vollends überrascht worden» «Wir sind vom frühen Frühling vollends überrascht worden»

Entlang des Kreuzwegs sind im Klosterwald in Einsiedeln hundert Bäume gefällt worden. Paul Betschart, Betriebsförster der Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK), zieht eine erste Bilanz zum Sicherheitsholzschlag.

Während eines Monats ist entlang des Kreuzwegs zwischen dem Restaurant Meinradsberg bis zum Reservoir ein Holzschlag zur Verbesserung der Sicherheit ausgeführt worden. Der Weg wurde in diesem Zeitraum via Bergweid umgeleitet.

«Der Holzschlag wird zur langfristigen Sicherstellung der Waldfunktion und zur Sicherheit der Waldbesucherinnen und Waldbesucher durchgeführt», berichtet Paul Betschart, Betriebsförster der Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK): «Dabei werden schlagreife Bäume, aber auch instabile und abgestorbene Bäume entlang des Wegs entfernt.» Der Klosterwald hat sich sehr gelichtet Um die Arbeiten ausführen zu können, blieb der Kreuzweg während der gesamten Zeit vollständig gesperrt. Der Stationenweg zum Reservoir/Feuerstelle oberhalb des Denkmals St. Meinrad wurde aus Sicherheitsgründen während den üblichen Arbeitszeiten für Besucherinnen und Besucher gesperrt. Die Holzereiarbeiten wurden durch die Oberallmeindkorporation Schwyz ausgeführt.

Ein Augenschein vor Ort zeigt auf: Der Klosterwald hat sich sehr gelichtet – vom Kreuzweg aus hat man unterdessen wieder eine Sicht auf das Kloster Einsiedeln. Betschart zieht eine erste Bilanz zum Sicherheitsholzschlag: Geplant war, 118 Bäume zu fällen und diese teils per Seilbahn abzuführen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht. «Wir sind vom frühen Frühling vollends überrascht worden», schildert Betschart: Sobald die Vegetation einsetzt, wird Holzschlag zum mühseligen Unterfangen.

Ahorn und Weisstannen statt Buchen und Fichten Deswegen sind 18 Bäume, gut erkennbar mit einem roten Strich gekennzeichnet, übrig geblieben, die nun erst im Herbst gefällt werden. Die Etappierung der Holzschlagarbeiten war so nicht eingeplant und ist der weit vorangeschrittenen Vegetation in diesem aussergewöhnlichen Frühling geschuldet.

Der Klimawandel zeigt sich nicht nur in Form dieses verfrühten Frühlings, sondern auch in der Art und Weise, wie Bäume auf veränderte Witterungsverhältnisse reagieren. «Buchen und Fichten leiden besonders unter der Hitze und der Trockenheit », führt der Betriebsförster aus: «Deswegen werden sie teils zum Sicherheitsrisiko und müssen gefällt werden, bevor sie umzustürzen und auf den Kreuzweg zu fallen drohen.» Ersetzt werden diese Bäume, die Mühe mit dem Klimawandel ha-ben, durch Ahorn, Eiche und Weisstanne, die besser angepasst sind für trockenere und wärmere Perioden.

Die Eschenwelke wütet auch im Klosterwald in Einsiedeln Hinzu kommt die Eschenwelke, die durch einen Pilz verursacht wird, und die zu einem Eschensterben führt: Viele Eschen sind davon betroffen und müssen gleichsam gefällt werden.

Der Holzschlag dient aller-dings nicht nur der Sicherheit der Waldbesucherinnen und Waldbesucher, sondern soll auch für mehr Licht im Wald sorgen, auf dass eine Waldverjüngung gelingen mag: Bereits spriessen Keimlinge von Bäumen aus dem Boden. Schliesslich soll die langfristige Sicherstellung der Waldfunktion in den Fokus rücken.


Der Holzschlag dient nicht nur der Sicherheit, sondern soll auch für mehr Licht im Wald sorgen, auf dass eine Waldverjüngung gelingen mag: Bereits spriessen Keimlinge von Bäumen aus dem Boden.

Bereits sind hundert Bäume im Klosterwald gefällt worden – die Baumreihen lichten sich: Vom Kreuzweg beziehungsweise vom Stationenweg aus hat man unterdessen wieder eine Sicht auf das Kloster Einsiedeln.

Im Herbst werden weitere Bäume gefällt – wie diese beiden Buchen.

Wie eine Lichtung entsteht: Mitten im Wald gibt es Raum für nachwachsende Pflanzen – die gefällten Bäume werden teils liegen gelassen.

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