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Freie Feier-Tage

Wenn ich so den Titel lese, merke ich, dass das «r» bei freie und Feier nur an anderer Stelle steht. Ja, sie wissen, ich spiele gerne mit den Buchstaben und wundere mich immer wieder von Neuem, wie schnell ein Wort eine andere Bedeutung bekommt. Nehmen wir das Wort «Helfer», zweimal geschüttelt lesen wir «Fehler». Oder «Eden» findet sofort ein «Ende». Das «Erbgut» wird ratz-fatz zum «Betrug». Das nennt sich übrigens «Anagramm» oder im Volksmund «Schüttelwort». Soweit zur Wissenserweiterung dank meiner Kolumne.

Aber eigentlich wollte ich ja über die freien Feier-Tage sinnieren. Erst kürzlich – Karfreitag, Ostersonntag und -montag. Wobei, Sonntage eh Frei-Tage sind. Ausser in Berufen mit Sonntagsdienst. Und wenn ich so überlege, sind das nicht wenige. Alle Pflegeberufe, Blaulichtorganisationen, Zollamt, Bahn-, Schiff- und Flughafen-Personal, Gastroberufe und viele mehr. Aber zurück zum Thema. Also Wochentage, die wie ein Sonntag gelten. In katholisch- geprägten Kantonen gibt es davon nicht wenige. Nebst Ostern, Pfingsten und Weihnachten sind dies Auffahrt, Maria Himmelfahrt, Allerheiligen und Maria Empfängnis. Und wer im Kanton Schwyz wohnt, bekommt Drei Königs-, Josefstag und Fronleichnam (60 Tage nach Ostern) dazu. Und Einsiedler freuen sich des Weiteren über Meinradstag und Engelweihe.

Mein Göttergatte und ich führen, religiös betrachtet, eine Mischehe. Ich reformiert, mein Mann katholisch. Wenn ich aber in unseren Freundes- und Bekanntenkreis blicke, sehe ich lauter aus der Kirche Ausgetretene und konfessionslose. Jetzt ganz genau genommen, müssten diese Menschen an diesen kirchlichen Feiertagen einen Ferientag abgeben, oder?

* Martha Emmenegger, 45, wäre gespannt, ob es so zu Kircheneintritten käme – schliesslich führen viele Wege nach Rom …

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