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Alle fünfzig Jahre das Comeback eines «Kälin»

Alle fünfzig Jahre das Comeback eines «Kälin» Alle fünfzig Jahre das Comeback eines «Kälin»

An den Erneuerungswahlen der Bezirksbehörden am 14. April stellt sich mit Stefan Kälin, Gross, ein ehemaliger Bezirksrat (2012–2020) erneut als Bezirksrat zur Verfügung. Dies ist aussergewöhnlich, aber kein Novum in den letzten hundert Jahren. Besonders mag mehr sein, dass es alle fünfzig Jahre stets ein Kälin ist.

Im Jahr 1914 wurde Josef Kälin von der liberalen Partei als Kandidat für den Bezirksrat portiert. Auf der gemeinsamen Liste mit der konservativen Volkspartei wurde er am 3. Mai 1914 in den Bezirksrat gewählt. Damals gab es noch 15 «Ratsherren».

Josef Kälin war zunächst nur Mitglied in der Steuerkommission. Von 1916 bis 1918 hatte er Einsitz im Waisenamt, im Schulrat und in der Volkswirtschaftskommission. Im Jahr 1918 wurde Josef Kälin für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt und nahm zusätzlich Einsitz in die damalige «Beleuchtungskommission », «Pflanzenbaukommission», Expropriationskommission und Viehschaukommission. Zudem präsidierte er die Kommission, die sich mit der Umsetzung der eidgenössischen Schlachtviehverordnung zu befassen hatte.

Von 1920 bis 1922 war Josef Kälin zusätzlich Mitglied in der Volkswirtschaftskommission und neu in der Bodenverbesserungskommission sowie der Etzelwerkkommission. Überdies präsidierte er die Viehschaukommission.

Wiederwahl nach acht Jahren im Bezirksrat verpasst Im Jahr 1922 schaffte Josef Kälin die Wiederwahl in den Bezirksrat nach acht Jahren nicht mehr. Er war für die neugegründete Bauern- und Bürgerpartei, die sich von der liberalen Partei abgespalten hatte, zu den Bezirkswahlen angetreten. Am 6. Dezember 1925 wurde Josef Kälin im Einvernehmen mit den anderen Parteien für die Bauern- und Bürgerpartei wiederum in den Bezirksrat gewählt. Die Ersatzwahl war notwendig geworden, weil Bezirksammann Adolf Kälin im Amt verstorben war. Nachdem der bisherige Ratsherr Karl Gyr dessen Nachfolge angetreten hatte, war eine Ersatzwahl notwendig geworden. Josef Kälin nahm wiederum Einsitz im Waisenamt und in der Viehschaukommission sowie neu in der Gesundheitskommission und in der Wirtschaftskommission. Offenbar aufgrund Turbulenzen in der Bauern- und Bürgerpartei, die in den Kantonsratswahlen im Jahr 1928 zudem Verluste hinnehmen musste, was sich auch auf die Sitzansprüche im Bezirksrat auswirkte, trat Josef Kälin dann nicht mehr zur Wiederwahl an. 18 Jahre nach dem Rücktritt in den Bezirksrat wiedergewählt Franz Kälin wurde bereits im Jahr 1946 als Vertreter der Jungkonservativen auf der Liste der Konservativen Volkspartei für den Bezirksrat vorgeschlagen und auf dem gemeinsamen Wahlvorschlag der bürgerlichen Parteien gewählt. Franz Kälin nahm zunächst Einsitz in die Bau-, Strassen- und Wasserbaukommission sowie die Feuerwehrkommission und war Bezirksvertreter im Friedhofverschönerungsverein. Im Jahr 1948 gehörte er noch letzteren beiden an. Im Jahr 1950 schaffte er die Wiederwahl und präsidierte ab dem Jahr 1952 die Feuerwehrkommission. Im Jahr 1954 schied er freiwillig aus der Behörde aus.

Ganze 18 Jahre später, im Jahr 1972, wurde er von der CVP wiederum für den Bezirksrat vorgeschlagen. Aus dem damaligen Wahlkampf ging er als einer der Sieger hervor und wurde in den Folgejahren stets im Amt bestätigt. Empfang von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1984 im Fokus Franz Kälin war politisch vielfältig engagiert: Baukommission (1972–1982), Finanz- und Steuerkommission (1972– 1976), Gesundheitskommission (1972–1984, ab dem Jahr 1974 als Präsident), Planungskommission (1972–1988), Kultur- und Verkehrskommission (1974– 1976, Präsident), Volkswirtschaftskommission (1976– 1980), Polizei- und Wehrabteilung (1976–1984) und Energiekommission (1980–1988).

Als nichtständige Kommissionen, deren Mitglied er war, sind zu nennen: Wasserversorgungskommission (1972), Hallenbad-Studienkommission (1972, Präsident), Schulhausneubaukommission Gross (1974), Spitalbetriebskommission (1974, Präsident), Parkplatzkommission (1982), Einsiedlerhof- Kommission (1982) und Sporthallenkommission (1986).

Im Jahr 1980 und im Jahr 1982 wurde Franz Kälin zum Bezirksstatthalter gewählt beziehungsweise im Amt bestätigt. Im Jahr 1984 und im Jahr 1986 wurde er zwei Mal ehrenvoll zum Bezirksammann gewählt. Als bedeutendstes Ereignis seiner Behördentätigkeit ist der Empfang von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1984 in Einsiedeln zu zählen.


Im Jahr 1914 wurde Josef Kälin von der liberalen Partei als Kandidat für den Bezirksrat portiert. Fotos: zvg

Franz Kälin wurde 1946 als Vertreter der Jungkonservativen auf der Liste der Konservativen Volkspartei für den Bezirksrat vorgeschlagen.

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