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Wir sind auf Zusehen geduldet

Wir sind auf Zusehen geduldet Wir sind auf Zusehen geduldet

Einsiedeln. Erschienen am 1. April 1999. Jeden zweiten Montag spielt sich auf dem Sennhofplatz das gleiche urtümliche Geschehen ab. Die Bauern aus der Region sowie aus den Bezirken March und Höfe kommen mit ihrem VIeh zur Schlachtviehannahme ins Klosterdorf. Einsiedeln ist neben Schwyz nach alter Tradition der einzige Ort, an dem alle zwei Wochen Ausmerzaktionen, wie sie früher hiessen, stattfinden. Kantonsrat Beat Keller (Altendorf) erzählt, dass schon sein Grossvater an den Einsiedler Markt gekommen sei. Zu Fuss mit seinem verkäuflichen Stück Vieh von Altendorf über den St. Meinrad auf den Platz hinter dem Bahnhof. Viele andere werden das auch so praktiziert haben. In den letzten Jahren haben sich die Verhältnisse auf und um den Sennhofplatz rasant geändert. Dem Bau des Migros- Marktes folgten weitere Bauten mit nahmhaften Geschäften. An Markttagen wird deren Erreichen nicht eben erleichtert und man tut sich gut dran, dann und wann auf den Boden zu schauen.

Pius Schuler, für die Viehvermarktungs AG in Einsiedeln verantwortlich, ist sich bewusst, dass die Verhältnisse an den Markttagen noch unerfreulicher sind als sonst. Nicht umsonst begab sich der Bezirk schon vor Jahren auf die Suche nach einem anderen Stand-ort. Pius Schuler: «Wir sind hier auf Zusehen geduldet.» Auf Zusehen heisst, bis die Viehvermarktungsanlage in Biberegg gebaut ist.

Einsiedeln. Erschienen am 5. April 1974. Von den 30 Schwyzer Gemeinden haben bereits 20 in den letzten Jahren diesen Schritt vollzogen: Trennung zwischen politischer und Kirchgemeinde. Meistens haben die politischen Instanzen dazu den Anstoss gegeben aus dem einfachen Grund, weil sie zunehmend mit neuen Verwaltungsaufgaben belastet worden sind, die ihre Tätigkeit voll in Anspruch nehmen. Die Organe einer öffentlich-rechtlichen Kirchgemeinde können sich ausschliesslich mit den kirchlichen Belangen beschäftigen und dadurch die Instanzen der politischen Gemeinde entlasten. Da unsere Behördemitglieder die sehr komplexen Probleme eines ganzen Bezirks zu bewältigen haben, dürfte es für sie in erster Linie eine willkommene Entlastung sein, die Verwaltung der Pastoration an ein eigens dafür geschaffenes Gremium (den Kirchenrat) übergeben zu können. Von Seiten der kirchlichen Instanzen muss das Bestreben sein, die Seelsorger so weit als möglich von Verwaltungsaufgaben zu entlasten zu Guns-ten vermehrter Seelsorgetätigkeit. Schliesslich muss es im Interesse der Bevölkerung liegen, nicht nur zahlende Kirchgenossen zu sein, sondern auch mitsprechende und mitverantwortliche. In der Kirchgemeindeversammlung ist ihnen die entsprechende Möglichkeit gegeben.

Willerzell. Erschienen am 5. April 1949. Eine ungemütliche Feststellung wurde auf dem Boden des Sihlsees in der Nähe der Einmündung des Schönbächli gemacht. Da der Sihlsee fast bis zum Willerzellerviadukt entleert ist, konnten dort verschiedene circa 30 Zentimeter lange bombenähnliche Sprengkörper festgestellt werden. Woher diese rühren, steht noch nicht fest. Es kann sich um Blindgänger von militärischen Übungen unserer Armee, aber auch um Bomben fremder Flieger aus der Kriegszeit handeln. Bekanntlich ist in der dortigen Gegend einmal ein englischer Bomber niedergegangen und explodiert. Heute Vormittag trifft ein Sachverständiger vom Flugplatz Stans ein, um die ungemütlichen Dinger unter die Lupe zu nehmen.

Treffen der Kirchgemeinde Bennau

Bennau. Erschienen am 5. April 1924. Am Sonntag den 23. März tagte im Schulhause dahier die Kirchengemeinde und nach deren Ende die Genossengemeinde. Die erstere unter Vorsitz des hochwürdigen Herrn Christenlehrers Pater Martin Baur genehmigte die mit erfreulichem Vermögenszuwachs abschliessenden 1923er Kirchen- und Stiftsmessenfonds-Rechnungen. Neben den alljährlich wiederkehrenden Ausgaben sind es fürs laufende Jahr der Bedürfnisse gar viele. Es sei lediglich an die Reinigung der Orgel, Reparatur am Glockenstuhl und so weiter erinnert, welche Ausführungen einmal unerlässlich sind. Um einigermassen im Stadium des finanziellen Gleichgewichtes zu verbleiben, beliebt der Antrag des Kirchenrates auf Erhebung einer freiwilligen Kirchensteuer im Viertel. Auch der Pfarrhausbaufond sei hier in empfehlende Erinnerung gebracht. So rechnen wir wieder auf die Mildtätigkeit aller.

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