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«Kalberweidli» feiert zehn Jahre Hof-Spielgruppe

«Kalberweidli» feiert zehn Jahre Hof-Spielgruppe «Kalberweidli» feiert zehn Jahre Hof-Spielgruppe

Am Samstag und Sonntag, 13. und 14. April, lädt Familie Betschart zum 10-Jahr-Jubiläum in die Bauernhof Spielgruppe auf dem Kalberweidli. Grund genug, ein bisschen zurückzublicken.

Barbara Betschart erinnert sich: «Es war ein kühler, trockener Sommertag, dieser Montag, 18. August 2014. Ich war schon eher nervös und hat-te mir natürlich viele verschiedene Szenarien ausgedacht», schildert sie die Erinnerungen an den ersten Spielgruppentag auf dem Kalberweidli. Zum Glück sei alles ruhig abgelaufen und die Eltern und Kinder hätten ihr die anfängliche Unsicherheit nicht übel genommen. «Ich bin den Eltern, die damals den Mut hatten, ihr Kind in diese neue unbekannte Spielgruppe zu geben, heute noch sehr dankbar», betont sie.

Aus 12 Kindern wurden 48

Im Allgemeinen hält Barbara Betschart fest, dass sich die Kinder in den zehn Jahren nicht gross verändert hätten. Sie sei-en nach wie vor sehr neugierig und würden den grossen Freiraum geniessen. «Es hat laute, leise, neugierige, scheue, et cetera – die ganze Bandbreite.» Was sich jedoch stark verändert hat, ist die Anzahl Spielgruppenvormittage und -kinder. «Im ers-ten Jahr boten wir zwei Morgen an mit total zwölf Kindern. Heute führen wir vier Gruppen à zwölf Kinder – total also 48 Kinder.» Während zwei Jahren hätten sie gar fünf Gruppen à zwölf Kinder betreut. «Wir merk-ten bald, dass das zu viel war, denn gewisse Arbeiten auf dem Hof können nur erledigt werden, wenn keine Spielgruppe ist. Deshalb haben wir wieder auf vier Gruppen reduziert.» Seit Beginn haben 319 verschiedene Kinder von 261 Familien die Spielgruppe besucht – total ergab dies 424 Spielgruppenplätze in zehn Jahren.

Mit Tischli und Höckerli im Tenn Aber auch sonst hat sich das eine oder andere verändert: «Wir hat-ten im ersten Jahr nur einen kleinen Spielplatz, den wir im Frühling 2015 neu gestaltet und um einen riesigen Sandkasten erweitert haben.» Auch den heutigen Spielgruppenraum mit dem hauseigenen Znüni – Spiegeleier, Gemüse, Brötli, Weihnachtsguetzli und so weiter – gebe es erst seit fünf Jahren. «Zuvor mussten die Kinder das Znüni selber mitnehmen und sich mit ein paar Tischli und Höckerli im Futtertenn begnügen.» Der Ablauf der Spielgruppe sei aber damals ähnlich gewesen wie heute. Die grösste Anpassung sei, dass die Kinder seit 2020, wenn sie am Morgen kommen, zuerst die Hände waschen. «Das haben wir beibehalten.» «Der Bauer ist viel cooler»

Besonders schöne Momente habe es in den zehn Spielgruppen- Jahren viele gegeben – und fast jeden Morgen kommen ein paar neue dazu. Etwa wenn die Kinder am Morgen strahlend ankämen, oder nach den Ferien erzählen, dass sie den Bauernhof vermisst hätten, oder wenn sie grosse Fortschritte machen, zum Beispiel beim Abschied von der Bezugsperson oder beim Überwinden einer Angst. «Ein Kind hat mal gesagt, dass es bei mir in der Spielgruppe toll sei. Doch Erich, der Bauer, sei viel cooler als ich. – Solche Aussagen sind so ehrlich und lustig zugleich», schmunzelt die Spielgruppenleiterin.

«Der Bauernhof ist wunderbarer Lern- und Erlebnisort» Neben Spielgruppenleiterin, Hausfrau, Mutter und Bäuerin Barbara Betschart ist übrigens auch Schwiegermutter Klara Betschart seit Beginn dabei. Das Team habe sich jedoch in all den Jahren stets erweitert. «Doris, Brigitta und Natalie sind für mich eine sehr grosse Entlastung! » Und was ist aus den ehemaligen Spielgruppen-Kids geworden? «Tatsächlich begegne ich immer wieder ehemaligen Spielgruppenkindern. Die einen kommen auf mich zu, andere sind zurückhaltender», erzählt Betschart. Sie ist sich denn auch nicht sicher, ob sie wirklich alle Kinder noch kennen würde. Die ältesten seien inzwischen in der 2. Oberstufe und mitten in der Berufswahl. «Es ist spannend, zu sehen, wohin es diese ehemaligen Spielgruppenkinder zieht und wie sie sich entwickelt haben.» So ungewiss die Zukunft der einzelnen Kinder ist, so ungewiss ist auch diejenige der Spielgruppe Kalberweidli. Wo sie in fünf oder zehn Jahren stehe, weiss Betschart nicht. «Ich nehme es vorzu. – Es kommt auch drauf an, wie sich unser Bauernhof entwickelt und welche Pläne unsere vier Jungs dann haben.» Grundsätzlich erhofft sie sich, dass die Kinder weiterhin mit viel Freude ins Kalberweidli kommen, um die Spielgruppenzeit dort zu geniessen, dass es in der Spielgruppe nie einen schwerwiegenden Unfall geben wird und dass es in der Region weitere Bauernbetriebe gibt, die eine Bauernhof-Spielgruppe anbieten. «Denn in meinen Augen ist der Bauernhof ein wunderbarer Lern- und Erlebnis-Ort für Kinder.» Siehe Inserat.

Tag der offenen Türe: 13. und 14. April, jeweils 10 bis 16.30 Uhr, Hof Kalberweidli, Trachslau

Foto: zvg

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