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«Muss zuerst ein Unfall passieren, bis man reagiert und diese Stelle entschärft?»

«Muss zuerst ein Unfall passieren, bis man  reagiert und diese Stelle entschärft?» «Muss zuerst ein Unfall passieren, bis man  reagiert und diese Stelle entschärft?»

Vor zwei Wochen haben Anwohner die IG Fussgängersicherheit Grotzenmühlestrasse gegründet. Bereits machen über 130 Leute bei der Interessengemeinschaft mit. Deren Sprachrohr Dean Lienert steht Red und Antwort zu den Zielen der IG.

Wie ist es zur Gründung der IG Fussgängersicherheit Grotzenmühlestrasse gekommen?

Wir haben die Interessengemeinschaft IG Fussgängersicherheit Grotzenmühlestrasse gebildet, um die Sicherheit für die Überquerung der Grotzenmühlestrasse zu verbessern. Jeden Tag überqueren Schüler, Kinder und Anwohner die Grotzenmühlestrasse, und es kommt dort täglich zu gefährlichen Situationen. Es fehlt bei der Einmündung der Neuburgstrasse ein Fussgängerstreifen! Es machen vor allem Leute bei der IG mit, die an der Neuburgstrasse und im Holenstock leben. Es sind aber auch Kinder von der anderen Seite der Grotzenmühlestrasse betroffen, die zum Schlitteln rüberkommen oder die aufs Postauto gehen, um nach Brunni in die Skischule zu fahren. Welche Gefahren drohen Fussgängern an der Grotzenmühlestrasse?

Seit zehn Jahren weiss man, dass viele Leute an dieser gefährlichen Stelle die Grotzenmühlestrasse überqueren. Vor drei Jahren hat die Genossame Dorf-Binzen eine Brücke über die Alp gebaut. Die Attraktivität ist weiter gestiegen, und die Fussgängerströme ha-ben sich noch mehr ausgeweitet. Der nächste Fussgängerstreifen ist über 300 Meter weit entfernt. Die fehlende Sichtbarkeit führt zu gefährlichen Situationen – Lastwagen schaffen es kaum noch, rechtzeitig zu bremsen, wenn Kinder die Strasse queren. Muss zuerst ein Unfall passieren, bis man reagiert und diese Stelle entschärft? Wie hat der Bezirk auf die Situation reagiert?

Der Bezirk Einsiedeln hat vor drei Jahren ein Projekt ausgearbeitet. Doch leider waren nicht alle beteiligten Grundeigentümer mit der Schaffung eines Fussgängerstreifens einverstanden. Wir möchten, dass sich der Bezirk Einsiedeln diesem Anliegen nochmals annimmt und eine Lösung findet.

Wieso kann der im Jahr 2021 anvisierte Fussgängerstreifen nicht realisiert werden? Die Strassengenossenschaft Feilenstaub ist nicht bereit, Land für den Fussgängerstreifen zur Verfügung zu stellen. Sie wehrte sich dagegen, dass we-gen des Fussgängerstreifens ein Spickel der Neuburgstrasse für den Autoverkehr gesperrt werden müsste. Die Strassengenossenschaft Feilenstaub argumentierte damit, dass we-gen des fehlenden Spickels der Strasse und wegen des Fussgängerstreifens die Autofahrer zu wenig beschleunigen könnten, um im Winter die schneebedeckte Neuburgstrasse hoch zu kommen, ohne zu spulen. Gibt es die Möglichkeit, eine Fussgängerbrücke über die Grotzenmühlestrasse zu bauen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Bezirk Einsiedeln Interesse daran hat, eine weitere Fussgängerbrücke zu bauen, nachdem jetzt gerade der Brücke an der Etzelstrasse grünes Licht erteilt worden ist. Den Fussgängerstreifen an einen anderen Ort zu verschieben, macht wenig Sinn, weil die Kinder ja just an der Stelle bei der Einmündung der Neuburgstrasse die Strasse queren. Wäre es möglich, an der Grotzenmühlestrasse eine Tempo-30-Zone einzurichten? Ich glaube nicht, dass dies ein realistisches Szenario wäre: Die Grotzenmühlestrasse ist eine wichtige Verbindungsstrasse Richtung Allmeind und dann weiter nach Trachslau, Alpthal und Brunni. Abgesehen davon entspricht es der Norm, dass auf Strassen mit einer Tempo-30-Zone keine Fussgängerstreifen eingerichtet werden dürfen. Stehen Sie im Austausch mit dem Bezirk Einsiedeln? Die Gründung der IG Fussgängersicherheit Grotzenmühlestrasse dient just dazu, mit dem Bezirk Einsiedeln in Kontakt zu kommen. Abgesehen davon besteht auch an Bezirksversammlungen die Möglichkeit, sich allgemein zur Sicherheit für Fussgänger auf den Strassen in Einsiedeln zu äussern. Vor fünf oder sechs Jahren hat schliesslich eine derartige Wortmeldung an der Versammlung dazu geführt, dass der Schulweg bezüglich Sicherheit geprüft wurde und auf der Birchlistrasse beim Friedhof der Fussgängerstreifen mit einer Insel sicherer gemacht worden ist.

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