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«Schlafstadt Einsiedeln?»

Zum Interview «Das Klosterdorf entwickelt sich zunehmend zur Schlafstadt», EA 21 vom 20. März

Der jüngste Artikel über Einsiedeln als «Schlafstadt» spiegelt nicht die lebendige Realität unseres Bezirks wider. Mit einer tiefen Geschichte und einem reichen kulturellen Erbe ist Einsiedeln ein Ort der Gastfreundschaft und Vielfalt. Als jemand, der vor vielen Jahren selbst zugezogen ist, kann ich bezeugen, dass die Offenheit der Menschen hier einzigartig ist.

Unsere kulturelle Szene ist mit Veranstaltungen wie Volksfesten, Jodelfesten, Viehausstellungen, Chilbi und Schwingfesten überaus aktiv. Die Fasnacht und das Welttheater, das sein 100-Jahr-Jubiläum feiert, sowie die Musikfestivals zeigen, dass wir sowohl unsere Traditionen wahren als auch zeitgenössische Kultur schätzen.

Einsiedeln ist auch ein Zentrum für Sportbegeisterte. Mit jährlichen Ereignissen wie den Sihlseeläufen, den Iron-Bike Rennen und der Teilnahme an der Tour de Suisse bieten wir eine Vielfalt an sportlichen Aktivitäten. Die Wintermonate werden mit Langlaufloipen und den nahen Skiregionen Mythen und Hoch-Ybrig lebendig gehalten. Für unsere Skisprung-Athleten wurden sogar vier Schanzen errichtet.

Wirtschaftlich gesehen bietet Einsiedeln eine fruchtbare Grundlage für Traditionsgeschäfte und innovative Unternehmen. Architektonische Meisterwerke wie die Botta-Bibliothek zeugen von unserem kulturellen Reichtum und der Attraktivität als Wohnort. Obwohl der lokale Handel unter globalen Veränderungen leidet, glaube ich, dass wir gemeinsam die wirtschaftliche Vitalität fördern können.

Obwohl nicht alles in Einsiedeln perfekt ist, haben wir doch viel, wofür wir dankbar sein können. Wir haben die Möglichkeit und die Verantwortung, unsere Gemeinschaft zu stärken und positiv zu gestalten. In Einsiedeln grüsst man sich, man fühlt sich verbunden – diese Herzlichkeit prägt unser Zusammenleben.

Wir stehen vor Herausforderungen, ja, aber Einsiedeln ist ein Ort, der in seiner tausendjährigen Geschichte gezeigt hat, dass er sich immer wieder neu erfinden kann und wird. Lasst uns also mit Optimismus und Engagement an die Arbeit gehen, um unsere Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Olivera Kälin (Einsiedeln)

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