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Martin Gasser

Martin Gasser Martin Gasser

NEKROLOGE

Mit grosser Trauer nehmen wir Abschied von unserem Dädi, Martin Gasser, der am 14. Februar 2024 im 87. Altersjahr verstorben ist. Er wird uns in liebevoller Erinnerung bleiben.

Am 29. April 1937 erblickte unser Dädi, Martin Gasser, als erstes Kind des Josef Gasser und der Elisa Anna, geb. Baggenstos, das Licht der Welt. Bald darauf kamen seine Geschwister Elisa, Josef, Albert, Eugen, Gertrud und Karl zur Welt. Mit die-ser grossen Geschwisterschar wuchs er im Oberdörfli in Rothenthurm auf. Trotz der kargen Zeit und vielen Unsicherheiten konnte er im Schutz und in der Geborgenheit seiner Familie eine freudige und liebevolle Kindheit verleben. Durch die Arbeit auf dem elterlichen Bauernhof wurde seine Liebe zu den Tieren und den Pflanzen geweckt. Ganz be-sonders hat es ihm das Hofpferd angetan, über das er uns immer wieder gerne erzählte.

Nach der Schulzeit arbeitete er in der Fabrik Pius Schuler in Rothenthurm, um sein erstes eigenes Geld zu verdienen. Trotzdem unterstützte er weiterhin tatkräftig seine Eltern und Geschwister auf dem Hof.

Der Zusammenhalt mit seinen Geschwistern lag ihm stets am Herzen. Die «Gasserli-Treffen », zu welchen sich die Geschwister noch heute regelmässig treffen, haben ihm sehr viel bedeutet und er hat immer mit Freude davon berichtet.

Unser Dädi musizierte mit seinem Bruder Josef in der Feldmusik Rothenthurm und spielte das Flügelhorn. Nach den Proben gingen sie manchmal mit ihren Musikfreunden auf den Biberstock. Selbst wenn es schon dunkel war, spielten sie von dort oben weiter und die fröhlichen Klänge waren bis ins Oberdörfli zu hören, was für alle eine Freude war.

Seine Begeisterung an der Musik begleitete ihn sein Leben lang. Gerne hörte er eine Kapelle, einen Schottisch, «äs lüpfix Tänzli» sowie klassische Musik, aber auch der neuen Musik gegenüber war er offen. Wenn er nicht selber musizierte, schwang er gerne auch das Tanzbein. Insbesondere in der 5. Jahreszeit, der Fasnacht, tanzte er als Tiroler und genoss das fröhliche Miteinander.

Unser Dädi zog bald weiter und begann seine Lehrjahre als junger Mann. Mit einer Gruppe von etwa 10 bis 15 Mann fuhr er jeweils in einem Bus nach Zürich, um auf verschiedenen Baustellen zu arbeiten. Bei seiner Tante in Zürich konnte er dann ein Zimmer beziehen, was ihm ermöglichte, neben der Arbeit auf den Baustellen auch die Handelsschule zu besuchen und erfolgreich abzuschliessen. Hier legte er den Grundstein für seine zukünftige berufliche Karriere.

Gut gerüstet für die Zukunft lernte er bald darauf seine erste Liebe, Rosa Bellmont, unser lie-bes Mami, kennen. Am 3. September 1964 läuteten für die beiden die Kirchenglocken zur Hochzeit. Sie bezogen ihr gemeinsames Heim in Schwyz. Ihr Glück wurde im darauffolgenden Jahr mit der Geburt ihrer ersten Tochter Rosa gesegnet. Die Familie wuchs weiter mit den Töchtern Karin und Monika, und mit der Geburt der jüngsten Tochter Marianne war ihr Glück vollkommen.

Mit viel Eigeninitiative und der grossen Unterstützung seiner lieben Frau baute er die erste Versicherungsagentur der Helvetia Unfall in Schwyz auf. Für seine Kundschaft fuhr er teils weit hinaus und hinauf zu den Höfen. Abends, wenn die Leute ihre Arbeit erledigt hatten, war er für sie da, hörte zu, nahm Schadenfälle auf und schloss neue Versicherungen ab. Bis zu seiner Pensionierung blieb er der Helvetia Unfall, heute Allianz, treu und betreute auch darüber hinaus noch weiter einzelne Kunden.

Nicht nur für die Arbeit ging er hoch hinaus. Das Strahlen faszinierte ihn sehr. Hoch oben im Maderaner- und Bedrettotal suchte er mit seinen Kameraden die Felswände nach Zeichen ab, die auf Kristalle im Innern hinweisen könnten. Mit viel Geduld und Feingefühl konnte er dann manch schönen und klaren Kristall aus den Felsen bergen.

Auch mit der Familie unternahm er regelmässig Ausflüge in die schönen Berge, zum Skifahren oder «i d’Schwümm». Dabei brachte uns unser Dädi viel über Alpenblumen, Vögel, Pilze und die Berge bei. Und so lebt er für uns nicht nur in unseren Herzen, sondern auch in all der wunderschönen Natur weiter.

Unser Dädi Martin Gasser war ein Mann mit klaren Grundsätzen und Werten. Als Ortsparteipräsident der SVP Schwyz setzte er sich mit seinen Überzeugungen aktiv für die Werte der Partei ein. Durch sein Engagement für die Partei und die Unterstützung seiner Familie wurde er 1992 für die SVP in den Kantonsrat gewählt.

Eine weitere grosse Leidenschaft galt der Feldschützengesellschaft Burg-Schwyz. Hier investierte er viel Herzblut, sei es als Jungschützenleiter, Präsident der Burgschützen, Fahnengötti, Präsident der Innerschwyzer Schützenveteranen und natürlich als exzellenter Schütze. Sein Talent und Können brach-te den Burgschützen sicherlich manch gutes Ergebnis ein, sei dies bei den Eidgenössischen und Kantonalen Schützenfesten wie auch beim Stoos- und Pragelschiessen und natürlich beim Rütlischiessen. Als er selber nicht mehr ans Gewehr konnte, wurde er als Ehrenmitglied aufgenommen, was ihm sehr viel bedeutete.

Die entstandenen Freundschaften mit seinen Burgschützen lagen ihm sehr am Herzen. Mit seinem Schützengspändli Toni Holdener reiste er nach Alaska, was für ihn zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Mit Begeisterung erzählte er immer wieder von den selbst gefangenen Lachsen, die sie anschliessend gemeinsam genossen. Die atemberaubende Natur, die endlose Weite und der Alaska Highway faszinierten ihn sehr.

Seinen zweiten Frühling erlebte er mit Vreni Renggli. Gemeinsam genossen sie viele Unternehmungen und engagierten sich in verschiedenen Vereinen. Man traf sie oft beim Wandern oder beim Jassen mit Freunden. Ihre gemeinsame Liebe zur Natur führte sie regelmässig zum Langlaufen ins Goms, wo sie wunderbare Tage verbrachten.

Unser Dädi war ein lieber Grossdädi der seine Grosskinder, Sabrina, Nicola, Ivo und Jamiro wie auch die Grosskinder von Vreni, Fabienne und Navin, ins Herz geschlossen hat. Er war der Grossdädi, der immer für einen Jux bereit war. Beim Tschau-Sepp-Jassen oder bei anderen Spielen mussten die Grosskinder aufpassen, dass er nicht trickste – natürlich immer mit einem Augenzwinkern. Und wann immer er mit ihnen zusammen war, strahlten seine Augen vor Glück.

Unser Dädi erkrankte schon früh an Parkinson. Dieser unberechenbaren und unheilbaren Krankheit begegnete er stets mit Kraft und Zuversicht. Dank der liebevollen Unterstützung von Vreni konnte er die vielen Rückschläge tapfer überwinden und gemeinsam schritten sie immer wieder vorwärts. Ja, unbeirrt von der Krankheit genoss er bis zuletzt die schönen Dinge im Leben. Man traf ihn auf Spaziergängen, in der Natur und beim Jassen. Nie hörte man ihn jammern oder klagen. Nur in seinen Augen sah man hie und da den Schmerz.

Tapfer nahmst du die letzten schweren Tage auf dich und wir sind dankbar, dass wir dir in den letzten Stunden beistehen konnten. So konnten wir dir unsere letzten Worte und Wünsche noch mitteilen und uns von dir verabschieden. Am 14. Februar erbarmte sich der liebe Gott und nahm dich mit nach Hause.

So möge der Duft der Blumen, die Kraft der Berge, das Singen der Vögel und unsere Liebe dich auf deiner letzten Reise begleiten. Mögest du in Frieden ruhen.

Uf Wiedergüx Deine Töchter Rösly, Karin, Monika und Marianne

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