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«Einsiedeln – eine Schlafstadt?»

LESERBRIEFE

Zum Interview «Das Klosterdorf entwickelt sich zunehmend zur Schlafstadt», EA 21 vom 20. März

Im Einsiedler Anzeiger vom 20. März ist die Meinung des abtretenden Kioskleiters zu lesen, dass sich unser Dorf zu einer Schlafstadt entwickeln würde. Dem ist zu entgegnen, dass das nicht stimmt. Es ist einzig so, dass sich die Kontaktnahme mit unserer Bevölkerung etwas unterscheidet zu anderen Orten oder Städten. Als Beispiel sei angeführt, dass sich der Stammtisch-Kontakt, wie auch andere Dinge, bei uns verändert und seit je anders zeigt als andernorts.

Wenn der wegziehende Filialleiter glaubt feststellen zu können, dass eine Verbindung im Hobbyleben in Einsiedeln schwierig wäre, so kann ihm anhand von Beispielen solches widerlegt werden.

In unserer Gemeinde funktionieren über hundert Vereine in sehr aktiver Form. Die Jugend erhält dauernd neue Angebote zur Freizeitgestaltung. Dank des Welttheaters fanden und finden jeweils Dutzende Neubürger Gelegenheit, sich zu integrieren und neue Freundschaften zu knüpfen. Das Brauchtum wird in Einsiedeln sehr intensiv gepflegt.

Es ist natürlich Bedingung, den Weg selbst zu suchen, um Anschluss zu finden. Wer sich nach seiner Arbeit von einem Dorf wegbewegt, sollte im Nachhinein das Dorf nicht als Schlafstadt bezeichnen, da er ja den Bereich ausserhalb seiner Tätigkeit nicht kennen gelernt hat.

Unser Dorf lebt! Vielleicht nicht so, wie es dieser Mann sich vorstellt. Jede Dorfgemeinschaft hat ihre Eigenheiten – und diese soll sie der Tradition verbunden auch nutzen und pflegen. Karl Hensler, Allmeindstrasse (Einsiedeln)

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