«Bancomaten-Aus in Oberiberg»

An der Mitgliederversammlung der Raiffeisenbank Einsiedeln- Ybrig vom vergangenen Freitag wurde bekanntgegeben, dass der Bancomaten-Standort in Oberiberg im Verlaufe des Jahres aufgehoben wird. Als Gründe wurden anstehende Investitionen in den Kauf eines neuen Geldautomaten und gestiegene Anforderungen im sicherheitsrelevanten Bereich genannt. Als ehemaliges Mitglied des Verwaltungsrates der Raiffeisenbank Einsiedeln-Ybrig weiss ich nur allzu gut, dass der Bancomat in Oberiberg keine sprudelnde Einnahmequelle für die lokal stark verankerte Bank ist, sondern in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer Bürde, sprich Verlustgeschäft, avancierte.

Die Anzahl Transaktionen sind rückläufig, und die Tendenz spricht auch nicht dagegen, dass sich dies ändert. Trotzdem, und auch mit Blick auf die hervorragenden Geschäftszahlen, die den Genossenschafterinnen und Genossenschaftern präsentiert wurden, hätte man ein starkes Zeichen setzen können, das aktuelle Angebot an Dienstleistungen im gleichen Umfang aufrechtzuerhalten. Ja, man hätte es auch als lokales Sponsoring verkaufen können, den Bancomaten weiterhin zu betreiben.

Opposition gegen diesen Entscheid wäre nicht zu erwarten gewesen an den Mitgliederversammlungen, sondern hätte vielmehr das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter gestärkt. Viele Gewerbebetriebe in Oberiberg und Umgebung sind immer noch der Meinung, nur Bares ist Wahres. Wir ha-ben noch keine skandinavischen Verhältnisse.

Bargeld ist immer noch nebst allen anderen digitalen Möglichkeiten ein begehrtes Zahlungsmittel und wird es in naher Zukunft auch bleiben. Ich erwarte daher, dass Verwaltungsrat und Bankleitung auf ihren Entscheid zurückkommen und die nötigen Investitionen für den Ersatz des bisherigen Bancomaten tätigen – das nötige Kleingeld ist ja bekanntlich vorhanden. Der genossenschaftliche Grundgedanke soll weiterhin mithelfen, die Ferien- und Sportregion Ybrig attraktiv zu behalten.

Martin Reichmuth, Präsident Gewerbeverein Oberiberg