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Die letzten Wochen im Kosovo

Die letzten  Wochen im Kosovo Die letzten  Wochen im Kosovo

BRIEF AUS DEM KOSOVO

Seit meiner Rückkehr aus den Ferien standen unsere regelmässigen Trainings unter dem Motto «MASCAL». Der Begriff bedeutet Mass Casualty, übersetzt ein Massenanfall von Verletzten. Sollte es zu solch einem Ereignis kommen, wären wir als Schweizer Medic Team involviert und daher müssen wir immer wieder entsprechende Übungen absolvieren. Diese finden im multinationalen Rahmen statt, organisiert von der JMED (Medizinische Leitung der KFOR) und der PECC (Notrufzentrale der KFOR). Behandelt wird das Eintreffen am Schadenplatz, die Nachalarmierung, das korrekte Triagieren der Patientinnen und Patienten inklusive Versorgung und Abtransport in die bestmögliche medizinische Einrichtung. Trainiert wird mit den Medics aus Italien, Deutschland, Österreich und Griechenland. Auch die lokale Feuerwehr und die Militärpolizei sind Teil der Ausbildung. Dabei ist es für mich immer wieder interessant zu beobachten, welchen medizinischen Ausbildungsstand die diversen Nationen haben. Und ich kann mit Stolz behaupten, dass wir Schweizer sehr gut mithalten können.

Unterdessen hatten wir hohen Besuch aus der Heimat. Korpskommandant Michaud (Chef Kommando Operationen) und seine Delegation besuchten die Truppe der SWISSCOY, um sich ein Bild der Lage vor Ort zu machen. Bei der Verschiebung durch den Kosovo durfte ich den Konvoi mit der Ambulanz als medizinisches Backup begleiten. Es war für mich eine einmalige Erfahrung, in einem solchen Konvoi mitzufahren.

Die Welt ist übrigens klein: Bei Dienstreisen trifft man häufig auf bekannte Gesichter – so auch dieses Mal. Tatsächlich habe ich jemanden wiedergesehen, den ich in einer früheren militärischen Ausbildung kennengelernt habe.

Der letzte Monat meines Einsatzes ist bereits angebrochen. Das bedeutet für mich, die Zeit und die Kontakte mit den Kameradinnen und Kameraden noch zu geniessen und mich langsam auf die Heimkehr vorzubereiten. Ich bin sehr froh, dass ich diesen Weg in die Friedensförderung eingeschlagen habe und bin dankbar für die vielen wertvollen Kontakte und einmaligen Erfahrungen, die ich mit nach Hause nehmen darf.

* Die Unteribergerin Daniela Fässler (*2002) leistet seit Anfang Oktober 2023 einen sechsmonatigen Einsatz mit der SWISSCOY zugunsten der KFOR im Kosovo. Sie wird bis zum Ende ihrer Einsatzzeit in regelmässigen Abständen über ihre Erlebnisse, ihre Erfahrungen und ihre Arbeit berichten.

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