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50 Jahre im Dienste der gelben Filzkugel

50 Jahre im Dienste der gelben Filzkugel 50 Jahre im Dienste der gelben Filzkugel

Der Tennisclub Einsiedeln feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen

Vor fünfzig Jahren wurde der Einsiedler Tennisclub aus der Taufe gehoben. Bevor der Verein gegründet werden konnte, musste aber zuerst die Finanzierung der Tennisplätze garantiert sein. Der Einsiedler Anzeiger hat sich mit der Präsidentin Marlene Kälin über den Verein und das Jubiläumsjahr unterhalten.

Wann genau wurde der Tennis-club Einsiedeln gegründet?

Der TC Einsiedeln wurde am 25. März 1974 im Hotel Drei Könige gegründet. Es war der fünfte Anlauf, einen eigenen Club in Einsiedeln zu gründen. Es gab ein 5-köpfiges Initiativkomitee, unter der Leitung von Walter Lacher, dem ersten Präsidenten, welches die Gründung des TCE und den Bau von drei Sandplätzen startete.

Ist bekannt, warum?

Ein Gründungsmitglied erzählte mir einst, dass einige Einsiedler im Tennisclub Ybrig Mitglied waren. Einmal pro Jahr fand ein Galaabend statt, an welchem die Damen im langen Kleid und die Herren im schwarzen Anzug zu erscheinen hatten. An diesem «elitären Getue» störten sich die Einsiedler. Sie wollten einfach Tennis spielen und beschlossen, selbstständig zu werden. Gab es besondere Herausforderungen, welche der Verein am Anfang zu meistern hatte? Die Finanzierung für die drei Tennisplätze stand sicherlich im Vordergrund. Immerhin muss-ten rund 200’000 Franken aufgebracht werden. Der Hauptteil konnte durch die Zeichnung von Bausteinen der Mitglieder finanziert werden. Für den Rest muss-te bei einer Bank ein Darlehen aufgenommen werden, zu sieben Prozent! Das Land erhielt der TCE im Baurecht von der Genossame Dorf-Binzen. Gleichzeitig stellte sich die Frage bezüglich der Unterbringung von Material und einer Toilette. Da die finanziellen Möglichkeiten kaum mehr Spielraum zuliessen, wurde mit einem Materialcontainer gestartet. Später kam eine Baracke dazu. Speziell war zudem, dass anfangs die Plätze im Winter als Eisfeld genutzt wurden. Und während der 50-jährigen Geschichte? Die Anlage liegt wunderschön Ende Dorf an der Alp. Bei starkem Regen erlitt der TCE öfters Überschwemmungen. Nach der Sanierung der vorderen vier Sandplätze im Jahr 2013 und einer weiteren Überschwemmung im Jahr 2016 wurde daraufhin ein Hochwasserschutz auf der Seite Grotzenmühle gebaut.

In früheren Jahren war auch der verspätete Saisonstart ein mühseliges Thema. Wegen Schnee und der kalten, nassen Witterung im April waren die alten Sandplätze meist weich und konnten oft lange nicht bespielt werden.

Was waren die Meilensteine des TC Einsiedeln? Die Anlage wurde stetig erweitert. Zuerst konnten wir dank besserer Platznutzung von drei auf vier Plätze erhöhen. Ein grosser Meilenstein war 1998 der Bau des jetzigen Clubhauses. Die in die Jahre gekommene Baracke wurde abgerissen und ein schönes Clubhaus entstand. Im Jahr 1995 bauten wir zwei weitere Plätze auf der Südseite, und fünf Jahre später kam eine Tenniswand dazu. Im Jahr 2013 sanierten wir die vorderen vier Sandplätze. Der alte Mergelbelag wurde durch einen Conipurbelag ersetzt. Dieser Belag erlaubt ein schnelleres Abfliessen des Wassers. Dadurch sind die Plätze nach einem Regen rasch bespielbar.

Unser sportliches Highlight ist Svenja Ochsner. Sie strebte eine Profikarriere an und spielte an internationalen Turnieren mit. Gibt es noch aktive Gründungsmitglieder? Wenn ja, wer? Vom fünfköpfigen Initiativkomitee sind Sepp «Joe» Bisig und Walter «Plazi» Kälin immer noch aktiv dabei, Max Fuchs nicht mehr. Walter Lacher und Franz Kälin sind beide bereits verstorben. Wie hat sich der Tennissport seit der Gründung verändert? Der TCE war nie ein «elitärer weisser Sportverein». Bei uns stehen das Tennisspiel und die Geselligkeit im Vordergrund. Dank den Schweizer Tenniscracks wie Martina Hingis, Stan Wawrinka und natürlich Roger Federer hatten wir immer sehr gute Werbung für unseren Sport. Jedes Jahr dürfen wir uns über viele Personen freuen, die bei unserem beliebten Schnupperjahr mitmachen. Wie sieht die aktuelle Mitgliederstruktur des Tennisclubs Einsiedeln aus? Aktuell sind wir knapp 300 Mitglieder; rund 110 Einzelmitglieder, 43 aktive Paare, rund 50 Junioren und ebenfalls rund 50 Passivmitglieder. Im Verlauf des Jahres kommen zirka 30 Schnupperer hinzu. Zudem verfügen wir über acht Interclubmannschaften. Diese spielen in verschiedenen Ligen und Altersklassen der Meisterschaft.

Welche Angebote und Aktivitäten bietet der Verein seinen Mitgliedern?

Der Tennisclub verfügt über sechs Sandplätze mit Beleuchtung. Die Plätze sind von 8 bis 22 Uhr of-fen und können über unser Buchungssystem gemütlich von zu Hause reserviert werden. Am Freitagabend spielen wir jeweils Doppel mit anschliessendem gemütlichem Beisammensein. Wir bieten für Einsteiger in den Tennis-sport eine vergünstigte Schnuppermitgliedschaft an, dieses Jahr sogar inklusive geleitetem Gruppentraining. Unseren Kindern, auch Nichtmitgliedern, bieten wir günstige Tenniskurse bei qualifizierten Lehrern. Diverse Turniere und Schweizerische-Interclub-Ligaspiele mit acht Mannschaften runden das Angebot ab. Welche Aktivitäten und Veranstaltungen sind zum 50-Jahr-Jubiläum geplant? Der Vorstand hat mit unserem OKP Stefan Kälin ein grossartiges Jahresprogramm zusammengestellt. Unser Clubhaus und die Anlage haben wir renoviert. Es gab zum ersten Mal Clubjacken. Wir eröffnen die gemeinsam ausgewinterte Anlage mit einer Tennisolympiade. Im Jubiläumsjahr profitieren die neuen Schnuppermitglieder jeweils am Montagabend von einem geleiteten gratis Tennistraining. In der ersten Sommerferienwoche bieten wir für die Kids ein Sommercamp an. Ende August feiern wir dann unser grosses Jubiläum mit einem speziellen Abend im Kultur- und Kongresszentrum Zwei Raben. Des Weiteren erwartet die Clubmitglieder eine spezielle Jahresmeisterschaft und ein Kinoabend in der Cineboxx, welcher übrigens öffentlich ist. Zudem werden im September die Zürichsee-Linth-Juniorenmeisterschaften auf unserer Anlage ausgetragen. Eine Vereinsreise führt uns an die French-Open in Paris und im Herbst findet eine Tenniswoche in der Südtürkei statt. Ende Oktober schliessen wir dieses eindrückliche Jahr mit einem gemütlichen Fondueplausch ab.

Welche persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen verbinden Sie als Präsidentin mit dem Tennisclub Einsiedeln?

Das gesellige Clubleben und die sportliche Betätigung auf dieser idyllischen Tennisanlage ban-den mich schnell an diesen Verein. Sofort sagte ich zu, als ich 2009 für Vorstandsarbeit angefragt wurde. 2018 durfte ich einen gut funktionierenden Verein übernehmen. Besonders freut mich die kameradschaftliche Zusammenarbeit im Vorstand und das rege Vereinsleben. Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft des Vereins? Ich hoffe, dass unser diesjähriges Jubiläumsjahr mit den verschiedenen Aktivitäten seinen Schwung nachhaltig beibehält. Bestimmt wird die eine oder andere Aktivität erhalten bleiben und somit zu unserem sportlichen und geselligen Weiterbestehen beitragen. Ich bin stolz, Präsidentin dieses tollen Clubs zu sein.

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