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Silvan Durrer und Daniel Grätzer rehabilitiert

Silvan Durrer und  Daniel Grätzer rehabilitiert Silvan Durrer und  Daniel Grätzer rehabilitiert

Beim diesjährigen Engadiner Skimarathon herrschte im Ziel Aufregung. In der von der FIS durchgeführten Fluorkontrolle blieben zwölf Athletinnen und Athleten hängen. Darunter die Siegerin der Damen und zwei Sportler des SC Drusberg. Am letzen Freitag machte die FIS einen Schritt zurück und hob drei Disqualifikationen auf.

proNordic. Noch in den Köpfen sind die Betrugsvorwürfe des denkwürdigen 54. Engadiner Skimarathon. Voreilig und reisserisch wurden drei Spitzenathleten als Fluorbetrüger bezeichnet. Erst im Nachhinein stellte man fest, dass weder das Messverfahren eines Gerätes noch der eigentliche Prüfungsablauf korrekt waren. Maëlle Veyre gilt wieder als Siegerin. Silvan Durrer belegt nun Rang 4 bei den U20 und Daniel Grätzer Rang 61 in seiner Kategorie, beide starteten für den SC Drusberg.

Schaden angerichtet Doch der Schaden ist angerichtet. Ein Clubmitglied des SC Drusberg schrieb seinen beiden Kollegen eine Nachricht der untersten Schublade. Auch TV-Kommentator und Rennleiter Adriano Iseppi konnte nicht genug das Wort Betrüger in alle Welt hinausposaunen. Diese Peinlichkeit hätte vermieden werden können, wenn Iseppi seinen Job als Rennleiter richtig getan hätte. Servicemann Dave Brotzer, Reichenburg, welcher den proNordic Botschaftern die Skier wachste, hatte noch im Zielraum versucht, das Ganze in Grenzen zu halten. Zwei weitere Skier seiner exakt gleich betreuten Athleten waren fluorfrei getestet. Offenbar mit einem anderen Gerät. Als ehemaliger Messtechniker und Mitentwickler des finnischen Wachs Start kannte er die Problematik der Infrarot-Spektroskopie. Zum besseren Verständnis: Es wird ein Lichtstrahl auf den Skibelag geschossen. Das reflektierende Licht gibt dem Spezialisten Aufschluss über die Substanzen. Es wird kein Wachs abgekratzt wie viele meinen. Dave Brotzer: «Es kann falsch interpretiert werden. Es gibt Substanzen, die den Wert über 1 anzeigen und doch nicht fluorhaltig sind. Auch beeinflussen äussere Umstände wie Temperatur, Licht et cetera die Testergebnisse. » So oder so hätte den Athleten die reglementarisch vorgesehene 2. Messung gewährt werden müssen. Zudem erfuhren Durrer und Grätzer nur indirekt von ihrer Disqualifikation und hatten keine Rekursmöglichkeit. Ein «No go» und für die Organisatoren und einfach nur peinlich. Der Imageschaden ist angerichtet und kann nicht mehr wett gemacht werden.

Continentalcup in Toblach und SM in Realp Verständlich hatte Silvan Durrer am Continentalcup vom letzten Wochenende in Toblach seinen Kopf nicht frei. Zu aufwühlend waren die letzten Tage für ihn. Im Sprint kam er noch in den Viertelfinal. Nach seinem Ausscheiden belegte er den 20. Rang. Über 10 Kilometer mit Individualstart reichte es nur für den 23. Rang. Als aktuell zweifacher Vize-Schweizermeister in der Kurzdistanz gilt es für Silvan Durrer, nochmals beim 2. Teil mit Sprint und 20-Kilometer-Lauf in Realp alles zu geben. Hoffentlich frei von belastenden Gedanken, damit er als feiner Techniker sein Können zeigen kann. Daniel Grätzer startet ebenfalls in Realp. Wir werden darüber berichten.

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