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Jetzt sprechen die Kinder

Jetzt sprechen die Kinder Jetzt sprechen die Kinder

Anfang letzter Woche teilte die Schulleitung den Viertklässlern des Dorfes Einsiedeln mit, dass ihre Klassen per Schulbeginn im August in neue Klassen eingeteilt werden. Der EA lässt nun die direkt betroffenen Kinder zu Wort kommen.

Ja, es war ein Aufruhr in den vierten Klassen. Für die Kinder kam aus dem Nichts die Mitteilung, die Klassen werden aus verschiedenen Gründen auf das neue Schuljahr (siehe EA 18/24) neu «durchmischt» und aufgeteilt. Der Einsiedler Anzeiger fragte bei den Schülerinnen und Schülern nach. Einige Kinder schrieben ihre Ängste und Wünsche auf. Aber auch über ihre aktuellen Gefühle in dieser Sache äusserten sich die Viertklässler.

Ängste

Die wohl grösste Angst und somit am meisten genannte, ist, dass sie vermutlich ihre «Schuelgspändli » verlieren. Denn eine Garantie, die vier «Wunschgspändli » wirklich zu erhalten, gibt es nicht. «Ich habe Angst, meine Freunde zu verlieren», war mehrmals zu lesen. Der Verlust des guten Klassengeists ist eine weitere Befürchtung und wurde sehr oft genannt. «Ich fühle mich in dieser Klasse sehr wohl», wurde oft niedergeschrieben. Die aktuellen Lehrer hätten viel unternommen, um eine gute Atmosphäre zu schaffen, in der alle miteinander und motiviert lernten. Der gute Klassengeist wurde ausnahmslos betont. Die Kinder nahmen auch ausserhalb der Schule gemeinsam an Projekten, wie beispielsweise dem Fussballgrümpi, teil. Der neue und längere Schulweg wurde auch einige Male erwähnt. Und dann ist da noch die Furcht, in der neuen Klasse keinen Anschluss zu finden oder dort dann gar gemobbt zu werden.

Wünsche Faktisch alle wünschen das Beibehalten der Klassen. Seien sich doch nun schon vier Jahre zusammen, und im Normalfall sie die Trennung erst mit dem Ende der sechsten Klasse vorgesehen. «Wir haben eine sehr gute Klasse und wollen nicht getrennt werden», steht dann auch fast überall. Ein weiterer Wunsch ist das Erhalten der eigenen schulischen Leistung. Die Worte «Im Moment habe ich überhaupt keine Lust mehr auf Schule! », verdeutlicht die Gemütslage der Schüler.

Und jetzt?

Es ist anzunehmen, dass der Entscheid der Aufteilung nicht rückgängig gemacht wird. Dies trotz des grossen Widerstandes der betroffenen Kinder und Eltern. Einige wenige Kinder sind sich dem schon bewusst und haben nach einer Zeit des «hässig» und traurig sein, sich darauf eingestellt. Die Worte «Aber ich finde es auch cool, weil ich neue Freundinnen finde », zeigen schon eine zukunftsgerichtete lösungsorientierte Sichtweise an. In Zukunft gilt zu hoffen, dass die Schulleitung einen so einschneidenden Entscheid transparenter und offener unter Einbezug aller Involvierten fällen wird. Auch Lehrer und Lernanstalten lernen nie aus.

Foto: René Hensler

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