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Einbrüche halten Politik und Polizei auf Trab

Einbrüche halten  Politik und Polizei auf Trab Einbrüche halten  Politik und Polizei auf Trab

Die Kantonspolizeien sind alarmiert, die Einbruchsfälle schnellen in die Höhe. Auch im Kanton Schwyz sorgen vor allem maghrebinische Täter für viel Arbeit.

In einer einzigen Nacht wurden in Goldau sechs Einbrüche und drei Einbruchserien verübt. Erbeutet wurden Bargeld und Kleider im Wert von mehreren Hundert Franken. Die Schwyzer Polizei konnte später zwei Jugendliche festnehmen und einen Teil des mutmasslichen Deliktsguts sicherstellen.

Was vor fast einem Jahr in der Region Innerschwyz noch Aufsehen erregte, ist heute vielerorts zum «Courant normal» geworden. Jugendliche aus Maghreb-Staaten, also Nordafrikaner aus Marokko, Tunesien oder Algerien, sorgen schweizweit für viele Einbrüche.

Das zeigt ein Blick in die kantonalen Statistiken der Polizeikorps. Allein im Kanton Thurgau, wo vor der Medienkonferenz bereits erste Zahlen durchsickerten, wurden im vergangenen Jahr 987 solche Delikte begangen. Dabei steche heraus, dass nach Angaben der Thurgauer Kapo, «in 90 Prozent der gelungenen Täterermittlungen Personen aus Nordafrika mit einem Asylstatus identifiziert werden konnten», schreibt das «St. Galler Tagblatt».

In wenigen Tagen fünf Einbrüche Auch die Zentralschweiz ist vor solchen Diebstählen nicht gefeit. In Sarnen etwa verübten gemäss «Obwaldner Zeitung» drei 17-jährige Marokkaner vor wenigen Tagen fünf Einbrüche. Im Kanton Aargau schliesslich waren – um Belege aus einem anderen Kanton aufzuführen – von Januar bis Mitte Februar in 33 von 34 Diebstählen Angehörige aus den Maghreb-Staaten involviert gewesen.

Noch keine Zahlen aus Schwyz

Und in Schwyz? Hier lässt sich die Kantonspolizei noch nicht vollständig in die Karten blicken. «Die statistischen Zahlen zu den Delikten aus dem vergangenen Jahr werden von uns Ende März veröffentlicht und liegen somit noch nicht vor», erklärt Roman Gisler, Mediensprecher der Kapo Schwyz. Es könne aber bestätigt werden, «dass bei den letzten geklärten Fällen von Diebstählen aus Fahrzeugen im Kanton Schwyz die mutmasslichen Täter ebenfalls aus Maghreb-Staaten stammten».

Nicht nur die Polizei, auch die Politik ist derzeit mit diesen Fällen stark beschäftigt. Bundesrat Beat Jans hat bereits angekündigt, dass er nach Wegen und Möglichkeiten suche, wie die Asylgesuche von Personen aus dem Maghreb, die offensichtlich keine Chance für Asyl in der Schweiz bekommen können, innert 24 Stunden geprüft und geklärt werden sollen, damit die Ausweisungsverfahren schnell an die Hand genommen werden können.

In der Fragestunde vom Montag erkundigte sich zudem SVP-Nationalrat Marcel Dettling, wie viele «Asyltouristen aus dem Maghreb» 2023 ausgeschafft wurden. Gemäss bundesrätlicher Antwort funktioniere die Zusammenarbeit mit den Maghreb- Staaten im Bereich Rückübernahme «gut». 2023 organisierte die Schweiz die Rückkehr von 616 Staatsangehörigen aus dem Maghreb, davon handelte es sich in 424 Fällen um freiwillige und 192 Mal um zwangsweise Rückführungen. Die Zahl der nicht ausgeschafften Personen lasse sich aber nicht beziffern, «da zahlreiche Personen mit einem Wegweisungsentscheid untertauchen und die Schweiz unkontrolliert verlassen».

Gössi: «Bundesrat muss dringend handeln» Auch die Küssnachter FDP-Ständerätin beschäftigt sich mit Asylfragen. In einer Motion regt Gössi an, dass der Bundesrat ein Transitabkommen mit einem Drittstaat abzuschliessen versucht, damit Eritreer, deren Asylantrag abgelehnt wurden, rückgeführt werden könnten.

Der Bundesrat äussert sich in seiner Antwort dagegen. Gössi hofft nun, dass die Kleine Kammer damit Druck ausübt. «Ich werde dem Bundesrat ans Herz legen, in der Asylpolitik einen Zacken zuzulegen», sagt Gössi. Die bisherigen Bemühungen würden gerade auch im Kanton Schwyz als zu wenig weitgehend erachtet. Gössi: «Die Unzufriedenheit ist gross. Der Bundesrat muss dringend handeln.»

Foto: Pixabay

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