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Viel Handarbeit und ein Nadelöhr

Viel Handarbeit und ein Nadelöhr Viel Handarbeit und ein Nadelöhr

Beim Melden der Wahl- und Abstimmungsresultate trug Einsiedeln die rote Laterne

Der Sonntag stand ganz im Zeichen von Abstimmungen und den kantonalen Wahlen. Einsiedeln fiel an diesem Tag auf. Warteten doch alle sehnsüchtigst auf die Wahlresultate aus dem Klosterdorf.

Früh waren die Abstimmungsergebnisse der alpinen Solar-anlage in Oberiberg bekannt. Bei «nur» 511 teilnehmenden Stimmberechtigten war das Auszählen auch überschaubar. Und die weiteren kleinen Gemeinden zogen zügig nach. Allgemein bekannt ist, dass die Stimm- und Wahlcouverts der schriftlichen Abgabe bis spätestens 11 Uhr beim Rathaus eingeworfen werden müssen. Die Stimm- und Wahlbüros schliessen ihre Abstimmungsurnen pünktlich um 12 Uhr.

Die Staatskanzlei hat die Bekanntgabe der Wahlresultate auf 17 Uhr angedacht. Wer sich über die Webseite des Kantons informiert hatte, konnte sehen, dass die Resultate rasch eintrafen und die Anzahl der fehlenden Gemeinden sich stark reduzierte. Üblich ist es, die drei grossen Gemeinden und Bezirke am Schluss mit den Endresultaten bekannt zu geben. Lange stand 27 von 30 Gemeinden ausgezählt.

Warten auf Einsiedeln

Und dann auf einen Schlag wurde die Zahl von 27 auf 29 geändert. Zu diesem Zeitpunkt war allen bewusst, nur noch die Zahlen aus Einsiedeln fehlen noch. Dies verleitete auch den Bote der Urschweiz in der Ausgabe von Montag, einen Text zu veröffentlichen, mit dem Titel «Einmal mehr musste auf Einsiedeln gewartet werden».

Ein Grund mehr sich bei Landschreiber Patrick Schönbächler über den Ablauf am Sonntag zu erkundigen. Warum braucht der Bezirk Einsiedeln immer so lange, war die erste Frage des Einsiedler Anzeigers. Der Bezirk Einsiedeln habe nicht «immer» so lange. Das Klosterdorf habe die meisten Stimmberechtigten im Kanton aufzuweisen, führt er aus. Zusammen mit den anderen grossen Gemeinden Schwyz, Freienbach und Küssnacht sei es naturgemäss, dass die Resultate aus diesen Regionen stets im letzten Viertel folgen. Es gäbe zudem kein Wettrennen beim Übermitteln der Daten. Die Resultate müssen einfach sorgfältig und korrekt ermittelt werden. Dennoch räumt der Landschreiber ein, dass Einsiedeln am letzten Sonntag zu stark hinterherhinkte. Dies führt er auf drei Faktoren zurück: Das Momentum Neben zwei Bundesvorlagen und den Kantons- und Regierungsratswahlen standen noch vier kommunale Sachvorlagen an (Überführung Eisenbahnstrasse, Notstromversorgung, Kreisel Grosser Herrgott und die Neuorganisation des Wuhrwesens). Keine andere Gemeinde/Bezirk hatte so viele Vorlagen zu bearbeiten.

Die Quantität Die Abstimmungen beziehungsweise Wahlen wusste die Einsiedler Bevölkerung zu mobilisieren. Es gingen 7460 Stimmrechtsausweise ein, was einer kantonal rekordmässigen Stimmbeteiligung von 67 Prozent entspricht.

Optimierungspotenzial

Obwohl zwei Abstimmungsbüros aufgeboten wurden und diese ihre Arbeit eine halbe Stunde früher in Angriff nahmen, kann die Koordination der Wahl-/Abstimmungsbüros und die Erfassung im kantonalen Tool «Ve-Work» zweifellos noch optimiert werden.

Vom Sonntag lernen

Zur Tagesordnung geht man beim Bezirk nicht über. Die Optimierungsmöglichkeiten sind bereits in Diskussion und erkannt (mehr Erfasserinnen, Pikett bei kurzfristigen Ausfällen, Teamarbeit). Es zeigte sich nach der Grob- und Feinsortierung der Wahlzettel und deren handschriftlichen Bereinigung, dass die Erfassung im kantonalen Wahltool ein Nadelöhr war. Die Datenerfassung dauerte in der Folge zu lange, gibt Landschreiber Patrick Schönbächler unumwunden zu. Erschwerend hinzu kam ein krankheitsbedingter Ausfall. Im Grundsatz müsse aber nicht alles umgekrempelt werden. Zum Abschluss dankt Schönbächler den Mitgliedern der Wahl- und Abstimmungsbüros wie auch den aufgebotenen Erfasserinnen von «VeWork» für die sehr gute, konzentrierte und motivierte Arbeit. Es sei eine nicht selbstverständliche Sonntagsarbeit.

Foto: Archiv EA

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