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Trachslauer reagieren moderat auf Schulhaus-Umnutzung

Trachslauer reagieren moderat  auf Schulhaus-Umnutzung Trachslauer reagieren moderat  auf Schulhaus-Umnutzung

Die geplante Zwischennutzung des alten Schulhauses in Trachslau stösst auf gemischte Gefühle in der Bevölkerung. Manche hätten lieber ein neues Dorfzentrum, statt Sozialwohnungen.

Wie der Bezirksrat am 21. Februar bekannt gab, soll das alte Schulhaus in Trachslau, das seit 2022 leer steht, vorübergehend als Unterkunft für Sozialhilfeempfänger dienen.

Der Bezirk steht unter Zugszwang – einerseits muss er die Aufnahmeverpflichtung gemäss kantonalem Verteilschlüssel für 287 Personen erfüllen. Andererseits werden bis Ende 2024 Altbauten, in denen bisher Flüchtlinge untergebracht waren, abgerissen, wobei insgesamt elf Wohnungen geräumt werden müssen. Laut Bezirk werden Unterkünfte für 50 bis 60 Personen fehlen. Aus diesem Grund hat er sich dazu entschlossen, im alten Schulhaus Trachslau sechs Wohnungen für 18 bis 25 Personen einzurichten.

«Massnahme dringlich und notwendig» Der Bezirk bezeichnet die Massnahme als dringlich und notwendig. Ausserdem weist er auf die relativ günstigen Kosten hin und darauf, dass mit dieser Lösung die Verknappung des Wohnraums in Einsiedeln nicht weiter verschärft würde. Dazu verspricht der Bezirk, dass in den Wohnungen lediglich Familien untergebracht werden, die bereits in Einsiedeln leben. Die Frage der vorgesehenen Umzonung und der Verkauf des Schulhauses soll unabhängig davon weiterverfolgt werden.

Die Umbaukosten sollen maximal 300’000 Franken betragen. Dafür ist ein Nachtragskredit nötig, über den an der kommenden Bezirksgemeinde vom 16. April entschieden wird. Der Bezirk appelliert an die Solidartität der Bevölkerung und hat die Vertreter der Genossame, der Kirchgenossenschaft sowie des Einwohnervereins Trachslau vorgängig informiert.

Einwohnerverein wird an GV diskutieren Andreas Hurschler, Präsident des Trachslauer Einwohnervereins, zeigt auf der einen Seite Verständnis für den Handlungsbedarf des Bezirks. Andererseits werde er von verschiedenen Anwohnern angesprochen, die Sorgen und Ängste äusserten. Er kann die Unsicherheit, die diese Neuigkeit in Trachslau ausgelöst hat, nachvollziehen und möchte deshalb die Verantwortlichen zu einer Informationsveranstaltung in Trachslau bitten.

Wie Hurschler weiter äussert, rechnete man eigentlich mit dem baldigen Abriss des Schulhauses und dem Bau neuer Wohnungen auf dem Grundstück. Ausserdem möchten die Bewohner von Trachslau einen Teil des Areals nutzen, um das Dorfzentrum neu zu gestalten und einen Buswendeplatz einzurichten. Demnächst wird der Vorstand des Einwohnervereins zusammenkommen, und an der GV am 5. April wird die Möglichkeit bestehen, darüber zu diskutieren.

Genossame Trachslau neutral Peter Kälin, Präsident der Genossame Trachslau, will sich nicht zu dem Vorhaben des Bezirks äussern und weist auf die politische Neutralität der Genossame und das generell gute Einvernehmen mit dem Bezirk hin.

Jürg Kälin, Anwohner des alten Schulhaus, hat sich noch keine Meinung dazu gebildet. Er wolle sich noch besser dazu informieren und hofft, als Anwohner vom Bezirk noch konkreter über die Pläne mit dem Schulhaus orientiert zu werden.

Peter Kälin, ebenfalls Schulhaus Anwohner, ist nicht gerade erfreut über den möglichen Zugzug der Flüchtlingsfamilien. Aber man könne sich seine Nachbarn eben nicht aussuchen, meint er moderat. Er hoffe, dass sich der Bezirk an die Versprechung halten werde, nur Familien in Trachslau einzuquartieren, die bereits in Einsiedeln gelebt hätten. Kälin zeigt sich ebenfalls enttäuscht darüber, dass die Neugestaltung des Trachslauer Dorfzentrums durch die Zwischennutzung womöglich weiter hinausgeschoben wird.

Foto: Archiv EA

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