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«Ich fahre 24’000 Kilometer im Jahr»

«Ich fahre 24’000 Kilometer im Jahr» «Ich fahre 24’000 Kilometer im Jahr»

Der ehemalige Profi-Radrennfahrer Sepp Fuchs spricht mit Lukas Steiner und Matteo Oechslin über seine Anfänge in den 60ern und den Grund, warum er Radrennen bestreiten wollte.

Sie waren zu Ihrer Zeit einer der besten Radfahrer aus der Schweiz. Wie kamen Sie zum Velofahrern? Mit etwa 15 Jahren habe ich mir mein erstes Velo gekauft. Später sah ich mal ein Profiradrennen und das fand ich spannend. Später habe ich dann gemerkt, dass die Besten ins Ausland können, und das wollte ich dann auch. Und so kam es, dass ich ein Rennvelo kaufte und mit Rennen fahren anfing. In Einsiedeln hatten wir dann so eine Clique von vier bis fünf Leuten. Was hat Sie denn am Velosport am meisten gereizt? Am meisten gereizt hat mich, dass man immer besser wurde: Mit 17 oder 18 Jahren bemerkten wir, dass die Besten ins Ausland in ein Trainingslager gehen können. Und als ich 17 war, gab es ein Lager, in das nur diejenigen gehen konnten, die einmal unter den Besten 10 eines Velorennens waren. Bis dahin war ich nie in den Besten 10. Und dann gab es nur noch eine Chance für mich, und in genau diesem Rennen fuhr ich in die Top 10 und konnte in ein Trainingslager. So kam ich immer etwas weiter und wurde besser, und dann merk-te ich, dass ich nicht das Rennen gewinnen wollte. Ich wollte einfach ins Ausland gehen und Rundfahrten fahren. Sie sind an der Tour de Suisse mehrmals auf dem Podest gestanden. Wie fühlt es sich an, wenn man bei einem wichtigen Rennen auf dem Podest ist? Ich war nicht so oft auf dem Podest, aber es fühlt sich grossartig an, auf dem Podest eines wichtigen Rennens zu stehen. Einer meiner tollsten Erfolge waren natürlich die Podeste bei der Tour de Suisse. Sie fahren immer noch Velo und betreiben Orientierungslauf. Machen Sie sonst noch Sport? Es ist lange her, dass ich Rennen gefahren bin. Ich habe aber schon als Junior Langlauf an der Schweizermeisterschaft bis in die Top 10 mitgemacht, und dann kam die Frage, ob man an Velorennen oder im Langlauf teilnehmen will. Für mich war klar, ich wollte Velo fahren. Später machte ich noch Triathlon, aber ich konnte nicht so gut schwimmen, und ich habe eigentlich vier Kilometer lang gebadet.

Im OL sind Sie ja auch noch sehr erfolgreich. Hilft es Ihnen, dass Sie früher auch Velo gefahren sind? Ich denke nicht, dass es mir wirklich hilft. Wenn, dann hilft es mir, dass ich sehr fit bin, weil ich früher Velo gefahren bin. Wie sind Sie zum OL gekommen?

Ein paar Kollegen hatten mich zu einer Team-OL-Schweizermeisterschaft mitgenommen. Ich bekam am Start eine Karte in die Hand gedrückt, und ich hatte eine Stunde lang keine Ahnung, wo wir sind. Und dann habe ich gedacht, das möchte ich auch können, und so habe ich mit OL angefangen. Wie viele Kilometer machen Sie im Jahr etwa noch mit dem Velo? Mit dem Velo mache ich etwa 24’000 Kilometer.

Im Rahmen eines Medienprojekts im Fach Deutsch führten Schülerinnen und Schüler der 2. Oberstufe, Schulhaus Brüel, Einsiedeln, Gespräche mit verschiedenen bekannten oder auch weniger bekannten Persönlichkeiten. Die Schüler wurden betreut von Erwin Kretz, Fachlehrperson Deutsch, Englisch und Französisch. Die Interviews werden in regelmässigen Abständen im Einsiedler Anzeiger zu lesen sein.

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