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Alpine Solaranlage: Kanton und EBS geben noch nicht auf

Alpine Solaranlage:  Kanton und EBS geben noch nicht auf Alpine Solaranlage:  Kanton und EBS geben noch nicht auf

Das Projekt von EWS und Axpo in Oberiberg ist an der Urne gescheitert. Für die beiden Stromkonzerne ist das Thema somit vom Tisch. Der Kanton und EBS hingegen wollen die Idee von alpinen Solaranlagen noch weiterverfolgen.

Am Sonntag hat das Oberiberger Stimmvolk mit elf Stimmen Unterschied knapp Nein gesagt zur geplanten alpinen Solaranlage. EWS und Axpo hätten auf der Roggenegg auf rund 1600 Metern über Meer Strom für mehr als 2600 Haushalte produzieren wollen.

Kurz nach Bekanntgabe des Resultats am Sonntagmittag hat Peter Suter, Geschäftsführer der EWS AG, klar Position bezogen. Für EWS ist dieses Thema vom Tisch: «Wir haben fünf Standorte angeschaut, nur dieser hätte sich geeignet. Ich sehe für den Kanton Schwyz keine weiteren Projekte mehr in dieser Art.» Wars das also mit Solaranlagen in den Schwyzer Bergen? Umweltdirektor Sandro Patierno bedauert das knappe Abstimmungsergebnis in Oberiberg: «Es ist eine verpasste Chance für den Kanton Schwyz. Es wäre eine perfekte Lösung gewesen, um Winterstrom zu generieren.» Patierno will aber noch nicht aufgeben. «Wir müssen dranbleiben und weiterkämpfen», sagt er.

Doch einen solch prädestinierten Standort wie auf der Roggenegg findet sich nicht von heute auf morgen wieder. Wo alternativ eine alpine Solaranlage realisiert werden könnte, ist unklar. Dazu äusserte sich Regierungsrat Patierno nicht. «Es ist noch verfrüht, zu sagen, in welche Richtung es geht.» Schlussendlich seien es die Stromversorgungsunternehmen, welche investieren würden, nicht der Kanton selbst. «Wir werden diese aber selbstverständlich unterstützen. »

EBS prüft weitere Projekte

Nach dem Ausstieg von EWS stellt sich nun also die Frage, was die ebs Energie AG plant. Damals, im Sommer 2023, als der Bund die Solaroffensive lancierte, sagte Hans Bless, Vorsitzender der ebs Energie AG, dass alpine Solaranlagen für EBS auch ein Thema seien. Verschiedene Möglichkeiten wurden vor einem halben Jahr bereits angeschaut und wieder verworfen. EBS wollte aber dranbleiben.

Wie Bless auf Anfrage des «Boten» nun ausführt, bleibe man auch am Ball: «Vom Tisch sind solche Sachen für ebs keineswegs. » Als Energieversorger und Produzent von erneuerbaren Energien sei man immer gefordert, den Produktionspark zu optimieren. «Mit optimieren verstehe ich einerseits, die bestehenden Anlagen laufend zu unterhalten und zu erneuern und andererseits auch laufend Ausschau zu halten nach neuen beziehungsweise alternativen Möglichkeiten. Dazu gehören natürlich auch grosse PV-Anlagen», erklärt Bless.

Konkrete Standorte werden nicht genannt Wo und welche Standorte jedoch abgeklärt werden, sagte Bless aber nicht. Derzeit würden Abklärungen laufen. «Ich kann lei-der keine konkreten Standorte nennen, weil es sich erst um Projektideen handelt.» Gesucht würden insbesondere Lösungen und Ideen, welche nicht zusätzlich riesige Investitionen in die Infrastruktur nach sich ziehen würden. «Und schon gar nicht konzentrieren wir uns auf Anlagen, welche nur dank riesigen Bundessubventionen, sprich Solarexpress, überhaupt realisierbar sind», betont Bless. Denn für EBS stehe immer auch die Effizienz einer Anlage im Vordergrund. «Bauen ist eine Sache, eine solche Anlage muss aber immer auch betrieben, unterhalten und erneuert werden. Und dafür muss schlussendlich der Konsument aufkommen.» Obwohl vonseiten der ebs Energie AG die Idee einer alpinen Solaranlage zwar nicht verworfen wurde, geniesst diese bei EBS derzeit nicht oberste Priorität. «Aktuell konzentrieren wir uns hauptsächlich auf die Konzessionserneuerung der Muotakraftwerke », führt Bless aus. Nachdem die Einigung mit den Umweltverbänden erreicht werden konnte, läuft aktuell das Bewilligungsverfahren bei Bund und Kanton. «Die Erneuerung dieser Konzession ist von zentraler Bedeutung, damit die Muotakraftwerke auch nach 2030 weiterhin erneuerbare, praktisch CO2freie Energie aus Wasserkraft produzieren können. Und dies, ohne dass zusätzliche Anlagen gebaut werden müssen.»

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