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Reaktionen auf den Rechtsrutsch im Kantonsrat

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Auf dem Programm standen am Sonntag auch die Erneuerungswahlen in den Kantonsrat. Die SVP holte fünf zusätzliche Sitze und hat neu 38 Parteiangehörige im Kantonsparlament.

Die grosse Wahlsiegerin im Schwyzer Kantonsrat war – wie zu erwarten – die SVP. Sie legte um nicht weniger als fünf Prozent zu und konnte auch ihren Sitzbestand von 33 auf neu 38 Kantonsratsmitglieder erhöhen.

Entsprechend glücklich zeigte sich SVP-Nationalrat und Schwyzer SVP-Präsident Roman Bürgi, als das Endresultat kurz vor 18 Uhr feststand und somit auch Einsiedeln fertig ausgezählt hatte. «Wir konnten überall Kandidierende in den Gemeinden motivieren, die auch dort wohnen und verankert sind», führte Bürgi einen der Gründe an, weshalb seine Partei so stark zulegen konnte. Für ihn ist aber auch klar, dass die SVP davon profitierte, dass wegen der 13. AHV-Rente besonders viele an die Urne gingen und die Partei aber auch seit Langem gut arbeite.

Mitte: «SVP bringt Staat nicht vorwärts» «Wir politisieren so, wie das Volk denkt. Jetzt haben wir ein grosses Dankeschön erhalten», präzisierte SVP-Wahlkampfleiter Wendelin Schelbert denn auch seinen Präsidenten. Und Mattia Mettler, Präsident der jungen SVP Schwyz, freute sich schon Mitte Nachmittag, dass die SVP vor allem auch bei den Jungen zulegte: «Die junge SVP hätte so-gar Fraktionsstärke.» Frauen gehören zu den Siegerinnen Ganz anders kommentierte Mitte- Präsident Bruno Beeler den Erfolg der SVP. «Nach der grünen Welle von vor vier Jahren konnte nun die SVP zulegen. Sie profitierte von der Kontroverse um das Bundesasylzentrum. Die SVP liefert aber keine Lösungen, sie bringt den Staat nicht vorwärts.» Die Mitte verlor am Schluss ein Prozent und einen Sitz.

Zu den Siegern gehören aber auch die Frauen, wie Katja Aldi, die Präsidentin des Frauennetzes Kanton Schwyz, erklärt. Die Frauendelegation zählt jetzt nicht mehr 14 Mitglieder, sondern insgesamt 20. «Damit haben wir ein Zwischenziel erreicht», so Aldi. Neu sind sechs Mitte-, je zwei FDP- und GLP-, vier SVPund sechs SP-Frauen im Schwyzer Kantonsrat vertreten. Ausgerechnet im Hauptort musste die SP aber auch eine bittere Pille schlucken. SP-Kantonsrätin Ursi Reichmuth muss ihren Sitz Dave Heinzer übergeben, der als Präsident der Grünen auf der SP-Liste kandidierte. «Dave ist motiviert und macht eine gute Politik. Aber für die Frauen tut es mir halt schon leid», sagte Reichmuth zu ihrer Abwahl.

Die FDP und die GLP kamen mit einem Verlust von je einem Prozent mit einem blauen Auge davon. Vor allem bei der GLP war das Aufschnaufen gut hörbar. Zwischenzeitlich schienen die Grünliberalen (GLP) nämlich so-gar ihre Fraktionsstärke zu verlieren, was bedeutet hätte, dass sie sich wieder nach einem Partner umsehen müssten. Denn nur als Fraktion bekommt man im Rat die notwendige Redezeit. Aufschnaufen konnte auch FDP-Präsident Urs Rhyner. Er befürchtete, seinen Sitz zu verlieren. Es reichte aber.

Foto: Eugen von Arb

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