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Armut und Reichtum

2. Welttheatergespräch im Literaturhaus Zürich

Am kommenden Donnerstag, 7. März, 19.30 Uhr, spricht Lukas Bärfuss, der Autor der diesjährigen Jubiläums-Welttheateraufführung, im Literaturhaus Zürich mit Prof. Christian Neuhäuser, Dortmund, über Armut und Reichtum.

Dieses Begriffspaar stand auch am vergangenen Abstimmungssonntag im Interesse von vielen Menschen, die abstimmen durften. Die einen sprachen von Giesskannenprinzip, die anderen von Solidarität, die für alle gilt. Wir bewegen uns in einem Spannungsfeld, das scheinbar seit jeher die Menschen beschäftigte. Sonst wären die Geschichten über Gold, Macht, Bettelei und Fürsorge in der Mythologie oder in der Bibel nicht entstanden. Dieses Begriffspaar beschäftigt die Menschen auch heute.

Bei Calderón und seinem «Welttheater» spielt es ebenfalls eine grosse Rolle. Der Reiche erfährt Unheil, der Arme Süssigkeit (V. 1558 und V. 1561). Die Fronten sind bezogen. Der katholische Glauben setzt klare Linien. Und heute?

Die Gegenwart ist geprägt durch grosse Verschiebungen und grenzenlose Verbindungen wie Globalisierung, freiheitliches Wirtschaften und weltweite Annäherung, könnte man meinen. Das Gegenteil ist der Fall. Die Welt leidet unter vielen Kriegen und der Rückzug ins Innere will nicht so recht funktionieren. Wozu auch? Ein Teil der Welt prasst, der andere Teil verarmt.

In diese Welt hinein sprechen zwei Menschen über die Auswirkungen von Armut und Reichtum. Sie versuchen, aufgrund von Erfahrungen, aber auch Nachforschungen dem Begriffspaar und dessen Auswirkungen auf den Grund zu gehen. Der Hochschulprofessor und Wirtschaftsethiker Christian Neuhäuser unterhält sich mit Lukas Bärfuss über die Auswirkungen des Reichtums. Seine Thesen sind gewagt, aber der heutigen Wirklichkeit entsprungen. Eine lautet, dass Reichtum zu verbieten sei. Sie bedränge die demokratischen Strukturen.

Lukas Bärfuss kennt die Armut ebenfalls von Grund auf. So zeigt er mit seiner Protagonistin Adeline im Roman «Die Krume Brot», wohin die Armut führen kann; hier in die totale Abhängigkeit. Wo bleibt dann der eigene Willen?

Wer mehr über das Verhältnis von Reichtum und Armut erfahren möchte, findet sich nächsten Donnerstag im Literaturhaus Zürich ein oder nimmt per Stream teil. Es wird ein gewagter, aber durchaus spannender Abend werden. Erinnert ihr euch noch an den König Midas oder an das goldene Kalb im Alten Testament? Sie sind mitten unter uns.

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