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Regierungsrat lehnt Gratis-Zeitungsabos für 18-Jährige ab

Regierungsrat lehnt Gratis-Zeitungsabos für 18-Jährige ab Regierungsrat lehnt Gratis-Zeitungsabos für 18-Jährige ab

Der Regierungsrat des Kantons Schwyz hat am 20. Februar beschlossen, das Postulat «Ein lokales Zeitungs-Jahresabonnement für alle 18-Jährigen im Kanton Schwyz» für nicht erheblich zu erklären.

Die Zukunft der lokalen Medien und die Medienbildung der Jugend waren am Donnerstag Thema im Kantonsrat Schwyz. Ein Postulat, das forderte, allen jungen Erwachsenen im Kanton zum 18. Geburtstag einen Gutschein für ein lokales Zeitungs-Jahresabonnement (in Papierform oder digital) zu schenken, wurde vom Regierungsrat abgelehnt.

Die Postulanten, die Kantonsräte Martin Raña, Alex Keller und Aurelia Imlig-Auf-der-Maur, argumentierten, dass die lokalen Zeitungen für die Region und die Demokratie wichtig sei-en. Ein qualitativ hochstehender und unabhängiger Journalismus koste Geld. Die Vielfalt an Zeitungen im Kanton Schwyz sei zudem wichtig für das Funktionieren der Gesellschaft.

Gleichzeitig konsumieren junge Menschen immer seltener klassische Medien. Viele der heutigen 18-Jährigen lesen, wenn überhaupt noch, Gratiszeitungen, swipen durch Instagram oder schauen sich Videos auf YouTube oder TikTok an. Dabei fehle oftmals der regionale Bezug.

Ein einmaliges Schnupperangebot könnte dazu führen, dass mehr junge Schwyzerinnen und Schwyzer das lokale Angebot kennenlernen und den persönlichen Nutzen von einer kostenpflichtigen Lokalzeitung entdecken, wie es die Postulanten beschreiben.

Gutschein verändert die Medienaktivität nicht

Der Regierungsrat begründete seine Ablehnung mit folgenden Argumenten:

• Keine gesetzliche Grundlage: Die Medienpolitik ist in der Schweiz vorrangig Sache des Bundes. Der Kanton Schwyz hat keine gesetzliche Grundlage, um Gratis-Zeitungsabos an 18-Jährige zu verteilen.

• Thema Medien wird bereits an der Schule behandelt: Der Schwyzer Lehrplan sieht an mehreren Stellen die Behandlung des Themas Medien vor. So werden etwa Schüler dafür sensibilisiert, etablierte Medien als sichere Informationsquelle anstelle von sozialen Medien zu nutzen.

• Gutscheine dürften Medienaktivitäten der Jugendlichen nicht verändern: Aktuelle Umfragen zeigen, dass nur wenige der 12- bis 19-Jährigen regelmässig Zeitungen lesen. Die Kosten scheinen dabei nicht das Haupthindernis zu sein.

• Medien sollten qualitativ hochwertige Inhalte in den von Jugendlichen genutzten Formaten entwickeln: Aus medienpolitischer Sicht geht es nach Meinung des Regierungsrates nicht in erster Linie darum, Abonnemente bei den Jugendlichen zu fördern. Vielmehr sollten die Medien selbst Inhalte entwickeln, die den Interessen und Gewohnheiten dieser Altersgruppe entsprechen. So zum Beispiel auf Platformen wie Tiktok oder Instagram.

Foto: Lukas Schumacher

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