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Kein Schnee ist auch nicht gut II

Kein Schnee ist auch nicht gut II Kein Schnee ist auch nicht gut II

ZWISCHENLUEGETEN 3

Erinnern Sie sich noch an meine letzte Kolumne? An jene Nervensäge, welche bei mir, Haschi Automech downtown zurich, jeden zweiten Tag Tipps einholt zum perfekten Zeitpunkt für einen Reifenwechsel? «Soll ich meine Winterpneus schon wechseln? Oder vielleicht nur hinten? Oder vorsichtshalber nur einen? Welchen würden Sie denn als erstes wählen? Sie sind doch der Profi, nicht wahr, lieber Herr Gyr?» Dass diese Rotlichtgelbbremserin dazu Autoscheibe wie Augenbrauen halb herunterlässt, könnte ja als Einladung verstanden werden; doch seit der letzten Kolumne hat dieses Boxenluder nochmals gealtert. Ich meine, dass sie inzwischen auf die 100 zusteuert.

Als meine Unilateral-Verehrerin eines windig-nassen Tages mit Temperaturen nahe am Gefrierpunkt die Wetterprognosen erneut einholen will, wars um meine stählerne Coolness geschehen. Ich sprach sie auf den Fahrtauglichkeitstest für Seniorinnen an. Überhaupt sei sie eine generelle Gefahr – nicht nur hier an der Tankstelle, sondern auf jeder Strasse. Geschweige denn beim Parkieren! Das wars dann mit dem Augenklimpern. Schnurstracks steuert die Seelenverletzte mit einem nicht für möglich gehaltenen Tempo dem Chefbüro zu, um sich lauthals zu beschweren. Als sie zurückkommt, würdigt sie mich keines Blickes, steigt wort-los ein und verduftet hochtourig. Keine zwei Sekunden später staucht mich der Chef zusammen. Ob da, wo ich herkomme, alle so ungehobelt und kulturlos seien? Das ist noch das Anständigste, was ich zu hören bekomme. Doch der Hammer folgt am Schluss seiner Strafpredigt: Er verbietet mir ab sofort und auf immer jedwelchen Kontakt mit der von der Garage downtown zurich sehr geschätzten, treuen Kundin!

* Fast erlag Herr Hanspeter Gyr dem inneren Drang, seinen Chef zu umarmen.

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