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«Fake News» auf der Spur

«Fake News» auf der Spur «Fake News» auf der Spur

IN KÜRZE

Eine professionelle Faktenprüferin öffnete an der Volkshochschule Schwyz «i de Fabrik» ihren Werkzeugkoffer.

see. Wenn die Leiterin des Netzwerks Faktencheck von SRF, Stefanie Lea Strahm, den Computer startet, haben Fake News einen schweren Stand: Strahm leis-tet Detektivarbeit, wie wenn der kriminaltechnische Dienst der Schwyzer Polizei mit der ganzen Ausrüstung zur Spurensicherung anrückt.

«Fake News zu erkennen, ist kein Hexenwerk», sagt sie eröffnend zu ihrem Vortrag «Fake News entlarven» an der Volkshochschule Schwyz «i de Fabrik» im Schwyzer Hinterdorf. Um an diesem Samstagnachmittag für drei Stunden in die Welt der falschen Bilder einzutauchen, sind 4 Journalistinnen und Journalisten und 16 Interessierte – fast alle im Pensionsalter – gekommen.

KI erkennt KI

Die Reise beginnt mit einem Spiel und der Frage, welches von zwei gezeigten Porträts echt und welches von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt wurde. Dieses lockere Spiel wird wohl nicht mehr lange gespielt werden können – die Dozentin macht klar, dass sich KI derart schnell weiterentwickle, dass von künstlicher Intelligenz erstellte Gesichter von echten demnächst nicht mehr unterschieden werden könnten, lässt dem aber den beruhigenden Verweis folgen, «dass künstliche Intelligenz uns künftig helfen wird, künstliche Intelligenz zu erkennen».

Stefanie Lea Strahm wird in den nächsten drei Stunden aufzeigen, wie gefälschte Bilder erkannt werden können. Sie teilt die Spurensuche in fünf Säulen auf: Plausibilitätscheck, Bilderrückwärtssuche, Menschensuche, Geolokalisierung und künstliche Intelligenz. Schliesslich verweist sie auf die eindrückliche Internetseite von Julia Bayer mit dem Namen «verification- toolset». Hier finden sich über 200 Internetseiten, die helfen, Inhalte zu überprüfen. Julia Bayer «taucht in die Tiefen des Internets und sammelt öffentlich zugängliche Informationen», heisst es auf der Internetseite der ARD-ZDF-Medienakademie zur aktuellen Meisterin des Faktenchecks im deutschsprachigen Raum.

Standort und Uhrzeit ermitteln

«Faktenüberprüfen und Geolokalisierung sind Übungssache », sagt Stefanie Lea Strahm und führt die Kursteilnehmenden zum Beispiel zur Bilderrückwärtssuche: Um mehr Informationen über ein Bild zu erhalten, kann das Bild auf Google hochgeladen werden. Oder bei der Geolokalisierung zeigt sie den Weg, wie ein Bild verortet, also der genaue Standort, ja sogar die Uhrzeit der Erstellung herausgefunden werden kann: reinste Detektivarbeit. Vom Kurs begeistert ist der Präsident der Volkshochschule Schwyz, Max-Peter Felchlin: «Ich kann mir gut vorstellen, diesen Kurs im Herbst erneut anzubieten», sagt er. Organisiert wurde der Anlass von der aus dem Muotatal stammenden Journalistin Brigitte Büchel, die zurzeit für SRF arbeitet.

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