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Digitale Probons waren ein Schuss in den Ofen

Digitale Probons waren ein Schuss in den Ofen Digitale Probons waren ein Schuss in den Ofen

Nach fünf Jahren ist Schluss: Probons können ab Sommer dieses Jahres wie gewohnt nur noch geklebt werden. Der Versuch mit dem digitalen Sammeln kam bei der Bevölkerung nicht an. Einsiedeln spielte dabei eine nationale Vorzeige-Rolle.

Die Mitglieder des Detaillistenvereins Einsiedeln/Ybrig halten zusammen und gehen gemeinsam immer wieder neue, überraschende Wege. So übernahm Einsiedeln eine nationale Vorbildfunktion, als es um die Einführung der digitalen Probons (eProbon) ging. Schweizweit boten nur 145 Betriebe das Sammeln digitaler Probons an. Allein in Einsiedeln waren es 45 Betriebe, also rund ein Drittel aller Teilnehmer schweizweit. Grund für die starke und flächendeckende Einführung im Klosterdorf war der Detaillistenverein, welcher an einer Informationsveranstaltung den Mitgliedern klar gemacht hatte, dass es nur Sinn macht, wenn das System überall eingeführt wird.

Zu kompliziert

Heute, fünf Jahre später, steht fest, dass die eProbons eingestampft werden. Zu wenige nutzten das Angebot, sodass die Kosten den Nutzen bei Weitem überstiegen.

Raffael Schefer, Co-Präsident des Detaillistenvereins Einsiedeln/Ybrig, vermutet, dass das Projekt an seiner Komplexität gescheitert ist: «Den Kunden das Downloaden der App erklären, wie sie den Code scannen müssen, und wie sie die Punkte einlösen können …», wie er auf Anfrage unserer Zeitung erklärt. «Aus meiner Sicht zeigt sich, dass eine Digitalisierung wich-tig ist. Wenn die digitalen Produkte aber zu umständlich sind, wird kein Wechsel darauf erfolgen, ausser jemand ist besonders technikaffin.» Ende Juni ist Schluss Offiziell sei es vonseiten der Probon-Geschäftsleitung noch nicht bestätigt, doch die Einstellung der «eProbons» ist auf den 30. Juni 2024 vorgesehen, wie uns Raffael Schefer mitteilt. Sobald das der Fall ist, werden die Nutzer informiert, wie sie die bestehenden Punkte ins Analoge zurückführen können.

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