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Der Schwyzer Erziehungsrat soll ein Fachgremium werden

Der Schwyzer Erziehungsrat soll ein Fachgremium werden Der Schwyzer Erziehungsrat soll ein Fachgremium werden

Vier GLP-Kantonsräte kritisieren die Zusammensetzung des Erziehungsrates und schlagen vor, ihn künftig als Fachgremium auszugestalten.

Der Erziehungsrat übt die unmittelbare Aufsicht über das Volksschulwesen aus, erlässt die zum Vollzug des Volksschulgesetzes erforderlichen Bestimmungen, soweit dazu nicht ausdrücklich der Regierungsrat ermächtigt ist, und nimmt Stellung zu Entwürfen der vom Regierungsrat zu erlassenden Vorschriften, sofern sie pädagogisch bedeutende Fragen betreffen. «Damit ist er ausgesprochen mitverantwortlich an der aktuell schwierigen Situation der Volksschule und deren Lehrkörper», schreiben die vier GLP-Kantonsräte Michael Spirig (Buttikon), Lorenz Ilg (Freienbach), Sacha Burgert (Schwyz) und Django Betschart (Ingenbohl) einleitend in einem diese Woche eingereichten Vorstoss.

Kompetenz in Frage gestellt

In dem Postulat stellen sie die Zusammensetzung und fachliche Kompetenz des Erziehungsrates infrage. Sie verweisen auf das grosse Misstrauen gegenüber dem Erziehungsrat sowohl vonseiten der Fachgruppe – deren Erkenntnisse vom Erziehungsrat nicht ernst genommen und daraus resultierende Massnahmen mit der von ihm selber noch mal durchgeführten Umfrage um ein Jahr hinausgezögert worden waren – als auch vonseiten der wichtigsten Player im Volksschulbereich wie Lehrpersonen und Schulleitungen.

«Sie vertrauen dem Erziehungsrat offensichtlich kaum mehr. Wie auch, wenn sie we-der selber noch zumindest durch analog kompetente und im Schulbereich erfahrene Personen vertreten sind noch deren abgeglichene Aussagen und Vorschläge zeitgerecht umgesetzt werden?», heisst es im Postulat. Die Postulanten nennen diverse Schwächen der Sitzverteilung nach Parteienproporz, unter anderem, dass der Parteienproporz nicht gesetzlich geregelt sei, dass derzeit Mitglieder der kantonalen Legislative sowie ohne direkten Bezug zur Volksschule Einsitz in dieser Körperschaft mit exekutivem Charakter hätten und dass wichtige Player im Bildungssystem «immer erst durch Umfragen und Vernehmlassungen ihre Vorschläge und Meinungen abgeben» könnten, was Prozesse langwierig, schlecht abgestimmt und konfliktanfällig mache.

Aufgabengebiete und Zusammensetzung

Das Postulat stehe auch in thematischem Zusammenhang mit dem Postulat «Auslegeordnung zur Verbesserung der Prozesse im Bildungsbereich», das der Kantonsrat am Mittwoch mit 53 zu 41 Stimmen für erheblich erklärt hat. «Es ist ja eben wich-tig, dass, wenn man über die Zusammensetzung von Gremien redet, man parallel oder vorab auch deren Aufgaben(gebiete) überdenkt und klar definiert. Daher war die GLP auch äusserst erpicht, das Postulat P 8/23 zu retten, nachdem es die Postulanten selber versenken wollten», erklärt Michael Spirig.

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