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«Der Besuch eines Theaters als nachhaltiges Erlebnis»

«Der Besuch eines Theaters als nachhaltiges Erlebnis» «Der Besuch eines Theaters als nachhaltiges Erlebnis»

Die Spielerinnen des Puppentheaters Tiramisü vertiefen mit Kindergartenkindern im ganzen Kanton Schwyz in einem tollen Verkehrstheater das Wissen, welches die Kinder in der Verkehrserziehung gelernt haben. Isabelle Nipkow spielte am Dienstag vor rund 60 Ybriger Kindern.

Ein Verkehrstheater – was ist das?

Das ist unsere Verkehrserziehung der besonderen Art.

Wie lange machen Sie diese besondere Verkehrserziehung schon? Die Theatergruppe Tiramisü gibt es seit 1992. Ich bin vor acht Jahren zusammen mit Gisela Gwerder neu dazugekommen. Wer kam auf die Idee, ein solches Verkehrstheater zu erfinden?

Rita Kälin, Regina Bosshard Vogel und Cornelia Bürgler sind die Gründerinnen des Figurentheaters Tiramisü. Gemeinsam entwickelten sie vor 25 Jahren das Präventionstheater. Als Grundlage dazu diente ihnen ein Volksmärchen.

Weshalb ist es so wichtig, mit Kindern den Umgang mit dem Verkehr immer wieder zu repetieren und auf verschiedene Arten zu vertiefen? Auf dem Schulweg müssen Kinder immer wieder herausfordernde Situationen meistern. Sie brauchen von uns «Werkzeuge », die ihnen helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Diese «Werkzeuge» immer wieder abrufen gibt Sicherheit. Es führt zu sicherem und bewusstem Verhalten auf dem Schulweg, gestärktem Selbstvertrauen, selbstbestimmtem Umgang mit Anforderungen sowie Sicherheit und Mut. Das Ziel ist es, Unfälle zu vermeiden.

Wie sind die Reaktionen der Kinder auf das Verkehrstheater? Das Vorbild der Märchenheldin (oder des Helden) ist Ansporn und bietet Identifikationsmöglichkeiten. Das Kind kann die selbst herausgelesenen Aussagen und Strukturen auf sein Leben übertragen. Durch das Mitgehen im Spiel werden im Kind Gefühle und Kräfte geweckt. Es lernt das Gute vom Bösen zu unterscheiden und wird dadurch in seinem Selbstvertrauen und seiner Entscheidungsfähigkeit positiv bestärkt. Das Kind wird ermutigt, die Fäden des Lebens in die eigenen Hände zu nehmen – auch auf dem Schulweg. Sie führen im Verkehrstheater jeweils im Jahreswechsel zwei verschiedene Märli auf, welche? Es handelt sich dabei um zwei rätoromanische Volksmärchen: «Die goldenen Tränen» und «Die verschwundenen Äpfel». Bei ihren Theatern kommen tolle Requisiten, wunderbare Puppen und eingängige Musik vor. Wer entwickelte das? Die drei Gründerinnen entwickelten diese mit viel Herzblut.

Das Puppentheater Tiramisü gibt es seit über 20 Jahren. Wie entwickelte es sich? Wir sind vier Spielerinnen und werden von unserer Bürofrau Isabelle Halter unterstützt. Sie kümmert sich um alle administrativen Aufgaben. Mit dem präventiven Verkehrstheater bespielen wir alle Kindergarten-kinder der Kantone Schwyz und Uri. Finanziell wird das Projekt von der Kantonspolizei Schwyz, dem Netzwerk Gesunde Schulen Schwyz und dem TCS des Kantons Schwyz getragen. Neben dem Verkehrstheater hat die Theatergruppe Tiramisü weitere Märchen im Programm, welche von allen zu verschiedenen Anlässen gebucht werden können. Wie haben sich die Kinder in den letzten Jahren verändert? Seit über 20 Jahren helfen die Kinder mit Begeisterung aktiv mit, dass das Märchen positiv endet. Trotz, oder eben gerade wegen der heute stark digitalisierten Welt bleibt der Besuch eines Theaters ein unvergessliches, wertvolles und nachhaltiges Erlebnis.

Foto: Angela Suter

Isabelle Nipkow

Jahrgang: 1980 Wohnort: Steinen Beruf: Kindergartenlehrperson Hobbys: Familie, Lesen, Musizieren Figurentheater spielen

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