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«Für die Zukunft sehen wir das Spital gut gerüstet»

«Für die Zukunft sehen wir  das Spital gut gerüstet» «Für die Zukunft sehen wir  das Spital gut gerüstet»

Michael Goertz, Präsident der Personalkommission im Ameos Spital Einsiedeln, steht Red und Antwort zur Situation des Personals: «Aktuell schlägt vielen Angestellten die negative Berichterstattung auf den Magen.»

Wie ist der Wechsel im Präsidium der Personalkommission des Ameos Spitals Einsiedeln über die Bühne gegangen? Der Prozess der Neuwahlen und die Einführung der neuen Peko wurde durch Els Dockx perfekt gesteuert, und wir freuen uns auf die neuen Aufgaben.

Welche Ziele setzt sich die Personalkommission in diesem Jahr? Unsere Ziele der Peko sind eine Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit, eine Fluktuationsreduzierung, die Förderung eines positiven Arbeitsklimas, eine Kommunikationsverbesserung, Stabilität sowie Nachhaltigkeit und Mitarbeiterrepräsentation.

Wie kommen die Verhandlungen rund um den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) voran?

Bezüglich GAV sind wir noch keinen Schritt weiter, obwohl die Belegschaft bereits im Jahr 2019 die Einführung eines GAV mit grosser Mehrheit gewünscht hätte. Unser aktueller Fokus liegt auf einem arbeitnehmerfreundlichen Personalgesetz – mit oder ohne GAV. Auch hier sind schon positive Massnahmen eingeführt worden. Allgemein lässt sich sagen, dass schweizweit nur sehr wenige Institutionen im Gesundheitswesen einen GAV besitzen (unter fünfzig Prozent).

Können Sie einschätzen, wie zufrieden das Personal im Ameos Spital Einsiedeln ist? Wir führen regelmässig Umfragen zur Zufriedenheit und Wünschen des Personals durch. Aktuell sind wir noch am Auswerten der letzten Befragung. Wo drückt der Schuh konkret?

Aktuell schlägt vielen Angestellten die negative Berichterstattung auf den Magen. Aus welchen Gründen haben zahlreiche Fachkräfte in der Pflege gekündigt? Fluktuation ist in gewissem Grad normal in der Medizinbranche. Der Markt ist hart umkämpft, und viele Firmen locken mit anderen Gehältern und Versprechungen. Dazu kommen natürlich auch persönliche Gründe wie zum Beispiel Familienwegzug. Wir haben auch viele Rückkehrer, die aufgrund des guten Arbeitsklimas wieder zurück zu uns kommen. Sind die freien Stellen bei der Ärzteschaft und beim Pflegepersonal unterdessen wieder besetzt worden? Der Markt wird permanent beobachtet und vakante Stellen zeitnah besetzt. Haben temporär eingesetzte Pflegefachkräfte zu einer Entlastung im Betrieb führen können?

Die temporären Kräfte tragen dazu bei, dass der betriebliche Ablauf gesichert ist und die festangestellten Pflegekräfte entlastet werden. Auch konnten einige temporäre Kräfte für einen Festvertrag gewonnen werden. Sind aufgrund der Pflegeinitiative bereits Verbesserungen für das Pflegepersonal eingetroffen? Das Spital arbeitet daran, die in der Pflegeinitiative besprochenen Massnahmen umzusetzen. Dazu zählen zum Beispiel, wie in der Etappe eins der Initiative gefordert wird, darauf zu achten, dass sich die Auszubildenden stetig weiterentwickeln können. Ebenso werden dem Personal bei Weiterbildungen finanzielle Unterstützung oder auch freie Tage für die Fortbildungen angeboten, um die Entwicklung zu fördern, was in Etappe zwei als Ziel ausgegeben wurde innerhalb der Initiative für die Pflege. Alles in allem läuft die Pflegeinitiative schweizweit erst an, und ein erneutes Zusammentreten des Bundesrats zu diesem Thema erfolgt erst im Frühling.

Kommt es im Spital in Einsiedeln zu Lohnerhöhungen beim Pflegepersonal? Die Lohnsumme wurde Anfang des Jahres erhöht – angepasst an die wirtschaftliche Lage. Die Lohnerhöhung fand aber nicht generell oder bei einer Berufsgruppe statt, sondern primär bei den Arbeitnehmern, die im Quervergleich in Bezug auf ihre Erfahrung und Leistung tiefer eingestuft waren. Wie sehen Sie die Zukunft des Spitals und seines Personals? Für die Zukunft sehen wir das Spital gut gerüstet. Durch gutes Personal, eine fähige Direktion und die Verwurzelung in der Region sind alle Eckpfeiler gegeben, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

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