Veröffentlicht am

«Der Bezirksrat empfiehlt beide Vorlagen zur Annahme»

«Der Bezirksrat empfiehlt beide Vorlagen zur Annahme» «Der Bezirksrat empfiehlt beide Vorlagen zur Annahme»

Der Bezirksstatthalter Hanspeter Egli nimmt Stellung zu den Vorlagen «Überführung über die Eisenbahnstrasse» und «Kreisel Grosser Herrgott»: «Durch die Überführung alleine können die diversen Bedürfnisse an der Kreuzung ‹ Grosser Herrgott› nicht abgedeckt werden.»

Welches Resultat wünschen Sie sich bei den beiden Verkehrsvorlagen?

Der Bezirksrat empfiehlt beide Vorlagen zur Annahme. Das ist natürlich auch das Resultat, das ich mir wünsche. Heikel ist lediglich – und ich hoffe es sehr, dass die Bürgerinnen und Bürger des Bezirks Einsiedeln das auch so sehen –, dass durch die Überführung alleine die diversen Bedürfnisse an der Kreuzung Grosser Herrgott nicht abgedeckt werden können. Wird bei einem doppelten Ja sowohl die Überführung über die Eisenbahnstrasse wie auch der Kreisel Grosser Herrgott gebaut?

Ja, selbstverständlich. Dem entsprechenden Willen der Stimmberechtigten würde Rechnung getragen.

Welche Optionen hat der Bezirksrat bei einem doppelten Nein? Die Schwachstellen und Probleme beim Grossen Herrgott würden bestehen bleiben. Der Volksentscheid und die Situation wären näher zu analysieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Man müsste die Planung wohl wieder aufnehmen. Mit einer neuen Lösung wäre jedoch erst in Jahren zu rechnen. Die Bushaltestellen müssen übrigens auch bei einem Nein zum Kreisel realisiert werden.

Sind weitergehende Gesamtlösungen der Verkehrsführung angedacht?

Der Bezirksrat in Einsiedeln hat bei allen Verkehrsprojekten stets das Gesamtsystem vor Augen. Insbesondere in der ersten Planungsphase, der Vorstudie und beim Variantenentscheid werden immer auch die Auswirkungen auf das umliegende und übergeordnete Verkehrsnetz geprüft und mitbeurteilt. Dabei stützt sich der Bezirksrat Einsiedeln immer auch auf externe Expertisen und Verkehrsgutachten.

Wie könnten der Klosterplatz und der Paracelsuspark zu einer zusammenhängenden Begegnungszone vereint werden? Durch die Neugestaltung des Klosterplatzes ist die Verbindung des Paracelsusparks und des Klosterplatzes bereits realisiert und vorhanden.

Was halten Sie davon,die Hauptbeziehungsweise Schmiedenstrasse zwischen «Grosser Herrgott » und der heutigen Einfahrt zum Hauptparkplatz für den Individualverkehr (ausser ÖV) zu sperren?

Dies ist nicht Gegenstand der Sachvorlage. Ob dies zu einer Verbesserung der Verkehrssituation beitragen würde, ist mehr als fraglich. Mit Sicherheit würde dies zu unschönen Umwegfahrten im Dorf führen, denn der Parkplatz «Adlermättli» müsste weiterhin irgendwie angefahren werden können. Ist es möglich, den von der Zürichstrasse herkommende und in Richtung Alpthal fliessende Verkehr auf die westliche Seite des Brückenkopfs zu verlegen?

Möglich ist das sicher. Die Umklassierung der Grotzenmühle-/ Allmeindstrasse von einer Groberschliessung in eine Basiserschliessung und die gleichzeitige Abklassierung der Langrütistrasse zu einer Groberschliessung ist vom Bezirksrat seit Langem angedacht. Die Frage wird im Rahmen der kommunalen Richtplanung und der nachfolgenden Nutzungsplanung anzugehen sein.

Ein kritischer Punkt in Sachen Verkehrsführung befindet sich bei der Einmündung der Eisenbahnstrasse in den Bahnhofplatz: Wie könnte der Bahnhofplatz zukünftig verkehrstechnisch attraktiver beziehungsweise verkehrsberuhigt gestaltet werden? Die Frage ist im Zusammenhang mit der Entwicklung des gesamten Bahnhofareals und insbesondere der Bereitstellung eines neuen Bushofes beim Bahnhof bereits ein Thema. Es wird in diesem Bereich zu Verbesserungen kommen. Auch hier stimmen wir die beiden Projekte Bahnhofareal und «Grosser Herrgott» aufeinander ab.

Wäre die Umleitung von Verkehrsströmen via Wasenmattstrasse eine Option? Die Wasenmattstrasse trägt bereits heute zu einer besseren Verteilung der Verkehrsströme und zu einer verkehrsmässigen Entlastung des Dorfes bei.

Hat der Bezirksrat eine Expertise zur Verkehrssituation im Kern von Einsiedeln erstellen lassen und zu welchen Schlüssen sind Verkehrsexperten gekommen, um das Verkehrsproblem lösen zu können? Das «Verkehrsproblem» ist relativ. Ja, der Verkehr ist da, wird individuell geschaffen und vermutlich in den nächsten Jahren auch nicht abnehmen. Die Aufgabe des Bezirksrates ist es, die Verkehrsplanung ausgewogen zu gestalten und die jeweiligen Bedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Beim «Grossen Herrgott» sind wir zum Beispiel überzeugt, dass der Kreisel und die Überführung die vielfältigen Bedürfnisse an die Verkehrssicherheit, an den Verkehrsfluss und an die Kapazität am ausgewogensten berücksichtigt und ernst nimmt. Die beiden Sachvorlagen vom 3. März tragen zu einer Lösung bei. Ein Kreisel ist übrigens nicht per se, wie teils geäussert wird, ein velokritisches Infrastrukturelement. Der geplante Kreisel erfüllt nämlich sämtliche Kriterien, die im ASTRA-Handbuch «Veloverkehr in Kreuzungen» aufgeführt sind. Als zusätzliches sicheres Verkehrselement dient die Überführung als perfekte Ergänzung.

Share
LATEST NEWS