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«Wir möchten die Zuschauer begeistern!»

«Wir möchten die Zuschauer begeistern!» «Wir möchten die Zuschauer begeistern!»

Sie sind alle jünger als 23 Jahre, dennoch feiert ihre Fasnachtsgruppe bereits das 10-Jahr-Jubiläum. Die Rede ist von den «Waldschrattä». Deren Präsident Arno Fässler erzählt über ihre Jubiläumsrundfahrt, die morgen in Bennau bestaunt werden kann.

Wie kommt es, dass Sie bereits mit 11 Jahren mit Ihren Kollegen an einem Umzug mitliefen? Wir wollten halt auch an die Fasnacht! Gestartet sind wir an der Willerzeller Fasnacht mit einem Leiterwagen. Wir gründeten eine Gruppe und bereits im 2015 hat-ten wir einen Wagen, der mit einem Traktor gezogen wurde. Da von uns noch niemand fahren konnte, spannten wir unsere Eltern ein. Wir plangten dann darauf, dass wir endlich selber fah-ren konnten … Wie hat sich die Gruppe weiterentwickelt?

Wir starteten zu fünft und sind von Jahr zu Jahr mehr geworden. Seit 2019 sind wir 14 Personen. Uns ist es wichtig, dass wir uns alle gut kennen. Trifft sich Ihre Gruppe auch ausserhalb der Fasnacht? Das ist mittlerweile gar nicht mehr so einfach, da viele auswärts arbeiten oder sogar wohnen. Aber wir versuchen immer, uns ein paar Mal zu sehen. Und wir schätzen dann die gemeinsame Zeit während der Fasnachtszeit umso mehr!

Was sind Waldschrattä?

Das ist eine alte Einsiedler Sage, die wohl die wenigsten kennen und welche vor allem mündlich überliefert wird. Unser ehemaliger Primarschullehrer hat uns diese immer wieder erzählt und sie hat uns sehr gefallen. Wir ha-ben diesen Namen gewählt, damit die Sage nicht in Vergessenheit gerät, einmal war es auch unser Fasnachtsmotto.

Ja, diese Mottos … Wie finden Sie jedes Jahr ein Neues? Das ist gar nicht so einfach! Von Jahr zu Jahr wurden unsere Sujets grösser und ausgefallener. Wir hatten schon die Mottos Jägermeister aus dem Willerzell, Pro Viadukt, Bachelor, Goldrausch und letztes Jahr Ägypten, was sehr gut ankam. Für dieses Jahr gaben alle an der Nach-Fasnachts- GV zwei Motto-Vorschläge ab, aus welchen eine Auswahl bestimmt wurde. An der September- GV haben wir das Motto festgesetzt. Nun sind wir mit unserem Mississippi-Dampfer auf Jubiläumsrundfahrt und wir repräsentieren die Fahrgäste.

Wie waren die Rückmeldungen auf Ihr Gefährt,das Sie in Trachslau zum ersten Mal zeigten? Wir erhielten viele positive Rückmeldungen und das freut uns sehr! Genau das ist auch unser Ziel: die Leute zu begeistern! Und wir hoffen, dass wir den Kindern die Tradition weitergeben können. Es ist bisher unser grösstes Gefährt, mehr geht nicht! Wie bauen Sie Ihren Wagen?

Baustart ist üblicherweise Mitte November, dieses Jahr starteten wir schon Mitte Oktober. Wir können bei einem Bauern in Gross den Platz und die Infrastruktur nutzen. Zuerst werden Pläne gezeichnet und Material besorgt, damit das Grundgerüst entstehen kann. Nach und nach entsteht dann ein Fasnachtswagen. Dieses Jahr hatten wir etwa 1500 Arbeitsstunden und Unterstützung durch viele Externe, sonst ginge es nicht! Die Kosten belaufen sich jährlich auf etwa 6000 bis 10’000 Franken, die können wir dank diversen Helfereinsätzen unter dem Jahr decken.

Wo wird Ihr Mississippi-Dampfer noch zu sehen sein? Morgen in Bennau, am Sonntag dann in Egg, natürlich in Willerzell und zum Abschluss am grossen Wagenumzug in Einsiedeln. In Einsiedeln haben wir auch einen bewilligten Barbetrieb, das gehört für uns auch dazu! Was bedeutet es für Sie, aktiv an der Fasnacht teilzunehmen? Es ist eine Freude, die Tradition zu pflegen! Es ist auch toll, sich mit Leuten zu treffen, die man sonst nicht so oft sieht und so persönliche Kontakte zu pflegen!

Arno Fässler

Jahrgang: 2002 Wohnort: Willerzell Beruf: Schreiner Hobbys: Leichtathletik STV Einsiedeln Natur, Fasnacht

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