Die Geburtsabteilung bleibt auch nach über 100 Tagen geschlossen

Das Hoffen vieler Betroffener auf eine baldige Wiedereröffnung der Geburtsabteilung des Spitals Einsiedeln zieht sich weiter in die Länge.

Ende September musste die beliebte und qualitativ hochwertige Geburtsabteilung des Spitals Einsiedeln überraschend für eine Woche schliessen. Der Grund: «Personalknappheit, Überstunden der Hebammen sowie Ferienabsenzen haben zu diesem Engpass geführt », wie es damals vonseiten des Spitals hiess. Gerüchte, dass die Abteilung ab dem 31. Oktober für immer schliesse, dementierte Spitaldirektor Daniel Schroer im September letzten Jahres gegenüber dieser Zeitung.

Am 20. Oktober schloss die Einsiedler Geburtsabteilung dann ein zweites Mal. Damals hiess es, dass die Abteilung am Montag, 6. November, wieder eröffnet. Doch auch daraus wurde nichts. Die Abteilung bleibt bis zum heutigen Tag geschlossen. Lediglich geplante Kaiserschnitte werden durchgeführt. Natürliche Geburten sind in Einsiedeln schon seit 106 Tagen nicht mehr möglich plus die 6 Tage im September. Bei durchschnittlich 300 Geburten im Jahr sind somit schätzungsweise 90 Schwangere betroffen, die nicht im Klosterdorf gebären konnten.

Wiedereröffnung ist nicht in Sichtweite Nun ist der erste Monat des neuen Jahres zu Ende und es scheint noch kein Licht am Ende des Tunnels zu geben. Zwar ist es dem Spital anscheinend gelungen, Personal aus Deutschland anzustellen. Dieses befinde sich jedoch noch im Schweizer Anerkennungsverfahren zur Berufsausübung. Wie lange dieses dauert, können die Verantwortlichen des Ameos Spitals auf Anfrage nicht sagen. Fakt ist, die Geburtsabteilung des Ameos Spitals Einsiedeln ist und bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Laut dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation dauert das Verfahren bei reglementierten Berufen, wie den der Hebamme, bis zu vier Mona-te. Somit könnte man auf eine Wiedereröffnung im März oder April dieses Jahres hoffen. Sobald es Neuigkeiten zur Wiedereröffnung gibt, werden es unsere Leserinnen und Leser im Einsiedler Anzeiger zuerst erfahren.