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Coaching für Lernende wird wieder eingeführt

Coaching für Lernende wird wieder eingeführt Coaching für Lernende wird wieder eingeführt

Um die Berufsbildung zu stärken, begrüsst die Regierung den Vorschlag aus der Mitte, ein Case-Management-Konzept in neuer Form wieder einzuführen.

Auf den damaligen Spardruck hin hatte der Regierungsrat 2013 den Entscheid gefällt, das Projekt Case Management Berufsbildung (CMBB) nach fünfjähriger Pilotphase nicht mehr weiterzuführen.

In einem Postulat hatten Mitte- Kantonsrätin Irene Huwyler Gwerder und drei Mitunterzeichnende im August 2023 angeregt, die Wiederaufnahme des CMBB zu prüfen und dem Kantonsrat eine Vorlage zu unterbreiten oder direkt (wieder) ein entsprechendes Angebot aufzugleisen. Das wertvolle Instrument habe sich schweizweit bewährt, und angesichts des Fachkräftemangels und der Verantwortung gegenüber der jungen Generation gebiete es sich, die Frage nach knapp zehn Jahren wieder aufzunehmen.

Ersatz nicht gleichwertig Das durchlässige und flexible duale Berufsbildungssystem sei für die Jugendlichen, aber auch für die Schwyzer KMU sehr wich-tig. «Umso wichtiger ist deshalb, dass Lehrabbrüche möglichst verhindert werden können. Die Jugendlichen – und oft auch die Lehrbetriebe – brauchen dafür Beratung und eine gezielte Begleitung », schreiben die Postulantin und Postulanten.

Zwar hatte das Amt für Berufsbildung (AfB) nach Abbruch des Projekts nach Möglichkeiten gesucht, den Lernenden, welche von einer Lehrvertragsauflösung betroffen sind, eine Unterstützung anbieten zu können und hat das sogenannte Montags-Coaching aufgebaut. Mit diesem Angebot werde eine hohe Erfolgsquote erreicht, und knapp 80 Prozent der Lernenden mit einer Vertragsauflösung können einer Anschlusslösung zugeführt werden, schreibt die Regierung in ihrer Antwort auf das Postulat.

Sie räumt aber auch ein, dass das Montags-Coaching die Leistungen eines CMBB nicht gleichwertig abdecken könne: «Mit den vorhandenen Ressourcen kann lediglich ein Minimal-Coachingangebot gewährleistet werden. Dieses beschränkt sich auf Lernende mit Lehrvertragsauflösung und endet, sobald eine Anschlusslösung vorhanden ist.» Sei ein anderer Coach (IV, Amt für Migration, Job-Coaches jeder Art, Private) im Prozess involviert, ziehe sich das AfB zurück, um die Ressourcen für andere Lösungsfindungen einzusetzen.

Obwohl einige Anliegen des Postulats im Grundsatz bereits mit dem derzeitigen Angebot des AfB abgedeckt seien, hält es der Regierungsrat dennoch für angebracht, die Möglichkeiten eines weiterentwickelten Case-Management-Konzepts vertieft zu prüfen und spricht sich für die Erheblicherklärung des Postulats aus. «In kantonalen und interkantonalen Gremien, die sich mit der Situation von Jugendlichen im Allgemeinen und solchen im Übergang in die Sekundarstufe II im Speziellen befassen, wird festgestellt, dass vermehrt psychische Belastungen auftreten, welche einerseits den Einstieg in die berufliche Grundbildung erschweren und andererseits den Verbleib in derselben belasten.» Der Situation Rechnung tragen

Der Regierungsrat erachte es deshalb als angezeigt, dieser Situation Rechnung zu tragen und die Weiterführung des Coachings auf der Sekundarstufe II zu prüfen sowie ein Case-Management- Konzept zu erarbeiten respektive zu überarbeiten, mit Inhalten wie Akteure, Interventionsräume, Interventionsstufen, Pflichtenhefte, Massnahmen, Zeitplan, Kosten, Finanzierung und Zuständigkeiten.

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