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Herz – das Zeichen der Liebe

Herz – das Zeichen der Liebe Herz – das Zeichen der Liebe

Es ist eine der schönsten kirchlichen Traditionen in der Region: die Meinradsoktav

Jeder Morgen dieser alljährlich wiederkehrenden Oktav zu Ehren des heiligen Meinrads hat seinen ganz eigenen Reiz, bietet immer wieder Überraschungen und lockt während dieser Woche stets Jung und Alt auf den Etzelpass.

Allein schon der morgendliche Marsch auf den St. Meinrad ist jeweils ein Erlebnis. Sei es, dass es schneit, regnet, windet oder die Sonne scheint. Das stets wechselnde eindrückliche Naturschauspiel jeden Tag ist jedoch nur ein Teil der Faszination der Meinradsoktav. Auch die morgendliche Stille, die spezielle Atmosphäre in der eisigkalten Kapelle mit den angenehmen Kissen auf den Holzbänken und das umso mehr geschätzte heisse Getränk im Anschluss an den Gottesdienst im Restaurant St. Meinrad nebenan gehören ganz einfach dazu. Ebenso wie die ganz unterschiedlichen Worte der Einsiedler Patres, welche während dieser Woche nach dem Fest ihres Heiligen, der am Beginn der Geschichte des Klosters Einsiedeln steht, Gottesdienst auf dem Etzelpass halten und jeweils einen Bezug zum Leben des heiligen Meinrads schaffen und die Besucher damit dessen Nähe spüren lassen. Nach einer feierlichen Andacht mit dem neuen Vikar Markus Dettling am Nachmittag des 21. Januars in der Meinradskapelle, mitgestaltet durch den Singkreis St. Cäcilia unter der Leitung von Fabian Bucher, wurde am vergangenen Montagmorgen, um 9 Uhr, mit der eigentlichen Oktav gestartet. Dieser Eucharistiefeier stand Pater Cyrill vor und er, der unter anderem auch Schulseelsorger in der Stiftsschule ist, konnte über 30 Schülerinnen und Schüler und weitere Jugendliche aus Ascona, welche zurzeit im Kloster weilen, für dieses Erlebnis begeistern. Ja, selbst ein Austauschschüler aus Rumänien wurde von ihm willkommen geheissen! So war die Kapelle zum Bersten voll, nahmen doch auch wie jedes Jahr zwei Klassen der Primarschule Egg und zahlreiche Erwachsene aus der Umgebung an diesem Gottesdienst teil.

Gemeinschaft erleben Pater Cyrill überraschte gleich zu Beginn die Anwesenden, indem alle ein Unikat eines Olivenholzherzes aus Bethlehem von ihm geschenkt bekamen. Dieses Zeichen der Liebe verband er denn auch mit dem heiligen Meinrad, der sein Herz Gott schenkte und dieses der Legende nach auf dem St. Meinrad begraben worden sei. Ebenso schaffte er damit den Bezug zum Spruch, der golden an der Wand über der Eingangstür der Kapelle steht: Ich hab diesen Ort erwählet, dass mein Herz allzeit daselbst bleiben solle.

Die Verbindung mit dem heiligen Meinrad in dieser Gemeinschaft mit ihm und mit Gott ist wohl eines der Geheimnisse dieser bereichernden Tradition. Sein ganz eigener Weg der Stille und des Gebets, den er mit ganzem Herzen gegangen ist, kann uns gar Vorbild sein. Er hat mit seiner Zelle an diesem Ort eine Stätte des Lebens geschaffen, die heute noch die Menschen berührt. Nur so ist es wohl zu verstehen, dass sich während der Meinradsoktav täglich so viele Besucher in der Kapelle einfinden und miteinander feiern. Danach aber auch gemeinsam das Restaurant aufsuchen, sich inner-lich und äusserlich aufwärmen und gemütlich beisammensitzen und plaudern. Und wenn sie, wie dieses Jahr die Egger Fünft- und Sechstklässler, das Glück haben, dass genügend Schnee liegt und sie sich nach dem Znüni beim Schlitteln vergnügen können, ist das Oktav-Erlebnis perfekt.

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