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Doppelspuren zwischen Halten und Schindellegi im Fokus

In einer Kleinen Anfrage nehmen zwei Feusisberger Kantonsräte die Ideen von zwei Doppelspuren vom Vollanschluss Halten bis zum Kreisel Schindellegi samt Tunnelerweiterung wieder auf.

Es ist eine alte Weisheit – und keineswegs von den Grünen erfunden: Wer Strassen sät, erntet Verkehr. Dies wird auch beim geplanten Vollanschluss Halten ob Pfäffikon der Fall sein. Zwar sind die Vorteile, wenn auch in Richtung Zürich eingefahren und von Zürich her ausgefahren werden kann, unbestritten gross. Rundherum allerdings müssen flankierende Massnahmen vorgenommen werden, um den Flaschenhals nicht einfach nur zu verlagern.

Die Vorbereitungen laufen

Hier steht vor allem das Mega-Projekt «Zubringer Freienbach» im Fokus, dieses wird die Karten verkehrstechnisch neu mischen. Die Verantwortlichen beim Kanton Schwyz orientierten denn auch Anfang Monat über die weiteren geplanten Massnahmen.

Dies ist natürlich auch bei der Politik auf Interesse gestossen. Insbesondere die beiden Feusisberger FDP-Kantonsräte Urs Rhyner und Kuno Frey haben sich dazu Gedanken gemacht. Sie erachten es als richtig, dass die verschiedenen Verkehrsmassnahmen in den Dörfern Pfäffikon, Freienbach, Wilen und Wollerau bereits jetzt angegangen werden, weil diese eine lange Planungs- und Bewilligungszeit benötigen würden. Dieses Vorgehen und die Massnahmen zur Leistungssteigerung und dem Immissionsschutz der Dörfer würden sie sehr begrüssen. Dies schreiben die beiden Liberalen in einer Kleinen Anfrage, die jedoch einen anderen Fokus einnimmt: Den Verkehrsengpass Schindellegi.

Grosskreisel als Verkehrsengpass «Leider wird der Verkehrsengpass in Schindellegi mit keinem Wort erwähnt», heisst es denn auch in der Kleinen Anfrage. Der Doppelkreisel sei bereits heute an seiner Belastungsgrenze angekommen – und dies nicht nur zu Stosszeiten. Das habe der Kanton Schwyz indirekt bestätigt, indem die Markierung des Kreisels in einen so genannten «Turbo-Kreisel» umgezeichnet wurde. Im Zusammenhang mit dem Ausbau des Vollanschlusses Halten müsse unbedingt auch die Verkehrsführung in Schindellegi und damit die zusätzliche Belastung für die Wohngebiete in Betracht gezogen werden, sind Urs Rhyner und Kuno Frey überzeugt. Deshalb gelangen sie mit drei Fragen an den Schwyzer Regierungsrat, die es in sich haben. Was wurde aus diesen Ideen?

So habe erstens der Schwyzer Regierungsrat die Prüfung der Behebung des Engpasses im überörtlichen Strassennetz in Schindellegi schon im Jahre 2016 angeordnet – was hat diese Prüfung eigentlich ergeben? Zweitens habe der Kanton Schwyz doch bereits Überlegungen angestellt, die H8 zwischen dem Vollanschluss Halten und Schindellegi durchgängig als Doppelspur (2+2) auszubauen – werden diese Überlegungen überhaupt weiterverfolgt? Und drittens habe die Gemeinde Feusisberg das Konzept einer Weiterführung des Tunnels in Schindellegi in Form einer Überdeckung zur Diskussion gebracht, um das Dorf vor Immissionen einer kreuzungsfreien Führung der doppelspurigen (2+2) H8 bis Halten zu schützen – bietet der Kanton Schwyz nun Hand für eine entsprechende Lösungsfindung mit der Gemeinde Feusisberg? Eine weitere Verkehrs-Utopie?

Eine beidseitige, durchgehende Doppelspur von der Halten Pfäffikon bis zum Kreisel Schindellegi und erst noch eine faktische Verlängerung des Tunnels – das eröffnet wahrlich neue Dimensionen in Sachen Verkehrsführung auf der H8. So darf man gespannt auf die Antworten des Schwyzer Regierungsrats auf diese Kleine Anfrage mit den grossen Plänen sein. Allerdings wird man das Gefühl nicht los, dass diese doppel- bis grossspurigen Pläne ähnlich wie der angedachte Tunnel zwischen Pfäffikon und Schwyz auf dem Friedhof der Verkehrs- Utopien landen …

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