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Covid hat wieder stark zugelegt – gefährlich ist das aber kaum mehr

Die ARA Schwyz misst seit Mitte November Rekord-Werte im Abwasser. Doch die Krankheit verläuft in den meisten Fällen mild.

In der Abwasseranlage (ARA) Schwyz werden seit November hohe Virenbelastungen gemessen. Vergleicht man die Daten mit den vergangenen Jahren, war die Belastung in Schwyz noch nie so hoch – auch nicht zu den Spitzenzeiten in den Jahren 2021 und 2022. Trotz der aktuell hohen Verbreitung des Virus hat sich die Gefahr für den Menschen stark verringert: «Die Beobachtungen zu den derzeit zirkulierenden Varianten des Covid- Virus haben bis jetzt gezeigt, dass die meisten Personen ohne Risikofaktoren in der Regel milde bis moderate Verläufe aufweisen», schreibt Sita Hegner, stellvertretende Kantonsärztin im kantonalen Amt für Gesundheit und Soziales.

«Das Abwassermonitoring ermöglicht uns einerseits den Vergleich der Virenbelastungen zwischen den Regionen und andererseits den Verlauf über die letzten Monate», schreibt Hegner weiter: «Seit dem Monat August zeigt sich eine Zunahme des Infektionsgeschehens. Ob das Covid-Virus bereits seinen Höhepunkt erreicht hat, lässt sich aktuell noch nicht sagen.» Eine Zunahme des Infektionsgeschehens Das BAG empfiehlt aktuell die Impfung für besonders gefährdete Personen. Das sind Personen ab 65 Jahren, Personen ab 16 Jahren mit einer chronischen Krankheit und Personen ab 16 Jahren mit Trisomie 21. Schwangere können nach individueller Abklärung eine Impfung erhalten. Allen weiteren Personen wird keine Covid-19-Impfung empfohlen.

Die Frage, ob es zurzeit noch Sinn macht, sich auf Covid-Viren testen lassen, ist laut der stellvertretenden Kantonsärztin «eine individuelle Entscheidung, die bei bestehender Unsicherheit mit dem behandelnden Arzt besprochen werden sollte». Dies gelte insbesondere für besonders gefährdete Personen mit einem Risiko für einen schweren Verlauf, «der durch die Einleitung einer antiviralen Therapie verhindert oder abgemildert werden kann».

Wie die Ärztin weiter ausführt, bleiben unabhängig von der Art des Erregers die allgemeinen Hygienemassnahmen bei Erkältungssymptomen nach wie vor einzuhalten. Fast alle Warnungen in Zusammenhang mit den Covid-Massnahmen des Bundes waren übertrieben, die meisten haben sich laut «Tages-Anzeiger » gar «als falsch erwiesen». Gemäss der jüngsten Pisa-Studie gäbe es keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Dauer von geschlossenen Schulen und Bildungsleistungen. «Norwegen etwa, das seine Schulen vergleichsweise kurz schloss, und Schweden, das ganz darauf verzichtete, gehören zu jenen Nationen mit höheren Einbussen. »

Massnahmen ohne negative Einflüsse

Auch die Warnungen vor anhaltenden psychischen Folgen durch den Lockdown werden durch einen Bericht des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) von 2022 relativiert: Die Pandemie scheint die Psyche der Bevölkerung im ers-ten Jahr wenig belastet zu ha-ben. Die staatlichen Hilfsmassnahmen für Wirtschaft und Bevölkerung hätten verhindert, «dass aus der Rezession eine Depression wurde», heisst es im «Tages-Anzeiger» weiter.

Das BIP pro Kopf sei zwar im ersten Pandemiejahr um 3,5 Prozent gesunken, aber schon im Jahr 2021 wurde das Vor-Corona-Niveau übertroffen, selbst wenn man es um die Inflation korrigiere. Auch die befürchteten Steuerausfälle in Höhe von 6 bis 8 Milliarden blieben aus. Im Jahr 2020 nahm der Bund drei Milliarden weniger ein, vor allem we-gen des Rückgangs bei der Verrechnungssteuer.

Die Bruttoschulden des Bundes stiegen bis im Jahr 2022 um 23 Milliarden Franken auf 120 Milliarden an. «Aber dank des starken Wirtschaftswachstums nahm die Schuldenquote, gemessen am Bruttoinlandprodukt, nur von 13,5 Prozent (im Jahr 2019) auf 15,6 Prozent (im Jahr 2022) zu. Sie bleibt damit deutlich unter den Werten der Jahre 2000 bis 2014.»

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