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Medienrummel beeindruckte Parlamentarier

Medienrummel beeindruckte  Parlamentarier Medienrummel beeindruckte  Parlamentarier

Für die Nationalräte Dominik Blunschy, Roman Bürgi und Heinz Theiler waren es die ersten Bundesratswahlen im Saal.

Beat Jans ist neuer SP-Bundesrat. Die Vereinigte Bundesversammlung hat den Sozialdemokraten aus dem Kanton Basel-Stadt mit 134 von 245 gültigen Stimmen im dritten Wahlgang zum Nachfolger von SP-Bundesrat Alain Berset gewählt. Die Wahl des Bundeskanzlers fiel auf Viktor Rossi (GLP).

Zwischen «langatmig» und «spannend» SVP-Nationalrat Marcel Dettling, Oberiberg, hat die Bundesratswahlen in Bern nicht zum ers-ten Mal live vor Ort miterlebt. Die Wahlen am Mittwoch hat er als «eine sehr langatmige Wahl» wahrgenommen. Als «sehr spannend » bezeichnet SVP-Nationalrat Roman Bürgi aus Goldau die Bundesratswahlen. Speziell erwähnen möchte er hier die Hearings, all die Spekulationen und den Wahltag selber. «Ich kannte das Prozedere natürlich nur vom Fernsehen», sagt FDP-Nationalrat Heinz Theiler aus Goldau. «Es war für mich sehr spannend, bei diesem wichtigsten politischen Ereignis dieses Jahres für die Schweiz dabei zu sein. Es gibt einiges an Regeln und Aufmerksamkeiten zu beachten, damit alles ohne Probleme abläuft.» Beeindruckt waren alle Schwyzer Nationalräte von der Präsenz der Medien. «Der Aufmarsch von TV-Stationen und Presseleuten sowie die Berichterstattung sind sehr aufwendig und beeindruckend », sagt dazu Roman Bürgi. «Der mediale Rummel rund um die Wahl ist enorm. Im Fernsehen bekommt man nur einen Bruchteil davon mit», meint Mitte- Nationalrat Dominik Blunschy.

Die Menge an Medienschaffenden war hingegen Marcel Dettling ein Dorn im Auge: «Es war zeitweise kein Durchkommen mehr in der Wandelhalle. Wegen des Fernsehens müssen jedes Mal die Vorzimmer mit einer Zügelfirma geräumt werden. Völlig übertrieben.» «Der Verpflichtung bewusst»

Die Stimmabgabe ist geheim. Keiner der Schwyzer Nationalräte gab seine konkrete Wahl bekannt. «Ich habe mich für den Erhalt der Konkordanz eingesetzt», sagt Dominik Blunschy immerhin. Und auch Marcel Dettling meint dazu: «Ich habe mich für Stabilität entschieden und jemanden vom Ticket gewählt.» Nationalrat Dominik Blunschy aus Schwyz hat es als Privileg empfunden, erstmals den Gesamtbundesrat wählen zu dürfen. «Gleichzeitig war ich mir der Verpflichtung bewusst, mit meinen Wahlentscheiden für Stabilität zu sorgen und die Konkordanz zu wahren.» Unsere gelebte Demokratie habe ihn einmal mehr beeindruckt.

So erging es auch FDP-Nationalrat Heinz Theiler aus Goldau: «Mir wurde wieder einmal bewusst, welche Verantwortung wir in diesem Ratssaal gegenüber der Bevölkerung tragen. Dass vieles in unserer Hand liegt, um für Stabilität und Sicherheit in der Schweiz zu sorgen – ein wichtiges und zentrales Thema in diesen schwierigen Zeiten.» Beeindruckt hätten ihn insbesondere die Diszipliniertheit der Vereinigten Bundesversammlung und der gegenseitige Respekt, auch über die Parteigrenzen hinaus. «Ansonsten schreien immer alle nach Gleichstellung» Wo ein Sieger, da auch ein Verlierer. Enttäuscht ist Marcel Dettling wegen der Nicht-Wahl eines SVP-Kandidaten oder einer SVP-Kandidatin zum Bundeskanzler beziehungsweise zur Bundeskanzlerin. «Wir haben eine sehr gute Auswahl präsentiert. Mit einer Frau. Ansonsten schreien im Saal immer alle nach Gleichstellung. Nun haben die anderen Parteien geschlossen unsere Kandidatin nicht gewählt, sondern einen Mann von der GLP.»

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