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Die ersten Tage im Kosovo

Die ersten Tage im Kosovo Die ersten Tage im Kosovo

BRIEF AUS KOSOVO

Seit Anfang Oktober befinde ich mich nun im Camp Film City in Pristina. Beim Start des Flugzeugs wurde mir bewusst, dass es jetzt wirklich ernst wird und losgeht, worauf ich mich lange physisch und psychisch vorbereitet hatte. Der Flug an sich war sehr kurzweilig. Neben witzigen Gesprächen und einer amüsanten Schnupfpause gestattete uns der Pilot sogar einen Blick ins Cockpit, was sehr spannend war.

Angekommen am militärischen Teil des Flughafens Pristina wurden wir von unserer Nationalen Kontingentskommandantin und Angehörigen des Kontingents 48, unseren Vorgängern, in Empfang genommen. Nach einem ersten Lage-Briefing hiess es Abschied nehmen von den Kameradinnen und Kameraden, die in anderen Camps oder in Field Houses untergebracht sind. Das war ein komisches Gefühl, denn bis anhin hatten wir uns in Stans-Oberdorf in der Kaserne täglich gesehen und enge Freundschaften geschlossen. Mit unseren Vorgängern startete ich direkt in die Inventur des Medic Centers und in die Einarbeitung ins Daily Business. Neben wichtigen Arbeitsanweisungen bekamen wir ein paar sehr nützliche Geheimtipps für den Alltag im Camp. Besonders interessant ist für mich, dass ich in einem internationalen Team arbeite, da wir das Medic Center gemeinsam mit dem österreichischen Bundesheer betreiben.

Erste Erkundungstouren mit dem Sanitäts-Fahrzeug führten mich zu diversen Spitälern in der Region um Pristina. Der Strassenverkehr im Kosovo ist definitiv nicht vergleichbar mit der Schweiz und man muss sich zuerst daran gewöhnen. Die Strassen und die Fahrweise der anderen Verkehrsteilnehmer erfordern viel mehr Aufmerksamkeit, diese Herausforderung nehme ich in meinem Job als Fahrerin aber gerne an.

Nach einigen Tagen fand dann die offizielle «Change of Command» statt, bei der unser Swisscoy Kontingent 49 gemeinsam mit der Schweizer Fahne die komplette Verantwortung für die Mission im Kosovo vom Kontingent 48 übernahm. Das war ein bewegender Moment, bevor die Vorgänger ins Flugzeug zurück in die Schweiz stiegen.

In der kurzen Zeit habe ich bereits viele positive Eindrücke gesammelt. Ich freue mich auf die nächsten Monate!

Daniela Fässler

* Die Unteribergerin Daniela Fässler (*2002) leistet seit Anfang Oktober 2023 einen sechsmonatigen Einsatz mit der Swiss-coy zugunsten der KFOR im Kosovo. Sie wird bis zum Ende ihrer Einsatzzeit in regelmässigen Abständen über ihre Erlebnisse, ihre Erfahrungen und ihre Arbeit berichten.

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