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Gut 420 Ärzte sind im Kanton Schwyz aktiv

Nicht nur Kinder- und Jugendpsychiater sind rar im Kanton Schwyz. Auch Kinderärzte, Radiologen oder Rheumatologen gibt es nur wenige.

Obwohl die Ausbildungskapazitäten in der Humanmedizin erhöht wurden, können momentan laut dem Schweizerischen Gesundheitsobservatorium (Obsan) nur knapp sechzig Prozent der Assistenzstellen mit inländischem Nachwuchs besetzt werden. Und auch trotz Erhöhung der Anzahl Studienplätze gewährleistet dies allein nicht, dass sich die zusätzlich ausgebildeten Ärztinnen und Ärzte in denjenigen Fachgebieten spezialisieren, in denen der grösste Bedarf besteht. In gewissen Fachbereichen gibt es nur wenige Ärzte Dies zeigt sich auch im Kanton Schwyz. In gewissen Fachbereichen gibt es nur wenige Ärzte. Im vergangenen Jahr zählte man im Kanton Schwyz 427 berufstätige Ärztinnen und Ärzte. Davon waren 266 in einer Praxis tätig, 159 in einem Spital und zwei in einem anderen Sektor. Dies zeigen Zahlen der FMH.

109 der Ärztinnen und Ärzte waren im Hauptfachgebiet Allgemeine Innere Medizin tätig, das entspricht gut einem Viertel aller praktizierenden Mediziner. Ärzte mit diesem Fachgebiet sind vornehmlich als Hausärzte tätig. Dies gilt auch für Praktische Ärzte. In der Schweiz ist Praktischer Arzt der Minimaltitel für Fachärzte und kann nach dreijähriger Weiterbildung erworben werden.

Die Nachfrage nach qualifizierten Fachärzten im Bereich der Grundversorgung beziehungsweise der Hausarztmedizin in Praxen ist nach wie vor sehr gross. Ständige Nachfrage besteht auch in den Bereichen Psychiatrie und Psychotherapie, Gynäkologie, Anästhesie und Radiologie.

Psychiatrie-Hospitalisationen tiefer als in anderen Regionen Im Kanton Schwyz gab es im vergangenen Jahr 19 Ärzte mit dem Fachbereich Anästhesiologie und 6 mit Fachbereich Radiologie. Im Fachbereich Psychiatrie und Psychotherapie zählte man 29 Ärztinnen und Ärzte. Zusätzlich waren zwei Mediziner in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie tätig. Seit der Corona- Pandemie besteht in diesen Bereichen eine grosse Nachfrage und es gibt lange Wartezeiten. Kommt hinzu, dass gegen sechzig Prozent der Kinder- und Jugendpsychiater über 55 Jahre alt sind.

Ein Artikel zu den Psychosozialen Versorgungsgebieten in der Schweiz, der im März im Inter-national Journal of Methods in Psychiatric Research erschienen ist, zeigt aber auch, dass die Nachfrage im Bereich Psychiatrie in unserer Region deutlich kleiner ist als andernorts.

So zählte man im Jahr 2017 in der Versorgungsregion Glarus-Lachen- Einsiedeln 7,4 Hospitalisationen pro Tausend Einwohner. In der ambulanten psychiatrischen Behandlung zählte man 242 Fälle pro tausend Einwohner.

Während die Quote der Hospitalisationen in der Region Rapperswil- Jona ungefähr gleich hoch war, zeigte sich bei den ambulanten Behandlungen ein grosser Unterschied. Mit 424 Behandlungen pro Tausend Einwohner war die Zahl fast doppelt so hoch. In der Region Wetzikon lagen die Hospitalisationen bei 9,8, die ambulanten Behandlungen bei 557. Zürich wies Werte von 11,4 und 908 auf. 27 Kinder- und Jugendärzte im ganzen Kanton Schwyz Im Fachbereich Kinder- und Jugendmedizin waren im Kanton Schwyz im letzten Jahr 27 Ärztinnen und Ärzte tätig. Andere Zentralschweizer Kantone wie Zug (18), Nid- und Obwalden (4/1) und Uri (4) stehen da noch schlechter da.

Auch in anderen Fachbereichen wie Rheumatologie (3), Urologie (2), Pneumologie (2), Neurochirurgie (2), Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (2), Infektiologie, Gefässchirurgie (1), Endokrinologie/ Diabetologie (1), Allergologie und klinische Immunologie (1) gibt es im Kanton Schwyz nicht viele Ärzte. Allerdings sind dies keine Fachgebiete, in denen ein grosser Mangel herrschen würde in der Schweiz.

Eine besonders grosse Ärztedichte hat es gemessen an der überschaubaren Grösse des Kantons in Genf. 3462 Fachärzte waren dort im letzten Jahr niedergelassen. Darunter mit 518 auch viele Fachärzte der Psychiatrie und Psychotherapie. Das sind 15 Prozent der praktizierenden Ärzte. Im Kanton Schwyz liegt dieser Wert bei 6,8 Prozent.

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