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«Schwyz leistet einen wichtigen Beitrag für den Wohlstand im ganzen Land»

Die Zahlen seit der Grossreform des nationalen Finanzausgleichs aus dem Jahr 2008 zeigen, dass der Kanton Schwyz und die Zentralschweiz stark zugelegt haben.

Bereits bei der Einführung des neuen Finanzausgleichs im Jahr 2008 gehörte der Kanton Schwyz zu den Geberkantonen. 44,7 Millionen an Nettoausgleichszahlungen warf der Kanton Schwyz damals in den Topf. Bis im Jahr 2020 stieg diese Zahl stetig an und belief sich im selbigen Jahr auf rund 220 Millionen Franken. In den vergangenen zwei Jahren lag der Betrag der Nettoausgleichszahlungen bei knapp 200 Millionen Franken. Heuer präsentiert die Eidgenössische Finanzverwaltung (EFV) einen Betrag von 196,7 Millionen Franken. Als Mitarchitekt des nationalen Finanzausgleichs unterstreicht der Schwyzer Alt-Regierungsrat Franz Marty dessen Wirkung: «Der Finanzausgleich verhindert eine materielle Steuerharmonisierung, erlaubt den Steuerwettbewerb und fördert damit eine attraktive Steuerbelastung. Davon profitiert die ganze Schweiz als Standort für Investitionen und Arbeitsplätze.» Nur Zug und Zürich zahlen mehr ein Richteten im Jahr 2008 die Kantone Genf (236 Millionen Franken) und Basel-Stadt (70 Millionen Franken) noch höhere Beträge aus, legte der Kanton Schwyz über die Jahre hinweg stark zu und hat die beiden Stadtkantone überholt. Genf zahlt heuer noch rund 172,5 Millionen Franken ein. Basel-Stadt legte zwar zu, liegt aber mit einer Einzahlung von 117 Millionen Franken klar hinter dem Kanton Schwyz. Hinter Zug und Zürich ist Schwyz derzeit somit der drittstärkste Geldgeber unter den Schweizer Kantonen. Dazu sagt der Goldauer Franz Marty: «Die Steuerkraft ist im Kanton Schwyz seit dem Jahr 2008 weit überdurchschnittlich gewachsen. Treiber waren die idealen steuerlichen Rahmenbedingungen, die zentrale Lage mitten in der Schweiz und die guten Verkehrsverbindungen innerhalb der Wirtschaftsagglomeration von Zürich. Je kräftiger die Einkommen und Vermögen im Kanton Schwyz steigen, desto höher sind die Einzahlungen in den Finanzausgleich. Schwyz leistet damit einen wichtigen Beitrag für den Wohlstand im ganzen Land.» Zentralschweiz legt massiv zu

Der Aufstieg von Zug und Schwyz ist sinnbildlich für den Aufwärtstrend in der Zentralschweiz. Nidwalden ist seit jeher ein Geberkanton, Luzern konnte seinen Bezug massiv verkleinern, und Obwalden gelang gar ein Finanzwunder: Im Jahr 2008 erhielt es noch knapp sechzig Millionen Franken und gehörte zu den Nehmerkantonen – von 2019 bis 2021 zahlte es aber stets einen einstelligen Millionenbetrag in den Ausgleichstopf ein. Der Kanton Uri hat ebenfalls ehrgeizige Steuersenkungen beschlossen.

«Wie in keiner anderen Region des Landes herrscht in der Zentralschweiz ein lebhafter Steuerwettbewerb. Darum legen alle Kantone an Steuerkraft zu. Besonders erfreulich ist der Trend im grössten Innerschweizer Kanton Luzern. Als Schwyzer können wir nur hoffen, dass weitere Kantone von der Nehmer- auf die Geberseite im Finanzausgleich wechseln. So werden die Einzahlungen in den Finanzausgleich auf breitere Schultern verteilt», erklärt Franz Marty die Finanzkraft der Zentralschweizer Kantone.

Nimmt man diese sechs Kantone zusammen, bezogen sie im ersten Jahr des neuen Finanzausgleichs noch rund 165 Millionen Franken. Heute überweisen sie insgesamt gut 530 Millionen Franken in den Ausgleichstopf. Wie die «NZZ» berichtet, ist zu erwarten, «dass die Region bis Ende des Jahrzehnts mehr Geld in die nationale Umverteilungsmaschine einzahlen wird als die Wirtschaftsmetropole Zürich, obwohl sie nur halb so viele Einwohner umfasst». Mittelländisches Sorgenkind

Während einige Kantone Fortschritte erzielen konnten, bleibt der Espace Mittelland, zu dem die Kantone Bern, Solothurn, Freiburg, Neuenburg und Jura gehören, ein grosses Sorgenkind. Bereits im Jahr 2008 ha-ben diese Kantone am meis-ten Geld aus dem Topf bezogen, die entsprechenden Zahlungen fallen heute sogar noch höher aus: Von 2012 bis 2020 belie-fen sich die Bezüge des Kantons Berns stets auf über eine Milliarde Franken – heuer prognostiziert die EFV eine Auszahlung von rund 1,3 Milliarden Franken an den Kanton Bern.

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