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Die neue Unterführung kam aus der Luft

Die neue Unterführung kam aus der Luft Die neue Unterführung kam aus der Luft

Bei den Bahnhofsneubauten in Steinerberg und Sattel wurden erstmals Bauelemente eingesetzt. Am Freitag war Liefertag in Steinerberg. Der Durchlass unter den Gleisen wurde verlegt.

Der Platz im Steinerberger Bahnhofsarealistverschwindendklein– von der engen Dorfstrasse, die von der Hauptstrasse zum Bahnhof führt, gar nicht zu reden. «Wir haben aber die engen Platzverhältnisse für den Bahnhofsneubau in Steinerberg genau berechnet. Es passt», sagte am Freitagmorgen SOB-Projektleiter Donat Bezzola. Die Elemente der neuen Bahnhofsunterführung wurden nicht vor Ort betoniert, sondern vorgefertigt und mit einem Tieflader angeliefert. Dann wurden sie mit einem Kran in die Grube abgesenkt.

«Es sind sechs Elemente, die hier verlegt werden. Dank der Vorfabrikation sparen wir während der Bauphase enorm Zeit», erklärte Donat Bezzola. «Das erste Element muss genau sit-zen. Es wird mit einem Pneukran auf einen Schlitten gesetzt und hydraulisch an seinen Bestimmungsplatz geschoben», sagt der Projektleiter weiter.

Ausgezeichnete und schnelle Millimeterarbeit Das Zusammenspiel zwischen der Installationscrew und dem Kranführer griff reibungslos. Der Kran auf dem Bahnhofsvorplatz in Steinerberg war zwar ein 200-Tonnen-Koloss, aber weil es dreissig bis vierzig Tonnen schwere Einzelelemente waren, konnte er seinen Lastarm nur bis zu einem bestimmten Winkel neigen, ohne zu kippen. «Deshalb heben wir jedes einzelne Element in die Grube und befördern es auf einem Schlitten an das nächste Element. Dort wird es angedockt und verschraubt», sagt Bezzola.

Millimetergenau wurden die Elemente an ihren Platz geschoben. Anschliessend an den Installationsprozess werden sie mit einer Bitumenschutzschicht versiegelt, sodass Reisende künftig trockenen Fusses durch den Perrontunnel laufen können. In Steinerberg werden jetzt in Windeseile die Hinterfüllung des Perrondurchlasses und die Installation der Gleisanlagen vorangetrieben. Ende Monat sollen hier wieder Züge fahren können. Schwebender Perron in Sattel ist gebaut In Sattel wird der Bahnhof der-weil komplett neu gebaut. Hier ist Damian Reichlin, ein Steinerberger, mit der Projektleitung betraut: «Der neue Perron des Sattler Bahnhofs steht. Er ist ein Novum bei der Südostbahn», erklärt Reichlin.

Denn erstmals wurde ein «schwebender» Perron gebaut. Der 170 Meter lange Steg steht auf 48 individuellen Bohrpfählen. «Wegen des Kurvenradius und der Steigung musste jeder Pfahl und auch jedes Betonplattenelement des Stegs einzeln angefertigt werden. Während 17 Tagen haben wir die Pfähle gesetzt.» Wie Damian Reichlin weiter erklärte, werden nun der Aufgangsbereich, die Geländer, die Rampe und schliesslich die Stahlkonstruktion auf dem Perron installiert, dies bis etwa Mitte September. «Wir sind gut im Zeitplan, und auch finanziell sind wir innerhalb der Vorgaben», sag-te Reichlin.

Elemente in die Unterführung gehoben und hydraulisch an ihren Platz verschoben. Foto: Erhard Gick

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