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Innerschweizer vor einer harten Bewährungsprobe

Innerschweizer vor einer harten Bewährungsprobe Innerschweizer vor einer harten Bewährungsprobe

Das 116. Innerschweizer Schwing- und Älplerfest in Dagmersellen darf ohne Weiteres als «Eidgenössisches im Kleinformat» bezeichnet werden. Die Konkurrenz der Gästeschwinger aus den anderen vier Teilverbänden ist gross.

Die Innerschweizer Elite steht in Dagmersellen zweifellos vor einer heiklen Aufgabe. Das achtköpfige Gästekontingent ist sel-ten derart hochkarätig ausgefallen wie in diesem Jahr. Knisternde Spannung dürfte in der für 12’500 Zuschauer aufgebauten Arena herrschen, wenn sich die ersten Schwinger zum Zweikampf die Hände reichen.

Vor allem die Vertreter aus dem Berner und Nordostschweizer Verband dürften für die Gastgeber zu einem harten Prüfstein werden. So gewann Fabian Staudenmann am letzten Sonntag das Bernisch-Kantonale und bereits zuvor siegte er an drei Kranzfesten. Es stellt sich die Frage, ob er seine Erfolgsserie fortsetzen kann oder seine erste Saisonniederlage einstecken muss.

Michael Ledermann dürfte mit seinem unbequemen Schwingerstil ebenfalls eine harte Nuss werden. Allerdings sind es nicht nur die Berner, die mit grobem Geschütz auffahren. Obschon Samuel Giger verletzungsbedingt nicht dabei sein kann, ist sein Ersatz Mario Schneider nicht zu unterschätzen. Damian Ott ist ebenfalls kein Unbekannter in der Innerschweiz.

Gespannt ist man auf das Abschneiden der beiden Nordwestschweizer Patrick Räbmatter und des 18-jährigen Sinisha Lüscher. Mit dem Eidgenossen Romain Gollaud und Johann Borcard schicken auch die Romands zwei starke Schwinger nach Dagmersellen. Die Innerschweizer sind also von Beginn weg gefordert. Die Innerschweizer Trümpfe

Die Innerschweizer sollten trotzdem in der Lage sein, den Sieg in ihren Reihen zu behalten. Die grössten Hoffnungen ruhen dabei auf Schwingerkönig Joel Wicki. Er zeigte sich in dieser Saison von seiner bes-ten Seite und hat vier Kranzfestsiege auf seinem Konto. Nach 2018 und 2022 strebt der Entlebucher seinen dritten ISV-Festsieg an.

Die Innerschweizer haben noch andere aussichtsreiche Kandidaten als heisse Eisen im Feuer. Allen voran der Zuger Pirmin Reichmuth, der nach einer Verletzung am «Nordostschweizer » vor Wochenfrist mit dem dritten Rang ein dickes Ausrufezeichen setzte. Zum erweiterten Kreis der Siegesanwärter zählen Joel Ambühl (Sieger 2021), Erich Fankhauser, Sven Schurtenberger und Jonas Burch.

Drei Schwyzer Trümpfe Auch wenn es nach den goldenen Jahren um sie etwas stiller geworden ist, muss man bei den Schwyzern drei Namen hervorheben. Christian Schuler, der dank seiner grossen Erfahrung nach wie vor zu den Besten und Zuverlässigsten des Verbandes zählt, ist nach wie vor zu einem Exploit fähig. Der Leistungsausweis von Mike Müllestein lässt einiges erwarten. Mit einem soliden Auftritt holte er sich am Bernisch-Kantonalen die «Schlaufe». Michael Gwerder, mit 22 Jahren der Jüngste dieses Trios, hofft nach seiner Oberschenkelzerrung wieder mittun zu können. Mit seinem wuchtigen Kurz und Gammen- Wyberhaken-Kombination ist er unberechenbar und kann an einem guten Tag über sich hinauswachsen.

Im Lager der Schwyzer gibt es mehrere Schwinger, denen eine gute Leistung zugetraut werden kann. Zu nennen gilt es insbesondere Silvan Appert, Joel Kessler, Pirmin Suter und Patrick Betschart.

Vom Schwingklub Einsiedeln sind acht Schwinger selektioniert worden. Angeführt von Christian Schuler ist der zweifache Eidgenosse Alex Schuler ein aussichtsreicher Kranzkandidat. Weiter dabei sind die Kranzer Fabian Birchler, Adrian Steinauer, Daniel Schuler und Christian Lagler. Oder vielleicht gelingt dem Nichtkranzer Jan Walker eine schöne Überraschung.

Für einige Schwyzer geht es auch um die Fahrkarte für den Unspunnen-Schwinget, dem absoluten Saisonhöhepunkt. Weiter hofft Marcel Steinauer, technischer Leiter der Schwyzer, dass die letztjährige Bilanz von «nur» drei Kränzen aufpoliert werden kann.

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