Strassenweltmeister in Einsiedeln am Start!

Die Nachricht schlug am vergangenen Freitag wie eine Bombe ein: Der 23-jährige belgische Radcrack Remco Evenepoel, seines Zeichens Strassen-Weltmeister von 2022, beehrt die Tour de Suisse mit seiner Teilnahme.

Remco Evenepoel stammt aus einer Radsportfamilie; sein Vater Patrick Evenepoel war ebenfalls als Radrennfahrer aktiv. Der Sohn begann seine sportliche Laufbahn im Alter von fünf Jahren als Fussballspieler und trat für verschiedene Jugendmannschaften an. Zuletzt spiel-te er für den KV Mechelen, bis er 2017 zum Radsport wechselte. Im Herbst des Jahres gewann er erste Junioren-Rennen, insgesamt errang er innerhalb der nächsten 18 Monate 34 Siege bei 44 Rennen.

Aufgrund seiner Erfolge nannte ihn die belgische Presse in Anlehnung an Eddy Merckx «Kannibaal van Schepdaal», doch Evenepoel betonte, er wolle nicht als «der nächste Merckx» bezeichnet werden.

Evenepoel bestritt mit dem Giro d’Italia 2021 seine erste Grand Tour. Im Herbst 2021 gewann er die Bronzemedaille im Einzelzeitfahren der Strassenweltmeisterschaften.

Weltmeister im Strassenrennen Auf der sechsten Etappe der Vuelta a España 2022 eroberte Evenepoel das rote Trikot des Führenden im Gesamtklassement. Er behielt es bis zum Ende der Rundfahrt und konnte somit seine erste Grand Tour gewinnen. Bei den Weltmeisterschaften im australischen Wollongong gewann er die Bronzemedaille im Einzelzeitfahren und den Weltmeistertitel im Stras senrennen. Den Titelgewinn im Strassenrennen sicherte sich Evenepoel nach einer Soloflucht von 26 Kilometern mit einem Vorsprung von schließlich 2.21 Minuten, was dem grössten Vorsprung bei einem Weltmeisterschaftsrennen seit 1968 entspricht.

Beim Giro d’Italia 2023 gewann er das Auftaktzeitfahren und das Zeitfahren der 9. Etappe, wodurch er die zwischenzeitlich verlorene Maglia Rosa wieder übernahm, musste jedoch das Rennen vor der 10. Etappe aufgrund eines positiven Covid-19-Befunds aufgeben.

Das 12,7 Kilometer lange Einzel-Zeitfahren vom kommenden Sonntagnachmittag um den vorderen Sihlsee wird damit noch viel spannender: Mit Remco Evenepoel, dessem Landsmann Wout van Aert und den beiden Schweizern Stefan Küng und Stefan Bissegger gibt es vier ganz heisse Kandidaten für den obersten Podestplatz.