Veröffentlicht am

«Traditionelles Handwerk mit wissenschaftlicher Innovation»

«Traditionelles Handwerk mit wissenschaftlicher Innovation» «Traditionelles Handwerk mit wissenschaftlicher Innovation»

Morgen feiert die Firma «swissbiomechanics» ihr 60-Jahr-Jubiläum. Gefeiert wird mit einem Open-Day am Hauptsitz an der Zürichstrasse 71.

Wurden Sie auch schon gefragt, auf welchem Biohof Sie als Biomechaniker arbeiten? Ja, effektiv kam das schon vor (lacht). Ich selbst bin bei einem meiner Vorträge mit dem Symbol der Bioknospe in das Referat eingestiegen. Dann leitete ich aber rasch über zur Biologie des Menschen und seines Bewegungsapparates. Hierfür steht nämlich das Wort Biomechanik.

Können Sie kurz erklären, was ein Biomechaniker genau macht? Als Biomechaniker analysiere ich die menschliche Bewegung räumlich und zeitlich. Ich schaue die Kräfte an, welche auf den Körper wirken, und berechne die Gelenkskräfte. Häufig suchen wir die Ursachen von Schmerzen. Bei Sportlern helfen wir, ein Optimum aus der Bewegung rauszuholen. Ihr Vater gründete die Firma «Kryenbühl Schuhe und Sport-Orthopädie» vor 60 Jahren in Unteriberg. Wie hat er erkannt, dass Probleme im Bewegungsapparat zunehmen werden? Zuerst war er als Schuhmacher tätig. Er sammelte die Schuhe ein, reparierte sie und brachte sie mit seiner Vespa wieder zurück zu den Kunden. Bald darauf sah er, dass es Probleme mit Skischuhen gab. Er bot handwerkliche Lösungen für dieses Problem an. Schnell fand er heraus, dass das Fussbett sehr wichtig ist und fing an, Schuheinlagen anzufertigen. Die Zusatzausbildung «Orthopädie » half ihm natürlich in diesem Geschäftsfeld. Er hat früh erkannt, dass nicht jeder Fuss in jeden Schuh passt und hat Lösungen für seine Kunden geschaffen. Sie führen die Firma zusammen mit Ihren Brüdern. Wer macht was?

Mein älterer Bruder Edwin lei-tet den Standort Zürich in der Sportclinic im Sihlcity. Florian, der jüngste, ist unser Tüftler. Er entwickelt unsere Schuhe. Ich selbst bin in Zusammenarbeit mit der ETH für den wissenschaftlichen Ansatz zuständig.

Sind Sie als Brüder immer ein Herz und eine Seele? (lacht) Jein. Auch wir haben unsere Konflikte. Jeder hat seine Stärken und Schwächen und so ergänzen wir uns ideal. Dies ist wie beim Bundesrat. Jeder bringt seine Ansichten ein und wir fin-den zusammen die beste Lösung.

Was ist das Ziel Ihrer Firma?

Die gesunde Bewegung des Menschen. Unser Kunde steht im Zentrum und wir versuchen, mit Biomechanik eine Lösung für eine schmerzfreie Bewegung zu finden.

Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Das ist die Kombination von Wissenschaft und Handwerk. Wir verbinden das traditionelle Handwerk mit wissenschaftlicher Innovation. Die Begriffe «Mass-Skischuh» und «Mass-Wanderschuh» sind bekannte Begriffe. Was fertigen Sie sonst noch auf Mass an? Wir produzieren orthopädische Mass-Einlagen, Schuhe für den täglichen Gebrauch, Mass-Golfschuhe und Mass-Sattel zum Radfahren. Seit Längerem bieten wir zusammen mit der Firma «Riposa» auch Schlafsysteme nach Mass an. Was erwartet die Bevölkerung morgen am Open-Day? Wir zeigen unseren Hauptsitz an der Zürichstrasse. Dies ermöglicht einen Einblick in unsere vielschichtige Arbeit. Vieles kann direkt vor Ort ausprobiert werden. Zudem gewähren wir einen Sonderrabatt auf die Schuhe. Auch werden einige Spitzenathleten vor Ort sein. So gibt es eine Autogrammstunde mit der Damenmannschaft des FC St. Gallen, ein Bikefitting mit Amy Baserga und Wendy Holdener schreibt Autogramme. Unser Mieter «Nutriathletic » präsentiert mit der Slalomspezialistin ihren «Push Riegel ».

Und worauf freuen Sie sich am meisten?

Wir können der lokalen Bevölkerung zum 60-Jahr-Jubiläum zeigen, was alles mit einer regionalen Verwurzelung möglich ist. Wir freuen uns, dieses Jubiläum zusammen mit unseren Kunden und der lokalen Bevölkerung zu feiern.

Foto: René Hensler

Christian Kryenbühl

Jahrgang: 1978 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Biomechaniker und Unternehmer

Hobbys: Familie Sport

Share
LATEST NEWS