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«Schauen wir, wie weit nach vorne es mir reicht!»

«Schauen wir, wie weit nach  vorne es mir reicht!» «Schauen wir, wie weit nach  vorne es mir reicht!»

Am Freitag und am Samstag findet im Melchtal, Obwalden, der 1. Zentralschweizer Holzereiwettkampf statt. Im 2018 fand der Anlass in Einsiedeln statt – damals als Zuger und Schwyzer Wettkampf. Der damalige Sieger, Walti Marty, nimmt zum fünften Mal teil.

Ist die Titelverteidigung möglich?

Nein, das ist unrealistisch. Den Wanderpokal musste ich schon abgeben – wohl definitiv. Mir fehlt die praktische Arbeit. Seit 2018 habe ich vielleicht noch drei Bäume gefällt. Aber wir konnten bei der Genossame Dorf-Binzen einige Male üben, die waren super eingerichtet dafür. Und Stefan Rogenmoser, der schon mehrmals an der Schweizermeisterschaft teilgenommen hat, weihte uns in die Geheimnisse des Holzereiwettkampfes ein. So weiss ich wenigstens noch, wie es geht! Mein Ziel ist es, unter die ersten drei des Kantons Schwyz zu kommen, damit ich noch einmal an der Schweizermeisterschaft teilnehmen kann. Es spielt viel Glück mit. Wenn es gut läuft, gibt einem das einen guten Schwung! 2018 war es ein Wettbewerb der Schwyzer und Zuger. Neu findet der Anlass als Zentralschweizer Wettbewerb statt mit Teilnehmern aus Glarus, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zug. Weshalb wurde der Wettbewerb neu gestaltet? Der Arbeitsaufwand für die Organisation und Durchführung eines solchen Anlasses ist sehr gross. Es braucht etwa 120 Helfer. 2018 waren es 70 Teilnehmer bei uns, dieses Jahr sind es dann 130 Teilnehmer. Aber der Aufwand bleibt in einem ähnlichen Rahmen. Die verschiedenen Organisationskomitees haben dann entschieden, die kantonalen Anlässe zusammenzunehmen. Sonst bleibt alles wie gewohnt, der Wettkampf ist weltweit geregelt.

Wie läuft ein solcher Holzerei-Wettkampf ab? Zuerst muss man zur Materialkontrolle, ohne die man nicht star-ten darf. Dann gibt es am Freitag vier Disziplinen: Fällen, Kettenwechsel, Präzisions- und Kombischnitt. Anhand der Zwischenrangliste starten die Teilnehmer in umgekehrter Reihenfolge am Samstag in die letzte Disziplin, das Entasten. Bei der Bewertung spielen die Zeit, die Genauigkeit, aber auch die Sicherheit eine Rolle. Alles wird in Millimeter abgemessen und anhand einer Tabelle werden Punkte verteilt – auch Strafpunkte! Vor allem die drohenden Strafpunkte bezüglich der Sicherheit gilt es zu vermeiden, die sind nämlich recht hoch.

Was ist Ihre Lieblingsdisziplin?

Das Fällen, welches ich früher als Forstwart tagtäglich gemacht habe. Es ist eindrücklich, wenn ein Baum richtig fällt. Sie machen auch beim Teamwettbewerb mit. Wie läuft das ab? Mit meinen ehemaligen Arbeitskollegen, Peter Betschart und Sepp Schatt, OAK Schwyz, bilde ich das Team Ybrig by reichlin-euthal. ch. Dabei gibt es eine Team-Wertung, bei welcher die persönlichen Punkte zusammengezählt werden. So im Team hat der Wettkampf eine ganz andere Dynamik. Wegen des Geselligen mache ich ja vor allem mit. Es ist toll, dass man viele Leute von früher trifft und sich austauschen kann. Sie arbeiten seit 2016 nicht mehr im Forst, kommt man da ausser Übung? Ja, definitiv! Privat habe ich höchstens mal Brennholz geschnitten … Ich weiss natürlich noch wie es geht, aber die Übung fehlt! Aber eine Motorsäge besitzen Sie?

Ja, ich besitze noch eine Motorsäge, aber die ist für den Wettbewerb nicht geeignet. Ich kann zum Glück bei Reichlin Motorgeräte eine ausleihen. Zum ersten Mal gibt es einen Baumkletter-Wettbewerb. Sind Sie da auch am Start? Nein, das überlasse ich den Jungen, ich muss am Montag arbeiten können! Aber zum Zuschauen ist das sicher toll. Auch sonst bietet der Anlass ein umfangreiches Rahmenprogramm! Unser Zimmer im Sportcamp ist gebucht und wir freuen uns auf einen spannenden Wettkampf!

www.holzereiwettkampf.ch

Walti Marty

Jahrgang: 1976 Wohnort: Oberiberg Beruf: Verwalter Genossame Yberg

Hobbys: Sport, Familie Gemeindepräsident

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