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Der Duft des Regens

Nach einer langen, trockenen und warmen Periode duftet der Sommerregen besonders, immer wieder etwas anders und doch seltsam vertraut. Auf Waldböden besonders intensiv, auf anderen Böden wie Trottoirs oder Strassen wenig erdig, mit einer Nuance Frische.

Was riecht man überhaupt? Dieser Duft hat sogar einen Namen: Petri-Chor, vom griechischen «petros» (Stein) und «ichor» einer Flüssigkeit, die vom mystischen Blut der Götter abstammen soll. Zwei Forscher fanden in Australien bereits in den 1970er-Jahren heraus, dass der geruchlose Regen mit einem gelblichen Öl, das Pflanzen während Trockenphasen absondern, bei Regen gemeinsam mit einer Verbindung namens «Geosmin» freigesetzt werden. Trifft der Regen auf den Boden, wirbelt uns der Duft um die Nase und gefällt uns.

Es ist also kein Wunder, dass sich seit Jahrzehnten Parfümeure bemühen, diesen besonderen Duft in einen Flakon einzufangen. Woher kommt der Geruch des Regens? Eigentlich hat er keinen Geruch. Er entwickelt sich, wo er gerade niedergeht. Platzregen auf warmem Asphalt riecht anders als Nieselregen auf frisch gemähtem Gras oder Dauerregen auf trockenem Laub. Auch Regen auf Geröll und Felsen unterscheidet sich völlig. Die Auslöser für den Geruch sind sehr vielfältig. Mit zwei Duft-Akkorden des Regens arbeiten Parfümeure. Der Duft vor dem Regen und der Duft nach oder während eines Regens. Mitternachtsregen in der Stadt riecht anders als Regen auf dem Land oder im tropischen Regenwald oder der Regen am Meer… * Ida Ochsner (62), verlobt mit Heiri Strohmayer (65), Winzer aus der Steiermark. Ein französisches Parfum würde Heiri nie seiner Ida schenken. Lieber einige Flaschen von seinen bes-ten Reben.

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